Wolfgang Martynkewicz

 4,1 Sterne bei 30 Bewertungen
Autor*in von Jane Austen, 1920 und weiteren Büchern.

Lebenslauf von Wolfgang Martynkewicz

Wolfgang Martynkewicz, Dr. phil., Jahrgang 1955, freier Autor und Dozent für Literaturwissenschaft. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts und zur Geschichte der Psychoanalyse. Er schrieb auch die Monographien über Jane Austen und Edgar Allan Poe. Zuletzt erschien sein Buch: »Das Café der trunkenen Philosophen. Wie Hannah Arendt, Adorno & Co. das Denken revolutionierten» (2022).

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Lieber Pat …: Briefe der Familie Groddeck 1877 bis 1911 (Bibliothek der Psychoanalyse) (ISBN: 9783837931792)

Lieber Pat …: Briefe der Familie Groddeck 1877 bis 1911 (Bibliothek der Psychoanalyse)

Erscheint am 01.04.2023 als Gebundenes Buch bei Psychosozial-Verlag.

Alle Bücher von Wolfgang Martynkewicz

Cover des Buches 1920 (ISBN: 9783351037772)

1920

 (7)
Erschienen am 19.11.2019
Cover des Buches Jane Austen (ISBN: 9783644016293)

Jane Austen

 (7)
Erschienen am 13.12.2022
Cover des Buches Edgar Allan Poe (ISBN: 9783644403703)

Edgar Allan Poe

 (6)
Erschienen am 21.08.2018
Cover des Buches Salon Deutschland (ISBN: 9783746670911)

Salon Deutschland

 (6)
Erschienen am 10.10.2011
Cover des Buches Arno Schmidt (ISBN: 9783499504846)

Arno Schmidt

 (2)
Erschienen am 01.05.2002
Cover des Buches Das Zeitalter der Erschöpfung (ISBN: 9783351035471)

Das Zeitalter der Erschöpfung

 (2)
Erschienen am 09.09.2013
Cover des Buches Das Café der trunkenen Philosophen (ISBN: 9783351038878)

Das Café der trunkenen Philosophen

 (0)
Erschienen am 15.11.2022
Cover des Buches Das Schwanken des Bodens unter den Füßen (ISBN: 9783875126228)

Das Schwanken des Bodens unter den Füßen

 (0)
Erschienen am 13.04.2022

Neue Rezensionen zu Wolfgang Martynkewicz

Cover des Buches 1920 (ISBN: 9783351037772)
Buecherwurm1973s avatar

Rezension zu "1920" von Wolfgang Martynkewicz

Der Umbruch aus der Sicht der Intellektuellen
Buecherwurm1973vor 3 Jahren

1920 ist die Zeit des Umbruchs. Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde die Monarchie abgeschafft. Die neugegründete Demokratie ist noch sehr fragil und instabil. Es herrscht Unordnung und Chaos. Das schlägt sich auch auf die Kunst nieder. Der Dadaismus findet den Weg nach Deutschland. In den Büchern verarbeiten die Autoren ihre Erfahrungen aus dem Krieg und somit ist dieser nach wie vor präsent. Die Wissenschaft und Forschung macht nun riesen Fortschritte. Anstatt sich an den neuen Möglichkeiten und wissenschaftlichen Theorien zu erfreuen, werden sie als Humbug verschrien. Im Falle von Einstein sogar mit seiner Religion verbunden.

Der Autor bezieht sich nicht nur auf das Jahr 1920, sondern wagt einen Blick in die Vergangenheit und die Zukunft. Um die ganze Tragweite des Schaffens zu begreifen, muss man ein Blick zurück und vorwärts werfen.

Das Buch ist nicht ganz einfach zu lesen. Es ist sehr viel Stoff und vielschichtig geschrieben. Ich musste langsam lesen, um alles aufzunehmen und verarbeiten zu können. Ich habe jeden Fall eine neue Sichtweise auf die Weimarer Republik, einmal nicht aus der Sicht Politik.  

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Cover des Buches 1920 (ISBN: 9783351037772)
annlus avatar

Rezension zu "1920" von Wolfgang Martynkewicz

Eine bewegtes Jahr
annluvor 3 Jahren

*1920 war ein bewegtes Jahr, ein Jahr, in dem vieles in Bewegung und noch nichts entschieden war.*


Was erregte 1920 Aufmerksamkeit? Wie spiegelte sich die Stimmung der Gesellschaft? Der erste Teil des Buches wirft in seiner „Oberflächenbetrachtung“ einen Blick auf das Jahr 1920. Der zweite Teil hingegen stellt fünf Hauptcharaktere in den Mittelpunkt: Durch das Leben und die Werke von Walter Serner, Sigmund Freud, Ernst Jünger, Alfred Döblin und Berthold Brecht werden nicht nur Einblicke in die kulturellen Bestrebungen der Zeit gegeben, sondern auch ein allgemeines Stimmungsbild eines Jahres gegeben, das als Wendepunkt zwischen dem ersten Weltkrieg und den zukünftigen Ereignissen steht. 



Schon der erste Teil zeigt, dass der Blickwinkel, den dieses Buch einnehmen will, kein politischer ist. Die Politik spielt nur eine geringe Rolle, vielmehr sind es die Kultur und die Gesellschaft, die sich im Wandel befinden und auf denen das Hauptaugenmerk liegt. So beginnt die Einleitung mit einer Analyse des Dadaismus. Einstein mit seiner Theorie bringt den Begriff Relativismus ins Spiel, von seinen Kritikern wird aber auch über Massensuggestion gesprochen. Die Angst vor einem Führer, der imstande ist die Massen hinter sich zu vereinen scheint prophetisch zu sein. 


Das Jahr wird als chaotisch, anarchistisch, extravagant, bodenlos und unkontrolliert beschrieben. Die einen bleiben im bürgerlichen Leben verfangen, die anderen frönen der Maßlosigkeit und suchen nach neuen Wegen. Elend und Not stehen den verschwenderischen neuen Vergnügungen gegenüber. Politische Morde sind an der Tagesordnung. Die Demokratie hat mit Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen, die Rolle der Juden in den Augen der Deutschen verändert sich, Rassismus wird gegenwärtiger aber auch eine neue Zuversicht, die im Gegensatz zur Hyperinflation steht. Immer aber ist es der große Krieg, der die Menschen prägt. 


Auch die „fünf Hauptprotagonisten“ wurden vom Krieg beeinflusst. In den Nachkriegsjahren wird vieles verarbeitet, Einstellungen und bisher als selbstverständlich Angesehenes wird plötzlich in Frage gestellt. Der zweite Teil des Buches vermischt Biografien, Literaturanalyse und historische Betrachtungen und stellt Zusammenhänge zwischen den Leben und Werken der Fünf her. Dabei wird nicht einzeln auf die Literaten/Wissenschaftler eingegangen, sondern die Zusammenhänge im Denken, in den Erkenntnissen aber auch im Leben der fünf Großen aufgezeigt. Besonders solche, die dem Trend der Zeit entsprachen und die Aussagen aus dem ersten Teil stützen werden immer wieder aufgegriffen. Dabei lassen sie das Jahr 1920 unter einem bestimmten Blickwinkel wieder aufleben und zeigen, wie sehr die Erkenntnisse der ausgewählten Personen einerseits von ihrer eigenen Vergangenheit geprägt sind andererseits in folgende Zeiten nachwirken. Neben den Fünf treten viele andere aufs Podest, stehen als Stellvertreter der Zeit. Zusammen zeigen sie neue Modeerscheinungen auf, aber auch die Verarbeitung der Kriegserlebnisse, der neuen Stellung des Menschen in Bezug auf Maschinen, die Natur und das städtische Leben. Pessimistische Einstellungen werden den hoffnungsvollen Blicken in die Zukunft gegenübergestellt und so der Eindruck eines Neubeginns, eines Nullpunktes geschaffen, an dem alles möglich scheint. 


Fazit: Besonders durch die vielen (historischen und literarischen) Fakten samt Interpretationen, die nicht einzeln angegangen sondern vielmehr über ihre Zusammenhänge aufgezeigt werden, ist das Buch anspruchsvoll. Nicht immer fiel es mir leicht, die Kernaussagen auf Anhieb herauszulesen, nichtsdestotrotz fand ich die Ausführungen sehr interessant. Auch nach hundert Jahren zeigt sich vieles (erschreckend) aktuell, sodass das Buch auch aufzeigt, dass Geschichte und Geschichten immer im Kontext stehen und nie davon losgelöst gesehen werden kann. 


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Cover des Buches Edgar Allan Poe (ISBN: 9783499505997)
Ambermoons avatar

Rezension zu "Edgar Allan Poe" von Wolfgang Martynkewicz

Ein Muss für jeden E. A. Poe-Fan
Ambermoonvor 7 Jahren

Wer Klassiker und/oder Schauer- und Detektivgeschichten liest, kommt an Edgar Allan Poe nicht vorbei. Noch heute sind seine Kurzgeschichten beliebt und jagen dem einen oder anderen Leser Schauer über den Rücken.
Und nichts anderes wollte E. A. Poe bezwecken.

Poe war davon überzeugt, dass Literatur vom Effekt her betrachtet werden muss. Nicht um Wahrheit und Belehrung soll es dem Dichter gegangen sein, sondern um die Erregung der Seele.
Und Poe war ein Meister der Effekte, er war besessen von den Figuren und Bildern der Angst, der Katastrophe, des Sogs und steigerte sie bis zum Äußersten.
Er thematisierte Dinge, die gerade im damaligen Amerika verpönt waren - die inneren Ängste, das Beherrschtwerden durch Triebe, Todessehnsucht, Perversität.
Doch auch durch seine spitze Zunge wurde er bekannt. Er zerriss, mit trockenem Humor versehen, so manches Werk eines Kollegen in der Luft.
Nun aber Schluß mit der Lobhudelei und widmen wir uns der vorliegenden Biographie dieses damals oft so verkannten Genies (falls es noch niemand bemerkt haben sollte - ich bin ein E. A. Poe-Fan *g*).

Diese Biographie wird dem Meister der Kurzgeschichten und des Horrors mehr als gerecht.
In leicht verständlicher, flüssiger und keineswegs trockener Schreibweise begleitet der Leser E. A. Poe von Kindheit an bis zum unglücklichen, frühen Tod.
Man erhält Info über seine Anfänge und sein Leben, über seine Höhenflüge und Abstürze. Vor allem erhält man Einblicke in seine zahlreichen Werke und was Poe damit ausdrücken wollte, sowie Interpretationen diesbezüglich anderer Literaten.
Diese Biographie ist zahlreich bebildert und im Anhang befinden sich Zeittafel, Namensregister, Bibliographie, etc.

Fazit:

Wieder einmal eine absolut gelungene Biographie aus dem Rowohlt Verlag, aus der Feder Wolfgang Martynkewicz's.
Da diese Biographie in so verständlicher und flüssiger Weise geschrieben ist, habe ich sie in fast einem Rutsch gelesen. Interessant und informativ von Anfang bis Ende.
Für jeden Edgar Allan Poe-Fan ein Muss.

Kommentare: 1
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