Rezension zu "Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse" von Thomas Meyer
Der Autor behauptet, dass der Protagonist ein Medizinstudent wäre, aber wegen dem Jiddisch wirkte er auf mich wie ein Kleinkind mit einem Sprachfehler.
Wahrscheinlich hat der Autor gedacht, dass das Buch mit der Sprache authentischer wird, realitätsnaher oder so, aber für mich hat er das Lesen bloß erschwert. Vor allem wenn man damit nicht vertraut ist und sich weigert, das auch noch zu erlernen, weil man doch bloß ein Buch lesen und genießen möchte. Das ist kein Deutsches Buch, sondern eindeutig ein Buch in einer Fremdsprache.
Authentizität kann man anders zeigen, indem man dafür sorgt, dass zwischen Figur und Leser nicht ein riesiger Abstand bildet. Ich glaube sogar, ich hätte mich mit dem Buch anfreunden können, wenn ich mich nicht ständig gefragt hätte, was dies oder jenes Wort bloß bedeute. Tate heißt Vater, schon gewusst? Ich war von Anfang an überzeugt, dass es Tante bedeuten müsste, schlussendlich ist ja Jiddisch so ähnlich wie Deutsch. Erst später, als ich im Glossar nachgesehen habe, habe ich seine Bedeutung verstanden und die ganze Vorgeschichte, die ich gelesen habe, war plötzlich völlig falsch.
Ich wollte das Buch unbedingt lesen, weil mir die Buchbeschreibung so gut gefallen hat und ich hoffte, mehr über die fremde Kultur zu erfahren. Doch diese Sprache hat mir diesen Wunsch versaut und nach fünfzig Seiten habe ich es einfach nicht geschafft, einen Zugang zu diesem Buch zu finden.