Rezension zu "Teufelsfrucht" von Tom Hillenbrand
Das Cover ist äußerst ästhetisch und passt definitiv zu der wohligen Atmosphäre, die im Buch herrscht.
Stichwort Atmosphäre. Der Roman spielt zu einem großen Teil in Luxemburg. Meiner Heimatstadt. Natürlich habe ich es auch deswegen gelesen und ich muss sagen, dass der Autor hervorragend recherchiert hat. Die Heimatverbundenheit, die Kiefer spürt, die spürt auch jeder Luxemburger so. Die Mission, die er sich in seinem Restaurant gesetzt hat, nur authentische luxemburgische Gerichte zu kochen, hat mir das Herz erwärmt, leider gibt es das Restaurant nicht wirklich, denn dort würde ich sofort essen gehen. Ebenfalls die Beschreibungen rund um die Stadt waren ebenfalls super recherchiert. Die Straßen, die er nennt, gibt es wirklich und auch ansonsten stimmen die Beschreibungen. Sogar die luxemburgischen Sprichwörter stimmen. Gut bei ein paar bin ich mir nicht sicher, ob der Wortlaut exakt ist, aber ansonsten bin ich echt beeindruckt.
Die Themen, die im Buch angesprochen werden, sind keine leichte Kost. Obwohl es die Teufelsfrucht, nicht wirklich gibt, sieht man, wie die Lebensmittelindustrie arbeiten und ich muss sagen, dass ich schockierten. Natürlich weiß ich durch Dokus, wie genau das alles abläuft und trotzdem, empfand ich es als eine neue Erfahrung, da ich über dieses Thema noch nicht viel drüber nachgedacht habe. Was den Krimi-Anteil angeht, war der Roman ziemlich vorhersehbar. Es ist jetzt kein Krimi, wo man immer wissen muss, wie es weitergeht und dennoch war es sehr interessant.
Xavier ist eigentlich der perfekte Protagonist. Er soll sich nicht einmischen, macht es dann trotzdem und löst den Fall, wozu die Polizei nicht imstande war😂. Er besitzt aber auch Laster, wie das Rauchen und trinken von Moselwein, was ihn menschlich macht. Dass er ebenfalls für eine bestimmte Dame, sich neue Kleider kauft, macht ihn einfach menschlich und das ist in so einem Roman wichtig. Die Nebencharaktere haben sich ebenfalls super in die Geschichte eingefügt.
Den Schreibstil finde ich großartig. Manche der Sätze sind anspruchsvoll, da viele Fremdwörter benutzt werden. Jeder, der Französisch kann, hat damit absolut kein Problem, aber auch für jemanden, der viel liest, sollte alles geläufig sein. Aber auch die Satzstruktur war an manchen Stellen, schwierig für jemanden, dem Deutsch vielleicht nicht so liegt. Die wissenschaftlichen Informationen wurden allesamt super verständlich.
Das Buch war mir ein wenig zu langweilig für einen Krimi, aber trotzdem lesenswert.
4,5⭐️