Rezension zu "Das Geheimnis von Shadowbrook" von Susan Fletcher
England, 1914: Aufgrund ihrer Glasknochenkrankheit war Clara die meiste Zeit ihres jungen Lebens ans Haus gefesselt. Nach dem Tod ihrer Mutter dürstest es Clara aber nach Zerstreuung und so führt sie ihr Weg eines Tages in die örtlichen Gärten, wo man sie nach kurzer Lehrzeit als Botanikern zu beschäftigen beginnt. Ein Auftrag führt sie auf das Anwesen Shadowbrook, wo sie das Gewächshaus ausstaffieren soll. Der Besitzer ist stets auf Reisen und die Hausangestellten haben Angst vor einem Geist, der im Haus umgehen soll. Für die rationale Clara alles Humbug, bis sie selbst Zeuge unerklärlicher Vorfälle wird. Unerschrocken beginnt sie dem vermeintlichen Spuk auf den Grund zu gehen.
Bei Romanen zum Thema Spuk gibt es ja immer zwei Möglichkeiten. Entweder es sind wirklich Geister im Spiel oder das Ganze wird von Menschenhand verursacht. Wie es hie gehandhabt wird, verrate ich natürlich nicht, aber den Weg zur Lösung fand ich etwas holprig und überladen. Der Art des Spuks kennt man. Ganz klassische Phänomene und daher nicht allzu gruselig. Überhaupt spielt der irgendwann nur noch eine Nebenrolle bzw. taucht gar nicht mehr auf. Viel mehr dreht sich der Roman um Familiendramen, Dorfklatsch und die persönliche Entwicklung der Hauptprotagonistin. Diese ist weder sympathisch, noch unsympathisch. Ihr Charakter sollte wohl interessant und besonders sein, was sie auch irgendwie war. Dennoch empfand ich ihre Person als sperrig und unausgereift.
Insgesamt war der Roman nicht ganz rund. Zu negativ will ich ihn aber trotzdem nicht bewerten, denn er schafft eine schöne Atmosphäre, der trotz der sommerlichen Kulisse gut in den Herbst passt. Hätte ich ihn im Sommer gelesen, hätte ich wohl nur 3 Sterne vergeben. So werden es aber gütige 4. Aber gerade noch so.