Werner Jessner

 4,8 Sterne bei 5 Bewertungen
Autor*in von Dakar und Being Marc Márquez.

Neue Bücher

Cover des Buches Being Marc Márquez (ISBN: 9783710501067)

Being Marc Márquez

Neu erschienen am 17.05.2023 als Gebundenes Buch bei PANTAURO.

Alle Bücher von Werner Jessner

Cover des Buches Dakar (ISBN: 9783710500428)

Dakar

 (3)
Erschienen am 21.04.2021
Cover des Buches High Diver (ISBN: 9783710500459)

High Diver

 (2)
Erschienen am 25.02.2020
Cover des Buches Being Marc Márquez (ISBN: 9783710501067)

Being Marc Márquez

 (0)
Erschienen am 17.05.2023
Cover des Buches High Diver (ISBN: 9783710500510)

High Diver

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Erschienen am 12.03.2020
Cover des Buches High Diver (ISBN: 9783710500503)

High Diver

 (0)
Erschienen am 12.03.2020

Neue Rezensionen zu Werner Jessner

Cover des Buches Dakar (ISBN: 9783710500428)
annlus avatar

Rezension zu "Dakar" von Werner Jessner

Lasst die Reise nach Dakar beginnen
annluvor 3 Jahren

*In diesem Buch blicken Menschen, die die Dakar gelebt und geprägt haben, zurück auf ihr Stück dieses Wegs. Aus ihrer Perspektive, gemäß ihren persönlichen Erinnerungen.*


Dem Gedanken an Abenteuer und Gefahr entsprungen wird die Dakar seit vierzig Jahren ausgetragen. Geprägt von Wettbewerb, technischen und fahrerischen Ansprüchen bringt die Abenteuerrallye Fahrer und Fahrzeuge an ihre Grenzen. 



Dakar – wofür steht der Begriff, was steckt hinter dem Rennen und wer sind die Menschen, die den Rallyesport geprägt haben? Das Buch gibt einen umfassenden Einblick in unterschiedlichste Facetten des Themas, stellt dabei die Menschen und ihre Erinnerungen in den Mittelpunkt und schafft es so eine persönliche Geschichte der Dakar zu erzählen. 


Thierry Sabines verrückte Idee stellt zu Beginn das Abenteuer in den Mittelpunkt. Schon bald ist es das BMW Team, das das Rennen dominiert. So sind es die Chefs, die Fahrer und die Mechaniker des Teams, die über die ersten Jahre und den Geist der Dakar berichten. Mit wenig Geld, viel Improvisation und einer Menge Abenteuergefühl starten die ersten Rennen, gehen die ersten Sieger hervor und bringen mediale Aufmerksamkeit. 


Nach einem Schwenk zu Honda ist es Stephàn Peterhansel, der sich auf seiner Yamaha einen Kampf gegen Heinz Kinigadner aus dem KTM Team liefert. Die Berichte der Beiden zeigen auch heute noch, wie stark der Wettkampf zwischen den Beiden war, wie gegensätzlich sie aber auch das Rennen angegangen sind. Der eine vorsichtig und stolz darauf, nie gefährlich gestürzt zu sein, setzt der andere auf Risiko, erzählt über seine vielen Stürze und Verletzungen aber auch seine Erfolge und die Momente, die den Kampf befeuert haben. 


Der technische Wettkampf führt über ein Comeback von BMW wieder zurück zu KTM. Die Umwälzungen und Umstrukturierungen, die dafür notwendig waren, werden aus Perspektive der Chefetage erzählt, sodass auch Hintergrundwissen mit einfließt, über Investitionen gesprochen wird, aber auch über Überlegungen, die das Rennen geprägt und verändert haben. 


Als wichtiger Part der Ralley zählt die Navigation, die besonders in den Jahren als die Dakar in Afrika stattfand wichtig war. Wie sich der Laie diese vorzustellen hat, aber auch welche technischen Entwicklungen Einfluss nahmen, wird in einem eigenen Kapitel erläutert. 


Besonders interessant fand ich das folgende gemeinsame Interview zwischen den ehemaligen Konkurrenten Cyril Despres und Marc Coma, war es doch ganz anders als die vorangegangenen Beschreibungen von Peterhansel und Kinigadner. Despres und Coma erkennen ihre vergangene Konkurrenz an – auch, dass dabei jeder auf seinen eigenen Vorteil bedacht war – zeigen aber keinen Groll aufeinander. 


Matthias Walkner erzählt, wie er zum Sieger der Dakar wurde, welches Training er brauchte, um voranzukommen und wie er eigentlich gar nicht zur Ralley wollte. Als Gegensatz zu ihm und den vorangegangenen Werksfahrern gehen die beiden nächsten Kapitel wieder zurück zum abenteuerlichen Anfangsgeist der Dakar. Als Beispiel für einen der vielen Privatiers, für den nicht der Sieg zählt, sondern die Beendigung der Ralley, steht Markus Berthold. Sowohl er als auch der Servicetruckfahrer August Lindortner gelingt es das Abenteuerliche und die Gefahren hervorzuheben. 

Ein Blick in die Zukunft der Dakar wirft „Die Ära der Sprinter“, die kurze Sportbiografien der heutigen Fahrer bietet. Am Schluss stehen Statistiken zu den Siegerbikes und den Siegern der letzten vierzig Jahre. 


Durchgehend ist das Buch mit Fotografien illustriert, die das Abenteuer Dakar darstellen. Mit dabei sind spektakuläre Bilder im Stil des Covers, aber auch Porträts, Aufnahmen vom Podium, von Verletzungen und dem normalen Alltag im Biwak. 


Neben den Menschen und Maschinen, die die bekannte Rallye prägen sind es auch die Verletzungen, die medial in den Vordergrund rücken. Durch das ganze Buch sind es damit auch Themen wie Sicherheit aber auch Unfälle, die sowohl von den Fahrern als auch von den Verantwortlichen aufgenommen werden. Besonders die tödlichen Unfälle prägen Gedanken zu Gefahren aber auch zu Sicherheitsmaßnahmen. Die Gefahr des Motorsports im allgemeinen und der Dakar im Besonderen wird nicht heruntergespielt. 


Fazit: Einen umfassenderen Blick auf die Dakar kann man sich nicht wünschen. 

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Cover des Buches Dakar (ISBN: 9783710500428)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Dakar" von Werner Jessner

40 Jahre Rallye Dakar - Triumph und Tragödie liegen ganz nahe beieinander
Bellis-Perennisvor 3 Jahren

Bei keiner Sportart liegen Triumph und Tragödie so eng bei einander als bei der Rallye Dakar. 

Der 40. Sieger in den Kategorien Motorrad ist gekürt, doch die Motorsportwelt trauert um Paulo Goncalves und bangt um Edvin Straver, der nach einem Sturz mit nur 50km/h wiederbelebt werden musste. 

Zahlt sich das wirklich aus? Die Motorrad-Freaks werden mit glänzenden Augen sagen: „Ja, natürlich“ und „Berufsrisiko“. Wenn man das Buch von Werner Jessner in Händen hält, größer als A4 quer, 340 Seiten und mehr als 2,5 kg schwer, kann man sich kaum der Faszination dieser Rallye entziehen. Über 100 beeindruckende Fotos von Landschaften und Rennfahrern zeigen, was die Anziehungskraft dieser Veranstaltung ausmacht. 

In 16 Kapiteln, die als „Etappen“ bezeichnet werden, beleuchtet der Autor die Dakar von ihren Anfängen bis heute. 

Ursprünglich führte die Rallye von Paris nach Dakar und änderte auf Grund von politischen Ereignissen im Verlauf der 40 Jahre mehrmals ihre Route.  

Gut gelungen sind die authentischen Erlebnisberichte von Gründern, Organisatoren, Rennfahrern, Team-Chefs und Begleitern. 

Besonders jener von Heinz „Kini“ Kinigadner sticht hier besonders heraus. Er hat mit der Dakar eine sehr persönliche Herausforderung und Beziehung. Kinigadner (und den Konstrukteuren) ist es zu verdanken, dass die kleine oberösterreichische Firma KTM gleich 18 Sieger stellen konnte. Kinigadner nimmt sich kein Blatt vor den Mund und in seinen Erzählungen steckt nach wie vor Begeisterung für die härteste Ralley der Welt. Es gab einmal den (sexistischen) Spruch „lieber einmal Sidney Rome als einmal Paris-Dakar“ - eingefleischte Motorradfans lehnen das natürlich ab. Für die, die Sidney Rome nicht kennen - sie ist eine amerikanische Schauspielerin.  

Das Buch listet alle Sieger der unterschiedlichen Kategorien samt technischer Daten auf. Wenn nun der Eindruck entstehen sollte, die Dakar sei eine rein männlich Domäne, so sei Jutta Kleinschmidt erwähnt, die 2001 die Wertung der Automobilwertung gewann. 

Außerdem kann man die Rennstrecken seit 1987 an Hand der Landkarten verorten.  

Zusätzlich erhalten wir Einblick in die Geschichte der Rennteams. 

Ursprünglich war 2003 eine Autobiografie von Heinz Kinigadner, DEM Motorradfahrer Österreichs geplant. Dann, wenige Tage vor der Drucklegung verunglückt sein Sohn Hannes bei einem Benefizrennen schwer und ist seit dem vom Hals abwärts gelähmt. Daher blieb die Autobiografie Kinigadners ungedruckt, unvollendet wie die Dakar. Denn nach Hannes‘ Unfall gibt Heinz Kinigadner seine aktive Rennsportkarriere auf. 

Ein Seitenblick sei noch auf die Klimakrise geworfen: Wer ausschließlich den Motorsport verteufelt, sieht nicht über seinen Tellerrand hinaus. Wenn 50.000 Leute nach New York fliegen, um dort am Marathon teilzunehmen ist die Öko-Bilanz auch nicht wirklich ausgewogen. 

So gesehen ist jede Sportgroßveranstaltung fragwürdig, sei es ein Radrennen, der Schiweltcup, Olympische Spiele oder ein Fußballgroßereignis.  

Fazit:

Ein tolles Buch, das die Herzen der Motorsportfans höher schlagen lässt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

 

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Cover des Buches Dakar (ISBN: 9783710500428)
Sikals avatar

Rezension zu "Dakar" von Werner Jessner

Eine Rezension vor dem Hintergrund des Todes von Paulo Goncalves – Dakar-Fahrer seit 2006
Sikalvor 3 Jahren

Sturz bei Kilometer 276 auf der 7. Etappe der Rallye Dakar. Ein Urgestein der Ralley verunglückt tödlich. Ungefähr zur selben Zeit, als ich beginne, diese Rezension zu schreiben. Ohne Kenntnis des tödlichen Vorfalls…


39 Sieger hat die Rallye Dakar bereits hervorgebracht – der vierzigste ist bereits unterwegs.


Werner Jessner hat in diesem Buch nicht nur die Geschichte der Rallye  aufgezeichnet, sondern dieses Buch vielmehr der Motoradlegende Hein Kinigadner gewidmet. Ist es doch aus der ursprünglichen Idee einer Biografie für die Motoradlegende hervorgegangen. Seit 2003 beschäftigt sich der Journalist und Motoradfahrer mit der Rallye Dakar. Bilder und Geschichten wurden von ihm selbst zusammengetragen und in diesem Buch sorgfältig zusammengestellt.


Man mag über Rallyes oder Motorsport im Allgemeinen denken wie man will – vor allem in Zeiten des Klimawandels und den Gefahren des Motorsports. Aber worum geht es den Fahrern wirklich? Ist es die sportliche Herausforderung oder ist es eine Geisteshaltung?


Von rund 140 Starten kommen zwei Drittel ins Ziel – keine allzu geringe Zahl bei Anbetracht der Strapazen, welche die Fahrer auf sich nehmen. Die meisten der Fahrer sind Privatfahrer. Sie stellen sich diesem Unterfangen also freiwillig – nicht weil sie von einem Sponsor oder Konzern dazu angehalten werden. Geht es also darum, dabei gewesen zu sein?


Diese Fragen lässt der Autor die Fahrer selbst beantworten und gibt dem Leser damit einen Einblick in die Beweggründe der Fahrer. Und diese Gründe sind höchst unterschiedlich – aber auch die Gründe, warum die Fahrer auf manchen Strecken nicht fahren oder vielleicht das Jahr 2020 zur Gänze auslassen.


Die Bilder zeigen aber nicht nur die schönen Momente der Rally – Motoräder die scheinbar schwerelos über Dünen manövriert werden – sondern auch die ganze Härte des Rennens. Motorradfahrer, die sich überschlagen; Fahrer, die mit schweren Blessuren gerade noch ins Ziel kommen; aber auch solche die es nicht schaffen. Mehr als 60 Tote hat die Rallye – darunter nicht nur Fahrer. Wo bleibt also der sportliche Wert, wenn jedes Jahr einige Menschen ihr Leben lassen? Auch diese Frage wird von den Fahrern beantwortet oder ergibt sich aus den Schilderungen des Autors. Und oftmals sagen ja Bilder mehr als Worte – und so sprechen die Bilder für sich und ziehen den Leser in den Bann einer Rallye , die sich rational nur schwer erklären lässt.


Am Ende des Buches werden vom Autor ergänzend noch die Maschinen der Teilnehmer beschrieben und die Ergebnislisten der Rennen abgebildet. Man kann dieses Buch vor dem Hintergrund der Verletzten und Toten mit gemischten Gefühlen betrachten oder einfach die Bilder und Emotionen auf sich wirken lassen.


Nach den letzten Seiten wird jeder für sich entscheiden müssen, wo der sportliche Nutzen dieser Rallye liegt oder ob es sich hier um eine Veranstaltung handelt, die besser nicht mehr durchgeführt werden sollte.

Dieses Buch gibt uns zumindest die Möglichkeit, dazu unterschiedliche Perspektiven zu sammeln. 4 Sterne

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