Steve Toltz

 4,1 Sterne bei 68 Bewertungen
Autorenbild von Steve Toltz (© Klaas Koppe)

Lebenslauf von Steve Toltz

Steve Toltz, geboren ins Sydney, lebte in Montreal, Vancouver, New York, Barcelona und Paris, wo er als Privatdetektiv, Kameramann, Telefonverkäufer, Sicherheitsbediensteter, Englischlehrer und Drehbuchautor tätig war. Vatermord und andere Familienvergnügen ist sein erster Roman, der 2008 für die shortlist des renommierten Booker Prize und des Guardian First Book Award nominiert und mit dem Christine-Stead-Preis ausgezeichnet wurde.

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Neue Rezensionen zu Steve Toltz

Cover des Buches Fließsand oder Eine todsichere Anleitung zum Scheitern (ISBN: 9783421046819)
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Rezension zu "Fließsand oder Eine todsichere Anleitung zum Scheitern" von Steve Toltz

Leider keinerlei Sympathieträger
melanieliestvor 5 Jahren

Hierbei handelt es sich um ein kostenloses Rezensionsexemplar. Weder wurde ich für die Rezension bezahlt noch wurde meine Meinung in irgendeiner Weise beeinflusst.

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Cover des Buches Fließsand oder Eine todsichere Anleitung zum Scheitern (ISBN: 9783421046819)
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Rezension zu "Fließsand oder Eine todsichere Anleitung zum Scheitern" von Steve Toltz

der Antiheld
Gwhynwhyfarvor 6 Jahren

»›Lektorieren ist so, als würde man mit forensischer Kaltblütigkeit seine eigene Obduktion durchführen‹, sagte Mr. Morrells koffeinhaltige Stimme zur Begrüßung, ›und wenn du kein guter Lektor bist, bist du wie ein Lazarettarzt, der den falschen Arm annäht. … Ehrlich gesagt, dieses Buch ist ein echtes Kontergankind, und im Augenblick ist der tragische Held des Romans der Autor selbst, den anscheinend sogar die Romanfiguren irgendwie bemitleiden.«

Liam möchte eigentlich Schriftsteller sein, doch sein erster Roman lässt auf sich warten. Darum arbeitet er als Polizist. Sein bester Freund ist Aldo Benjamin, dessen kluge Worte Liam in seinem Notizheft festhält. Aldo ist the Man of Desaster, einer, in dessen Leben alles schiefläuft. Jeder Versuch, Geld zu verdienen, endet im Elend, in einer weiteren Verschuldung. Eine Krankheit lässt ihn im Rollstuhl landen. Die Tasse mit kochend heißem Wasser, die in seinem Schoß landet, ist das geringste Übel. Liam, ständig an Aldos Seite, schuftet sich für ihn ab, trägt ihn die Treppen zum Strand hinauf und hinunter, auch mal runter zur Toilette der Strandbar, weil, wie immer, das Behindertenklo nicht funktioniert. Nur wie kommt man die steile Treppe wieder hinauf? Wenn Aldo pfeift, dann springt Liam, denn kein Mensch kümmert sich um den armen Kerl … doch eines Tages stellt Liam fest, er selbst ist nur ein Teil eines Geflechts, bei dem keiner den anderen kennt, Aldo ist ein Schlitzohr.

»Aldo stellte sie vor. Jeremy Samuels, Anwalt, Evan Pascall, Zahnarzt, Graeme Frost, Steuerberater ... Er hatte sich persönliche Beziehungen aufgebaut, die die ganze Bandbreite beruflicher Dienstleistungen für sein bescheuertes Menschenleben abdeckten, in dem sich mit bizarrer Regelmäßigkeit Notsituationen ereigneten. Er bewegt sich ständig am Rande der Hysterie ... Dieses systematische Sammeln von menschlichen Feuerlöschern war schamlos. Ich fühlte mich benutzt.«

Insgesamt ist dies eine Geschichte über eine Männerfreundschaft, feinsinnige Gedanken über die Welt und das Leben, humorvoll, tiefsinnig, eine Geschichte über das Scheitern. An manchen Stellen ist der Roman sehr breit ausgerollt, so dass ich zu blättern anfing. Die ausufernden Stellen nehmen dem Text ein wenig den Humor, die Spritzigkeit. Ein interessantes Buch, doch wer Sätze scheut, die mehr als eine Seite fassen, ausufernde Beschreibungen, sollte Abstand nehmen.

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Cover des Buches Fließsand oder Eine todsichere Anleitung zum Scheitern (ISBN: 9783421046819)
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Rezension zu "Fließsand oder Eine todsichere Anleitung zum Scheitern" von Steve Toltz

Nicht jeder kann halt Tarantino
KasiaJaeckelvor 6 Jahren

„Fließsand“ von Steve Toltz hatte ich mir auf dem Bloggerportal von Random House vor allem auf Grund des Klappentextes ausgesucht. Es solle um die Geschichte einer Freundschaft, die sich rund um die tragischen Versagen des einen sowie des anderen Hauptcharakters dreht, gehen. Könnte unterhaltsam und subtil philosphisch sein. Dachte ich.

Mein Fazit nach 100 Seiten ist: Es ist weder das Eine noch das Andere.

Wenn Ihr erfahren wollt, wieso meine Meinung so ausgefallen ist, lest getrost weiter…

Ein Anfang ohne Ende

Die Geschichte um Aldo Benjamin – den chronischen „alles in den Sand-Setzer“ und seinem Polizistenfreund Liam Wilder wird aus Perspektive von Liam erzählt. Er stellt uns sich und Aldo bereits in einem sehr weit fortgeschrittenem Stadium der Tragödien vor, nämlich in einer Spelunke trinkend und Aldo sitzt – scheinbar behindert – im Rollstuhl.
Die Ambivalenz von Liam gegenüber seinem unglücksseligen Freund wird schnell klar:
Einerseits will er ihm helfen und er tut ihm leid. Andererseits kann er sich vor Zynismus und haßähnlichen Gefühlen gegenüber den hirnrissigen Geschäftsideen des Freundes kaum retten. Letztere führten auch stets in Krisen und in weiter fortschreitende Verschuldung. Aldo wird uns trotzdem als Stehaufmännchen vorgestellt.

Die einzelnen Geschäftsideen (z.B. Gerät zum Aufspüren von Spuren von Nüssen, Gluten und Ähnlichem ODER Bräunungsstudio-Taxiservice…) und die skurrile Anfangssituation sollte wohl lustig sein. Ich finde die Ideen meist überzogen, ebenso wie den ganzen Einstieg. Stilistisch fiel mir sehr schnell der mühsame Satzbau sowie die langweiligen Dialoge negativ auf. Die Adjektive und Grundideen (siehe oben) sollen wohl eine Atmosphäre á la Quentin Tarantino zaubern. Nur… es klappt nicht.

Als nächstes erfuhr ich als Leser einen Zeitsprung, der die Beziehung und den Werdegang der Freundschaft sowie diverse Nebencharaktere vorstellen sollte (z.B. Aldos Frau – ja, immerhin hat er geschafft jemanden dauerhaft für sich zu begeistern).

Auch hier ist die einzige Kernaussage, was für abstruse Ideen und Lebensvorstellungen Aldo entwickelt, wie er sich durch Freundschaften mausert, sich an dem Wohlwollen von Freunden und Geschäftsbekannten entlangschlawienert.

Die beschriebenen Verhaltensweisen machten mich persönlich beim Lesen eigentlich nur sauer und genervt. Eine tatsächliche Spannung beim Lesen wollte sich nicht einstellen.

Die Freundschaftsabbruchversuche von Liam verlaufen als letztes im Sande und ich habe das Lesen dieses Werks endgültig aufgegeben, als Aldo versuchter Kindsmord (war sicher wieder nur eine ungünstig aussehende Coinzidenz….seufz) vorgeworfen wird.

Manche Ergüsse muss man nicht weiter verfolgen. Wie meine Zwischenüberschrift schon andeutet, nimmt diese Einleitung einfach kein Ende. Es deutet sich keine zu lösende Hauptaufgabe oder Problematik an, geschweige denn interessante Wendung. Daher lege ich diesen insgesamt 525 Seiten starken Klotz beiseite. Sorry, Steve Toltz.
Als letzte Anmerkung sei noch hier festgehalten, dass die stilistische Herangehensweise ev. durch Steves Tätigkeit als Drehbuchautor erklärbar ist. Seine Bemühungen Bilder in den Kopf des Lesers zu bekommen waren schon spürbar. Nur waren die Bilder eben nicht spannend.

Eignung

Mir fällt noch nicht einmal ein, für wen dieses Buch eventuell doch geeignet sein könnte. Vielleicht Leser, die sich gern Abstrusitäten auf LSD antun.

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