*In diesem Buch blicken Menschen, die die Dakar gelebt und geprägt haben, zurück auf ihr Stück dieses Wegs. Aus ihrer Perspektive, gemäß ihren persönlichen Erinnerungen.*
Dem Gedanken an Abenteuer und Gefahr entsprungen wird die Dakar seit vierzig Jahren ausgetragen. Geprägt von Wettbewerb, technischen und fahrerischen Ansprüchen bringt die Abenteuerrallye Fahrer und Fahrzeuge an ihre Grenzen.
Dakar – wofür steht der Begriff, was steckt hinter dem Rennen und wer sind die Menschen, die den Rallyesport geprägt haben? Das Buch gibt einen umfassenden Einblick in unterschiedlichste Facetten des Themas, stellt dabei die Menschen und ihre Erinnerungen in den Mittelpunkt und schafft es so eine persönliche Geschichte der Dakar zu erzählen.
Thierry Sabines verrückte Idee stellt zu Beginn das Abenteuer in den Mittelpunkt. Schon bald ist es das BMW Team, das das Rennen dominiert. So sind es die Chefs, die Fahrer und die Mechaniker des Teams, die über die ersten Jahre und den Geist der Dakar berichten. Mit wenig Geld, viel Improvisation und einer Menge Abenteuergefühl starten die ersten Rennen, gehen die ersten Sieger hervor und bringen mediale Aufmerksamkeit.
Nach einem Schwenk zu Honda ist es Stephàn Peterhansel, der sich auf seiner Yamaha einen Kampf gegen Heinz Kinigadner aus dem KTM Team liefert. Die Berichte der Beiden zeigen auch heute noch, wie stark der Wettkampf zwischen den Beiden war, wie gegensätzlich sie aber auch das Rennen angegangen sind. Der eine vorsichtig und stolz darauf, nie gefährlich gestürzt zu sein, setzt der andere auf Risiko, erzählt über seine vielen Stürze und Verletzungen aber auch seine Erfolge und die Momente, die den Kampf befeuert haben.
Der technische Wettkampf führt über ein Comeback von BMW wieder zurück zu KTM. Die Umwälzungen und Umstrukturierungen, die dafür notwendig waren, werden aus Perspektive der Chefetage erzählt, sodass auch Hintergrundwissen mit einfließt, über Investitionen gesprochen wird, aber auch über Überlegungen, die das Rennen geprägt und verändert haben.
Als wichtiger Part der Ralley zählt die Navigation, die besonders in den Jahren als die Dakar in Afrika stattfand wichtig war. Wie sich der Laie diese vorzustellen hat, aber auch welche technischen Entwicklungen Einfluss nahmen, wird in einem eigenen Kapitel erläutert.
Besonders interessant fand ich das folgende gemeinsame Interview zwischen den ehemaligen Konkurrenten Cyril Despres und Marc Coma, war es doch ganz anders als die vorangegangenen Beschreibungen von Peterhansel und Kinigadner. Despres und Coma erkennen ihre vergangene Konkurrenz an – auch, dass dabei jeder auf seinen eigenen Vorteil bedacht war – zeigen aber keinen Groll aufeinander.
Matthias Walkner erzählt, wie er zum Sieger der Dakar wurde, welches Training er brauchte, um voranzukommen und wie er eigentlich gar nicht zur Ralley wollte. Als Gegensatz zu ihm und den vorangegangenen Werksfahrern gehen die beiden nächsten Kapitel wieder zurück zum abenteuerlichen Anfangsgeist der Dakar. Als Beispiel für einen der vielen Privatiers, für den nicht der Sieg zählt, sondern die Beendigung der Ralley, steht Markus Berthold. Sowohl er als auch der Servicetruckfahrer August Lindortner gelingt es das Abenteuerliche und die Gefahren hervorzuheben.
Ein Blick in die Zukunft der Dakar wirft „Die Ära der Sprinter“, die kurze Sportbiografien der heutigen Fahrer bietet. Am Schluss stehen Statistiken zu den Siegerbikes und den Siegern der letzten vierzig Jahre.
Durchgehend ist das Buch mit Fotografien illustriert, die das Abenteuer Dakar darstellen. Mit dabei sind spektakuläre Bilder im Stil des Covers, aber auch Porträts, Aufnahmen vom Podium, von Verletzungen und dem normalen Alltag im Biwak.
Neben den Menschen und Maschinen, die die bekannte Rallye prägen sind es auch die Verletzungen, die medial in den Vordergrund rücken. Durch das ganze Buch sind es damit auch Themen wie Sicherheit aber auch Unfälle, die sowohl von den Fahrern als auch von den Verantwortlichen aufgenommen werden. Besonders die tödlichen Unfälle prägen Gedanken zu Gefahren aber auch zu Sicherheitsmaßnahmen. Die Gefahr des Motorsports im allgemeinen und der Dakar im Besonderen wird nicht heruntergespielt.
Fazit: Einen umfassenderen Blick auf die Dakar kann man sich nicht wünschen.