Valentina D'Urbano

 4,4 Sterne bei 102 Bewertungen

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Neue Rezensionen zu Valentina D'Urbano

Cover des Buches Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung (ISBN: 9783423249997)
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Rezension zu "Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung" von Valentina D'Urbano

Verloren an die Hoffnungslosigkeit deiner Herkunft
jenvo82vor 10 Monaten

Kurzrezension

Dieser Roman konnte mich nachhaltig beeindrucken, trotz seines distanzierten Erzähltons, der den Leser etwas auf Abstand hält und nur wenigen emotionalen Momenten, die gewählt und bewusst erscheinen. Aber in Anbetracht der Handlungsebene, die einen ungeschönten Einblick in die Welt der italienischen Unterschicht Mitte der 80-Jahre ermöglicht, wirkt der Kontext ausgesprochen realitätsnah. 

Eine perspektivlose, arme, gewaltgeprägte Kindheit, die ihre Spuren auch an den jungen Erwachsenen hinterlässt, sowie der unbedingte Wunsch Einzelner all dies nachhaltig hinter sich zu lassen. Dazu eine zarte Liebesgeschichte, die ähnlich unvereinbar mit dem Glück scheint, wie das Leben selbst in dieser Tristesse. Zunächst sind es nur lose Erzählelemente, die sich aber schnell zu einer atmosphärischen, dichten Geschichte entwickeln, deren Tragik nach und nach intensiviert wird. Sehr gut hat mir die Tatsache gefallen, dass die Protagonistin all ihre Erlebnisse hinnimmt, sich nicht unnötig darüber beschwert, wie mühselig ihr Dasein ist und dennoch ein starker Charakter bleibt, der an den Herausforderungen wächst.

 Fazit

Ein empfehlenswerter Roman für alle, die gern diverse Eindrücke bekommen, von einem Leben, wie man es selbst nicht haben möchte, weder im engeren noch im weiteren Sinn. Und wer sich mit dem Abgleiten eines geliebten Menschen in die Drogensucht beschäftigen möchte, ist hier ebenfalls richtig. Ich vergebe 5 Lesesterne und kann das Buch weiterempfehlen und werde es in Erinnerung behalten, als eine traurig-schöne Episode mit Tiefgang.

 

Kommentare: 1
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Cover des Buches Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung (ISBN: 9783423249997)
Miss_Blas avatar

Rezension zu "Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung" von Valentina D'Urbano

Hallt lange nach
Miss_Blavor 3 Jahren

Die Autorin schreibt flüssig und schnell, ohne dabei an Gefühl zu verlieren. Auch die Handlung schreitet schnell voran, obwohl es im Buch viele Rückblenden gibt. Die Welt der Protagonisten ist teils sehr romantisch und teils extrem deprimierend. Insgesamt ist es ein zutiefst emotionales und lesenswertes Werk, das mich melancholisch zurückgelassen hat.

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Cover des Buches Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung (ISBN: 9783423249997)
Herbstroses avatar

Rezension zu "Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung" von Valentina D'Urbano

Gibt es noch eine Zukunft? …
Herbstrosevor 4 Jahren

Alfredo ist tot, wirklich tot - heute ist die Beerdigung. Beatrice weiß mit ihren Gefühlen nichts anzufangen. Soll sie um ihren Freund trauern wenn sie nicht mal sicher ist, ob sie ihn wirklich geliebt hat? Aber eines weiß sie ganz sicher, sie will weg, weg aus diesem Haus, weg aus diesem Armenviertel, in dem sie zusammen aufgewachsen sind und wo man sie die Zwillinge nannte. Bea erinnert sich zurück an schöne und weniger schöne Stunden, an Tage und Nächte, die sie zusammen verbrachten und die nun der Vergangenheit angehören. Ob sie es schaffen wird, sich mit 20 Jahren irgendwo anders ein neues Leben aufzubauen? …

Valentina D’Urbano war gerade 26 Jahre alt, als sie sich bei einem italienischen Schreibwettbewerb bewarb, dessen erster Preis die Buchveröffentlichung war - sie gewann und der Verlag Longanesi veröffentlichte 2012 ihren Roman „Il rumore dei tuoi passi“. Valentina D‘Urbano wurde 1985 geboren, stammt aus Rom und wuchs in einem Viertel auf, das dem im Buch beschriebenen sehr ähnlich ist.

Die Autorin lässt Beatrice die Geschichte erzählen – vom heruntergekommenen Viertel La Fortezza am Rande der Stadt, vom besetzten Haus, in dem sie mit ihren Eltern und ihrem Bruder lebt und von Alfredo und seinen Brüdern, die von ihrem betrunkenen Vater ständig verprügelt werden. Sie berichtet wie es ist, an einem Ort aufzuwachsen, wo man fürs Leben gezeichnet ist und wo sich nicht mal die Polizei hin traut, wo man sich aber trotz allem zu Hause fühlt. Sie schildert ihre Gefühle zu dem Jungen, der für sie erst wie ein Bruder war,  den sie liebte, später begehrte und gleichzeitig auch hasste.

Sehr beeindruckend ist die Sprache und Ausdruckskraft dieses Erstlingswerkes der jungen Autorin. In Rückblenden, manchmal auch vorausschauend, erfährt der Leser Beas Geschichte, leidet mit ihr, ist bestürzt und entsetzt darüber, wie man so leben kann. Schonungslos und brutal schildert D’Urbano das Leben in diesem Elendsviertel. Man spürt hautnah die Tiefe der Gefühle der beiden Protagonisten Beatrice und Alfredo - Hass, Missgunst und Verzweiflung wechseln in rascher Folge mit Vertrauen, Freundschaft und Liebe. Wie das Verhältnis der beiden zueinander, die von Kindheit an nur die „Zwillinge“ genannt wurden, wirklich war, klärt sich erst ganz zum Schluss, was die Geschichte meiner Meinung nach perfekt abrundet. Auf weitere Romane dieser begabten Autorin darf man gespannt sein.

Fazit:  Ein beeindruckendes Buch das mitreißt und begeistert, auch wenn man die Jugendzeit schon lange hinter sich gelassen hat.


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Gespräche aus der Community

»Ein Roman über die Liebe und das Erwachsenwerden, der durch eine Poesie überrascht, die wie mit Flaschenscherben geschrieben ist,« schreibt die ›ELLE‹ über den Roman, den ihr ab heute hier gewinnen könnt!

Neugierig? Darum geht’s:
Beatrice und Alfredo wachsen in trostlosen Verhältnissen auf. Ihre Heimat ist ein dreckiges Viertel in den Hügeln einer italienischen Stadt – geprägt von Gewalt, Armut und Perspektivlosigkeit. Die beiden halten sich aneinander fest, sind unzertrennlich … bis eine schreckliche Kerbe in Beatrice‘ Leben geschlagen wird: Kaum zwanzig Jahre alt, steht sie an Alfredos Grab. Alleingelassen in der grausamen Realität hat sie nur eine Chance: Sie darf ihren Lebensmut nicht verlieren.
›Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung‹ ist die Geschichte einer bitteren Liebe, aber auch einer Hoffnung, die sich ihren Weg wie eine wilde Blume durch den Beton bricht. Geschrieben hat ihn Valentina D’Urbano, eine junge, vielversprechende Autorin aus Italien.

Mehr Infos zu Buch und Autorin findest du hier: www.dtv.de/mit_zwanzig_hat_man_kein_kleid_fuer_eine_beerdigung

So kannst du mitmachen:
Verrate uns einfach, warum du das Buch gerne lesen würdest: Hast du schon davon gehört, magst du italienische Literatur oder gefällt dir einfach die Stimmung auf dem Cover?
Unter allen Kommentaren, die bis zum 25. Februar 2014 abgegeben werden, verlosen wir 15 Exemplare von ›Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung‹.

Wir sind gespannt auf eure Antworten!

303 BeiträgeVerlosung beendet
AddictedToBookss avatar
Letzter Beitrag von  AddictedToBooksvor 9 Jahren
Ihr Lieben, möchte jemand von euch das Buch wandern lassen bzw. zum Lesen ausleihen?

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