Rezension zu "Die dunklen Gassen des Himmels" von Tad Williams
Vorab: Ich habe schon gehört, dass diese Reihe anders sein soll, als Williams anderen Reihen. Es ist eine recht “typische” Urban Fantasy, im Sinne von: es spielt mit so einigen Strickmustern des Genres. Der Ich-Erzähler ist ein Anwalt der Toten 💀 Nein, kein Ermittler oder Rechtsmediziner oder so. Sondern wortwörtlich einen Anwalt für die Toten, die er vor einem himmlischen Gericht als Rechtsanwalt verteidigt 😀 Der gute Bobby Dollar ist nämlich ein Engel. Dabei muss er sich natürlich mit allerlei Machenschaften der Hölle auseinandersetzen und, wie könnte es anders sein, mit dämonischen Wesen und teuflischen Intrigen.
Ich persönlich liebe ja diese Prämisse, mit all ihren mehr oder weniger aufs Korn nehmenden biblischen Referenzen und Interpretationen. Sei es eine meiner liebsten Serien “Lucifer”, in der der Teufel auf Erden, sagen wir mal, eine Auszeit von der Hölle nimmt, oder auch der Film “Dogma” von Kevin Smith, der damals große Empörungswellen ausgelöst hat. Ich steh da einfach drauf 🤷🏼♀️
Dieser erste Band der Bobby Dollar-Trilogie (übersetzt von Cornelia Holfelder-von der Tann) ist wohl keine bahnbrechende Neuheit in dem Genre. Ist Bobby Dollar ein Urban Fantasy-Klischee mit Bindungsangst und einem Hang zu selbstironischem Humor? Auf alle Fälle.
Aber trotzdem konnte Tad Williams mich mit seinem Witz, dem schönen, flüssigen Schreibstil und dem actionreichen Plot durchaus begeistern. Bei der kleinen Romanze in diesem Buch habe ich viel zu sehr mitgefiebert 😄
Ich vergebe 4 von 5 Sternen, mit Luft nach oben - wenn mir der Protagonist im nächsten Band noch mehr ans Herz wächst!