Ursula Wulfekamp

 4 Sterne bei 1.953 Bewertungen

Lebenslauf

Ursula Wulfekamp, 1955 im südenglischen Salisbury geboren, wuchs in England und Deutschland auf und studierte Germanistik und Anglistik in Regensburg und Tübingen. Neben Tätigkeiten als Redakteurin und Lektorin in London und München übersetzt sie seit über dreißig Jahren Belletristik und kunsthistorische Sachbücher aus dem Englischen. Zu den von ihr übersetzten Autorinnen gehören u.a. Elizabeth Jane Howard, Tracy Chevalier, Agatha Christie, Maeve Binchy, Annie Leibovitz und Joanne Harris. Ursula Wulfekamp lebt in Prien am Chiemsee.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Paradise Now (ISBN: 9783969992623)

Paradise Now

Erscheint am 30.10.2023 als Gebundenes Buch bei Steidl Verlag.
Cover des Buches Die Chronik der Familie Cazalet (ISBN: 9783423443364)

Die Chronik der Familie Cazalet

Neu erschienen am 01.08.2023 als eBook (Download) bei dtv Verlagsgesellschaft.

Alle Bücher von Ursula Wulfekamp

Cover des Buches Helenas Geheimnis (ISBN: 9783442488629)

Helenas Geheimnis

 (391)
Erschienen am 13.08.2018
Cover des Buches Der verbotene Liebesbrief (ISBN: 9783442484065)

Der verbotene Liebesbrief

 (332)
Erschienen am 18.09.2017
Cover des Buches Das Schmetterlingszimmer (ISBN: 9783442491445)

Das Schmetterlingszimmer

 (197)
Erschienen am 17.08.2020
Cover des Buches Der Wachsblumenstrauß (ISBN: 9783455651324)

Der Wachsblumenstrauß

 (133)
Erschienen am 17.09.2016
Cover des Buches Der Fluch von Belheddon Hall (ISBN: 9783453408197)

Der Fluch von Belheddon Hall

 (111)
Erschienen am 03.08.2011
Cover des Buches Die Familie (ISBN: 9783423290258)

Die Familie

 (92)
Erschienen am 20.07.2022
Cover des Buches Die Jahre der Leichtigkeit (ISBN: 9783423147330)

Die Jahre der Leichtigkeit

 (70)
Erschienen am 15.11.2019
Cover des Buches Die Schatten von Mistley (ISBN: 9783548264806)

Die Schatten von Mistley

 (67)
Erschienen am 01.05.2006

Neue Rezensionen zu Ursula Wulfekamp

Cover des Buches Durch das große Feuer (ISBN: 9783961611607)
a_different_look_at_the_books avatar

Rezension zu "Durch das große Feuer" von Alice Winn

✎ Alice Winn - Durch das große Feuer
a_different_look_at_the_bookvor 19 Tagen

Mit "Durch das große Feuer" hoffte ich auf einen LGBTQIAP+ Liebesroman, der in einem Setting - im 1. Weltkrieg - spielt, welches ich bisher noch nicht so viel gelesen habe.

Leider sagten mir die geschriebenen Worte überhaupt nicht zu. Sehr viele Namen, die noch nicht mal konsequent beibehalten wurden. (fast jeder bekam einen Spitznamen, zwischen denen dann ständig hin und her gewechselt wurde) Ein Ort, der keine Neugier bei mir weckte. Und Sätze, die mich schnell langweilten.

Nachdem ich das Buch ein zweites Mal zur Hand genommen hatte und erneut gescheitert war, versuchte ich es mit der vertonten Version, die ich mir wenigstens bis zum Schluss anhörte.

Dennoch ist dies kein Roman, den ich länger im Gedächtnis behalten werde ...

Die Geschichte ist für mich über weite Strecken langweilig. Alice Winn beschreibt unglaublich detailgetreu die Szenen. An manchen Stellen hat das den Spannungsbogen gehoben, doch oft habe ich mir eine Straffung gewünscht.

Bei den Kriegsgeschehen werden sensible Gemüter an ihre Grenzen kommen. Denn auch hier spart die Autorin nicht mit Worten und Ausführungen.

Den Umgang der Männer untereinander - ich hatte das Gefühl, jeder darf/will mit jedem - konnte ich so manches Mal nicht nachvollziehen. Ich mein, wir reden hier über das Jahr 1914 und folgende. Da war Homosexualität noch strafbar. Alice Winn hingegen lässt ihre Figuren noch nicht mal Anstoß an diesem Umstand nehmen. Lediglich Gaunt und Ellwood tänzeln umeinander herum. Das hat die Authentizität für mich ein wenig eingebüßt.

Ich fand das ganze Buch über keinen Zugang zu den Personen. Zudem ist die Erzählung keine, die mich vom Hocker gehauen hat. Sie liest sich eher wie ein Drehbuch denn wie ein Roman. Das Debüt der Verfasserin hat daher für mich nicht funktioniert.

©2023 a_different_look_at_the_book

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Cover des Buches Durch das große Feuer (ISBN: 9783961611607)
Magdas avatar

Rezension zu "Durch das große Feuer" von Alice Winn

Feuerprobe für die Liebe und Freundschaft
Magdavor einem Monat

Im Jahre 1914 wurde Henry Gaunt achtzehn. Er und sein Freund Sidney Ellwood sind in der Upper Sixth einer britischen Eliteschule. Aus der wöchentlichen Schülerzeitung erfahren sie über den Verlauf des Krieges. Akribisch studieren sie die Listen mit den Namen der Gefallenen und Verletzten; viele von ihnen haben sie gekannt. Und alle Soldaten sind für sie Helden, die meisten Schüler würden ihnen nur zu gerne folgen. 

Gaunt, von seiner Mutter unter Druck gesetzt, meldet sich als Erster bei der britischen Armee. Er vermisst sehr seinen Freund Ellwood, für den er heimlich tiefste Gefühle empfindet. Als später auch Ellwood an der Front erscheint, wurden sowohl ihre Freundschaft, wie auch ihre Liebe an eine harte Probe gestellt. 

 

In ihrem Debütroman „Durch das große Feuer“ erzählt Alice Winn eine bewegende Geschichte einer unkonventionellen Liebe in einer ungewöhnlichen Zeit. Denn sowohl Gaunts und Ellwoods Liebesbeziehung, wie auch die damalige Zeit, sind alles andere als einfach. Der Kampf im Krieg, von den jungen Männern zuerst als Pflicht und Ehrensache gepriesen, fordert von ihnen Unvorstellbares; verändert ihre Psyche, raubt ihre Gesundheit und letztendlich ihr Leben. 

Und genau diese Szenen aus dem Krieg, schonungslos dargestellt, haben mich an die Geschichte gefesselt. Ich hatte das Gefühl mich selbst in dem „blutgetränkten Niemansland“ zu bewegen, den Verletzten und Sterbenden beizustehen, den Angehörigen die Trostbriefe über ihre Helden schreiben zu müssen. Es sind viele erschütternde Bilder des unsinnigen Krieges, in dem die bisherigen Freunde und Familien zu Feinden wurden, in dem ein Menschenleben nichts wert ist.

Meisterhaft skizziert Alice Winn das Porträt der damaligen Gesellschaft, welche die Kriegsverweigerer mit einer weißen Feder beschenkt; einfühlsam erzählt sie über eine ungewöhnliche Liebe und Freundschaften, die wahre Feuerprobe überstehen mussten. 

Eine bewegende Geschichte! Gerade in der heutigen Zeit sehr zu empfehlen!

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Cover des Buches Durch das große Feuer (ISBN: 9783961611607)
Korikos avatar

Rezension zu "Durch das große Feuer" von Alice Winn

Eindringlicher Roman - zwischen Front und Liebe
Korikovor einem Monat

Story:
England 1914: Henry Gaunt, dessen Mutter aus Deutschland stammt und Sidney Elwood sind von Kindesbeinen an beste Freunde und gehen auf dieselbe britische Eliteschule. Als der Große Krieg ausbricht, wird Gaunt schnell mit den Wünschen seiner Familie konfrontiert, sich freiwillig zu melden, um zu zeigen, dass man durch und durch britisch ist. Schließlich meldet er sich, auch um vor seinen Gefühlen zu Ellwood zu fliehen und kommt an die Front, ohne zu ahnen, dass sein Freund ebenfalls in ihn verliebt ist. Als Elwood ihm an die Front folgt und in seine Einheit kommt, erleben sie eine kurze gemeinsame Zeit der Offenheit, bis die Grausamkeit des Krieges sie einholt und auf brutale Weise auseinanderreißt …

Eigene Meinung:
Mit dem Roman “Durch das große Feuer” legt die britische Autorin und Drehbuchschreiberin Alica Winn ihr Debüt vor, dass 2023 nahezu zeitgleich in Groß-Britannien und Deutschland erschien. Der historische Roman ist in sich abgeschlossen. Inzwischen wurden auch die Filmrechte verkauft, eine Verfilmung der Geschichte von Elwood und Gaunt dürfte daher wahrscheinlich sein.

Die Geschichte spielt in England, kurz nach Beginn des ersten Weltkriegs und beleuchtet die Freundschaft von Henry Gaunt du Sidney Elwood, die beide Eliteschüler sind und den Krieg nur aus der Schülerzeitung “The Preshutian” kennen, in dem zumeist die Listen der toten und verwundeten Mitschüler veröffentlicht werden. Während Gaunt dem Krieg kritisch gegenübersteht, können es die meisten anderen kaum erwarten, in den Kampf gegen die Deutschen zu ziehen. Wie schrecklich der Krieg, die Front und all die Kämpfe sind, erfahren sie nach und nach, da sich ausnahmslos jeder freiwillig meldet als sie alt genug sind.
Alice Winn entführt die Leser*innen in eine schreckliche Zeit, an einen Ort, an dem es nur wenig Hoffnung zu geben scheint. Erschreckend ehrlich, mit starken, sehr eindringlichen Bildern legt sie die Grausamkeiten des Krieges offen, beschreibt die Zeit in den Schützengräben und die Kämpfe der Soldaten, die nicht nur gegen den Feind auf der anderen Seite zu kämpfen haben, sondern auch mit dem in den eigenen Reihen oder mit der eigenen Psyche. Gaunt und Elwood bleibt wenig Zeit, ihre Gefühle füreinander zu entdecken und bis zu einem gewissen Grad auszuleben, bis das Schicksal sie auseinanderreißt, doch die Autorin nimmt sich genügend Zeit, um die beiden einander näher zu bringen und ihre tiefgehenden Gefühle füreinander zu beleuchten. Teils arbeitet sie mit Rückblenden, um die Schulzeit der beiden zu beschreiben und den Figuren mehr Tiefe zu geben, teils mit der typischen Feldpost, in die die Soldaten in die Heimat schicken.
Um die Geschichte so realistisch und authentisch wie möglich zu erzählen, hat die Autorin unzählige Quellen studiert und diverse Erinnerungen, Berichte und Erzählungen in ihr Werk einfließen lassen, was das Quellenverzeichnis am Ende des Buches deutlich macht. Dementsprechend ungeschönt sind die Beschreibungen und grausam die Schilderungen – und bleiben lange in den Köpfen der Leser*innen präsent.

Die Figuren sind sehr authentisch und gut nachvollziehbar gestaltet – Gaunt ist zurückhaltender und zu Beginn kritisch dem Krieg gegenüber eingestellt, als die meisten seiner Freunde, die sich von den heroischen Ansprachen blenden lassen. Auch Elwood, der Gedichte liebt und selbst verfasst, sieht die Front zu Beginn als etwas, das überhaupt nicht der Wirklichkeit entspricht. Beide ändern sich im Laufe des Buches stark, denn der Krieg hinterlässt viele Spuren bei den beiden – sichtbar wie unsichtbar. Einzig ihre Gefühle zueinander werden stärker und helfen ihnen dabei, die vielen Grausamkeiten des Krieges zu überstehen.
Auch die vielen Nebenfiguren, zumeist Schüler derselben Eliteschule, aber auch Soldaten aus dem einfachen Stand, werden gut nachvollziehbar und passend in Szene gesetzt. Jeder einzelne hat mit Sorgen, Ängsten und Problemen zu kämpfen und steht in Alice Winns Roman sinnbildlich für die vielen namenlosen Opfer des Krieges.

Stilistisch legt Alice Winn ein beeindruckende Debüt vor, das durch große erzählerische Dichte, einem Hauch Poesie und einem sehr klaren, unverblümten Schreibstil besticht. Der Autorin gelingt es die Grausamkeiten des Krieges und die Unmenschlichkeit an der Front ebenso einzufangen, wie die Gefühle von Gaunt und Elwood zueinander. Mit starken, eindringlichen Bildern, die einem mitunter viel zu präsent erscheinen, erzählt sie von den blutigen Schlachten, der Hoffnungslosigkeit und den vielen Opfern, die jeder Kampf fordert, nutzt aber auch Elemente wie Gedichte und Frontbriefe, um die Gedanken der Leser*innen zwischenzeitlich in eine andere Richtung zu lenken und einen Funken Hoffnung zu wecken. Man fiebert mit den beiden jungen Männern mit, hofft, dass sie die Zeit irgendwie überstehen, obwohl man weiß, dass der Krieg sie für immer verändern wird, sollten sie überleben.

Fazit:
“Durch das große Feuer” ist ein eindringlicher Roman, der durch authentische, gut nachvollziehbare Charaktere, eine glaubwürdige Liebesgeschichte und eine klare, unverblümte Sprache besticht, die nichts beschönigt und die Schrecken des ersten Weltkrieges in vielen Facetten (von den Kämpfen, über die Schützengräben bis hin zur Kriegsneurose) deutlich zeigt. Alice Winn ist ein beeindruckendes Debüt gelungen, das lange im Gedächtnis bleibt und zum Nachdenken anregt, insbesondere da es den Fokus auf die Liebe zweier Männer legt, die in dieser Zeit in England verboten war. Wer mit den teils sehr bildhaften, realistischen Beschreibungen des Krieges kein Problem hat, sollte unbedingt einen Blick riskieren – “Durch das große Feuer” ist ein Buch, das man gelesen haben sollte.

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