Rezension zu "Der Tag des Opritschniks" von Vladimir Sorokin
Was auf Wikipedia zu lesen ist, bestätigt sich schon auf den ersten Seiten. Sorokin ist ein Vertreter der Postmoderne in ihrer keine Trivialität und Skurilität scheuenden Variante. Also eigentlich nicht mein Ding. Und dennoch ist dieser Roman gut und in Zeiten des Putin-Krieges notwendig. Denn nur so wird klar, wer Putin und die Seinen sind: Primitive Menschen mit Hochschulabschluss, die mühelos vom Vergewaltigen zum Beten und vom Foltern zum Lyriklesen wechseln können. All das wird von Sorokin in einer Zukunft vorgeführt, die gesellschaftlich so strukturiert ist wie zu Zeiten Iwan des Schrecklichen und technisch auf einer Höhe, die wahrscheinlich noch 10 bis 20 Jahre von uns entfernt ist. Also Putins Paradies!