Rezension zu "Confessions of a City Girl" von Suzana S.
"City girl" ist nicht "city boy". Ich habe das Buch von Geraint Anderson ebenfalls vor kurzem gelesen und hatte mir von "confessions of a city girl" einen ähnlich interessanten Insiderbericht gewünscht, schließlich war Suzana S. auch die Nachfolge-Kolumnisitin bei "thelondonpaper".
Grundsätzlich ist das Buch auch ein Insiderbericht, dennoch bleibt bei Suzana alles eher oberflächlich. Sie berichtet von ihren Kollegen, von ihrer Arbeit, aber die Szenen werden selten lebendig. Auch wenn sie erlebtes berichtet, scheint sie sehr reflektiert, eher am als im Geschehen. Dennoch gab es einige Stellen, an denen ich durchaus gespannt die Luft angehalten habe, z.B. als Suzana erstmals viel Geld verliert, doch davon hätte ich mir mehr gewünscht.
Die Autorin spricht viele Punkte an, warum "city girl" eben anders ist als ihre Kollegen, berichtet von vielen Fällen von Diskriminierung und Machismen, doch ihr Ärger kam bei mir nur teilweise an.
Das Buch ist nicht schlecht, es ließt sich auch durchaus flüssig, wer jedoch einen lebendigen, "saucy" Einblick in die Welt der londoner City haben will, dem empfehle ich Geraint Andersons Buch. Susana S. ist zu reflektiert und vielleicht auch zu vernünftig - eben die Eigentschaften, die sie in ihrem Buch den wenigen weiblichen im Gegensatz zu den männlichen Tradern zuschreibt. Was für die City und die Banken vielleicht ein hiflreicher, den Crunch-abfedernder Blickwinkel gewesen wäre macht das Buch leider etwas langweilig.