Die Figuren in diesem Buch heißen Avery, Chase oder Deirdre und essen vorzugsweise Pizza und Erdnussflips. Im Grunde ist damit alles gesagt, denn amerikanischer geht es fast nicht. Nur, dass die Autorin dabei leider eines nicht kann, was die Amis eigentlich hervorragend beherrschen: Zeitgemäßes Entertainment.
Der Klappentext verspricht gute Unterhaltung und Verwicklungen, die man hätte kreativ ausgestalten können. Drei sich unbekannte, völlig verschiedene Frauen bekommen eine halb verfallene Villa in Florida zugesprochen. Und es beginnt auch interessant, denn alle drei haben ihr Päckchen zu tragen, zu dem noch obendrein kommt, dass sie plötzlich pleite sind. Also zwei Probleme für jeden, macht sechs. Außerdem gibt es noch ein paar Nebenfiguren, die ebenfalls so ihre Problemchen haben, die mal mehr, mal weniger ausgeweidet werden. Dabei fällt auf, dass alle stereotyp sind. Die Hausfrau mittleren Alters. Das all american darling. Die geheimnisvolle Diva. Die ungewollt schwangere noch-fast-Teenagerin. Und gleich zweimal der sexy Beachboy.
So zieht sich die Geschichte über 440 Seiten hin, in der die Figuren spachteln, schleifen, lackieren. Natürlich wird da kein lauer Scherz ausgelassen, selbst nicht der Drinnen-ohne-Belüftung-lackieren und der Hups-ich-bin-Ü50-und-hab-nochmal-meine-Tage. Das ist das Gegenstück zum Altherrenhumor. Liest sich zwar flott, aber zündet nicht. Alles ist so vorhersehbar, dass die Autorin am Ende gar für ihr Grand Finale den amerikanischsten aller Trubel bemühen muss, um eine runde Sache aus allem zu machen: Ein Hurrikan.
Dieser Roman ist leider langweilig und öde und obendrein nimmt man absolut nichts daraus mit, nicht einmal einen Appetit auf Erdnussflips.