Rezension zu "Rupien! Rupien!" von Vikas Swarup
Es beginnt vielversprechend, der Protagonist wird gerade gefoltert und kann nicht glauben, dass er gerade die Quizshow WER WIRD MILLIARDÄR gewonnen hat. Genauso wenig wie die Folterer, das Fernsehstudio, seine Anwältin, die ganze Welt. Da hatte mich der Autor schon und ich wollte unbedingt wissen, wie Mohammed Thomas es bloß geschafft hat, die Fragen richtig zu beantworten.
Die Anwältin rettet ihn von der Folter, bringt ihn zu sich nach Hause und beginnt mit der Aufnahme und Mohammed erzählt seine Geschichte. Dabei wird jede Frage als ein Kapitel dargestellt, also insgesamt Fünfzehn Kapiteln, in denen er zuerst ein Teil seiner Lebensgeschichte erzählt, dann mit der Anwältin redet und anschließend das Video von der Show abspielt.
Die ersten paar Fragen waren noch interessant zu folgen, aber mit jeder einzelnen Frage wurde ich aus der Geschichte hinausgeworfen, da die Reihenfolge der Fragen nicht mit der Reihenfolge der Geschehnisse verläuft. In einer Frage ist er ein Kind, in der nächsten ein Erwachsener, in der anderen wieder ein Kind und diesmal an einem völlig anderen Ort mit völlig anderen Menschen und in der nächste ist er wieder bei den gleichen Menschen wie in Frage zwei zusammen und das erschwert es, der Geschichte zu folgen, weil ich nicht weiß, was für eine Bedeutung die Figuren haben und ob sie wirklich eine Rolle spielen. Bei der sechsten oder siebenten Frage wurde mir das alles dann doch zu blöd und ich habe mich dazu entschieden, das Buch abzubrechen.
Die Figur selbst ist wirklich sympathisch, ich habe ihn gleich zu lieben gelernt, ihn gemocht, ihm das Beste gewünscht und ich war froh darüber, dass er die Show gewonnen hat und sicherlich glücklich wird. Der Stil ist leicht zu lesen, es ist simpel gehalten, aber authentisch und gut. Aber das Zickzackmuster des roten Fadens hat den Lesespaß ruiniert und den Spannungsbogen mehrmals so hart durchbrochen, dass es mir schlussendlich egal wurde, wie er die Antworten auf die Fragen wissen konnte.