Natürlich bin ich etwas voreingenommen; ich bin süchtig nach Tom Cain.
Mit "Collapse" gelingt dem Autoren ein wunderbares Highlight, denn er läßt seinen Helden Sam Carver die vorherigen vier Teile Revue passieren, womit sich der Roman hervorragend als Einstieg in die Serie eignet.
Der ausgestiegene Top-Agent, der seinen Job als Killer nicht mehr ausüben möchte, tappt in eine Falle: in einem Straßencafe sitzt er mit einer neuen Bekannten und genießt das Leben, als Maskierte auftauchen und seine Bekannte mit mehreren Schüssen niederstrecken.
Wenn auch reichlich aus der Übung, ist Carver klar, daß er das Ziel dieses Überfalles sein soll. Auf der Flucht tötet er einen der Killer.
Wenig später wird ihm dieser Tote zum Verhängnis: ein mysteriöser Araber bietet ihm an, seinen Job als Auftrags-Killer wieder aufzunehmen. Der von ihm Getötete wäre damit Geschichte. Anderenfalls würde man ihn der Polizei übergeben, zusammen mit einer Menge Zeugenaussagen, die ihn für Jahre hinter Gitter bringen würden.
Carver willigt ein - nach seinen Spielregeln.
Sein Ziel: ein Finanzier, der mit der Lehman-Brothers-Pleite Milliardär wurde.
Tom Cain schrieb diesen Thriller sichtbar mit der ganzen Wut auf die Finanzwelt. Das würde mich eigentlich abschrecken, doch auf Cain ist Verlaß.
Spannende Action, ein knallharter Held, alte Bekannte und eine dichte Story stellen den Roman an die Spitze der Action-Thriller.
Tom Cain
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Samuel Carver rettete einst die Tochter eines einflußreichen Wirtschaftsmagnaten aus den Fängen revolutionärer Truppen in Afrika.
Jahre später soll Carver erneut in die Höhle des Löwen und alte Rechnungen des Magnaten begleichen.
An erster Stelle steht die Liquidierung eines Überlebenden aus jenen Tagen.
Widerwillig nimmt Carver den Auftrag an, denn Auftragsmorde sind eigentlich nicht mehr seine Sache.
So überhört er seine innere Stimme. Und tappt in eine Falle ...
Zugegeben. Die Story gab's schon hundertfach. Selbst die Auflösung überrascht nur tendenziell.
Aber es macht einfach Spaß, diese Action-Kracher um Carver zu lesen.
Mit einem eleganten Trick macht die Handlung übrigens einen Zeitsprung, folgten die Romane doch letztendlich immer den Geschehnissen am 31.08.1997, dem Tod von Diana Spencer. Nunmehr ist er in der Gegenwart angekommen.
Wünschte ich mir nach dem ersten Roman noch eine Bond-Story, widmet Cain diesmal ein Kapitel Ian Fleming und dem Golf-Match in "Goldfinger". Vielleicht wird's ja noch 'was ...
Samuel Carver ist des Tötens müde. Er hat sich aus seinem alten Leben verabschiedet und nimmt nur noch Aufträge als Sicherheitsberater an. Auch für den Präsidenten der USA.
Es sind aber noch alte Rechnungen aus dem Leben davor offen. Das merkt Carver spätestens zu dem Zeitpunkt, als jemand in seinem Namen und mit seinem Gesicht weiter Aufträge durchführt, die nicht unbedingt seinem Ruf förderlich sind.
Als man ihm eine perfekte Falle stellt, tappt er hinein und wird damit zu Norwegens Staatsfeind Nummer 1.
Der dritte Carver läßt zwar ein wenig Drive der Vorgänger vermissen, doch dieser Verlust bewegt sich im Promille-Bereich.
Cain hat mit Samuel Carver einen neuen Helden geschaffen, der sich vor anderen Literatur-Figuren nicht verstecken braucht.
Ihm gelingt auch ein Ballance-Akt zur Gefühlsduselei, die immer schön portioniert in einen Macho-Roman dieser Art paßt.
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