Hier hat mich als erstes das Cover in seinen Bann gezogen und dann der Klappentext, doch leider konnte dieser nicht ganz halten was versprochen wurde. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen (1924 und 1965) und ich liebe ja Bücher in denen alte Häuser so ihre Geheimnisse haben. Die zwei Sterne Abzug gab es, weil so ewig lang alles so gemächlich vor sich hin plätschert und zum Ende des Buches hin, dann alles ganz plötzlich ratzfatz "abgearbeitet" wird. Das hat mir überhaupt nicht gefallen, hier hätte sich die Autorin mehr Zeit lassen sollen, oder früher anfangen um das Geheimnis zu lüften.
Stephanie Lam
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Quelle: Verlag / vlb
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Das Haus der Lügen
Das Haus der Lügen
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Rezension zu "Das Haus der Lügen" von Stephanie Lam
Ich muss sagen, das Buch hat mir sehr gut gefallen.
Dies ist keine reißerische Geschichte, mit viel Familientwist, sonder eine ruhige, ohne viel Aufhebens, aber für mich nicht weniger spannend.
Wer hier also ein Buch in Richtung Thriller erwartet, der liegt hier falsch.
Die Geschichte wird auf zwei Ebenen erzählt und beide aus der
Ich-Perspektive des jeweiligen Protagonisten.
Da wäre einmal Robert Carver im Jahr 1924.
Sich von einer Krankheit erholend, immer noch leicht kränkelnd zieht er in die Villa seines Cousins Alec Bray. Dort lernt er auch die Frau von Alec kennen, die eine totale „Kratzbürste“ ist und sch Robert nur abfällig gegenüber verhält. Auch das Personal lernt er kennen, obwohl dieses sehr zurückhaltend und teilweise schon ängstlich ist.
Mit der Zeit lernt Robert auch die Bewohner rund ums Castaway House kennen, so auch Doktor Feather und insbesondere seine Tochter Lizzie.
Durch viele Andeutungen, praktisch von jedem eine andere, merkt Robert bald, das irgendwie alle Bewohner des Castaway House Geheimnisse hat und will diese auf den Grund gehen.
Im Laufe seiner Nachforschungen ändert sich bald das Verhältnis zu Mrs. Bray, mehr als für ihn gut ist.
Auch mit Lizzie wird die anfängliche Freundschaft immer enger und bald sitzt er zwischen zwei Stühlen.
Und immer mehr Geheimnisse werden von Robert aufgedeckt ….
Die andere Ebene spielt im Jahr 1965. Dort wird die Geschichte von Rosie Churchill erzählt.
Zu Anfang ist sie nur eine Bewohnerin in der schon arg baufälligen Villa Castaway House. Sie verdient sich mehr schlecht als recht ihren Unterhalt erst in einem kleinen Kiosk und später in einem kleinen Hotel in der Nachbarschaft.
Gleich zu Anfang der Geschichte hat sie eine Bleistiftskizze von ihrer Freundin, die oben n der Villa wohnt bekommen, die mit den Initialen „R. C.“ unterzeichnet ist. Die gleichen Initialen wie ihre eigenen. Außerdem findet sie noch durch Zufall einen Satz, der unter das Fensterbrett eingeritzt ist.
„Robert Carver ist unschuldig“
Gehörte die Zeichnung Robert Carver? Was hat der Satz unter dem Fensterbrett zu bedeuten?
Dann taucht auch noch ein alter verwirrter Mann auf, der vor Jahren sein Gedächtnis verlor, aber unbedingt zum Castaway House muss – er weiß nur nicht mehr warum. Und weil sich Rosie um den Mann kümmert, ihm hilft und im Suterang unterbringt, lässt er auch nur sie an ihn ran und bittet Rosie ihm zu helfen, damit er sich wieder erinnern kann.
Und auch Rosie erfährt von Geheimnissen rund ums Castaway House, die weit in der Vergangenheit liegen, aber auch in ihrer Zeit gibt es Geheimnisse in der Villa – und nicht zuletzt welche, die auch mit ihr selbst zutun haben …
Ich hab noch nie mit Geschichten Probleme gehabt, die auf zwei Ebenen erzählt worden sind und so war es für mich interessant was im jeweiligen Jahr passierte, wobei ich die im Jahre 1924 interessanter und spannender fand, weil einfach mehr los war, mehrere Facetten hatte. Aber auch das Jahr 1965 hatte seine Reize, am meisten durch den verwirrten Mann, der Dockie genannt wurde, weil er bei den Docks gefunden worden ist, als er sein Gedächtnis verloren hatte.
Dockie war für mich von Anfang an ein Bindeglied zwischen 1924 und 1965, nur wie und warum, das musste erst noch herausgefunden werden und das hat es ausgemacht, das ich im Hinterhopf immer am miträtseln war.
Im Laufe der Geschichte „dröseln“ sich immer mehr Zusammenhänge auf und einige Wendungen hätte ich so nicht erwartet, andere hatte ich auch schon geahnt.
Die ganz schlechten Kritiken, die dieses Buch hat, kann ich auch irgendwie nicht nachvollziehen, dass die Geschichte am Ende alles aufgeklärt hat.
Was Rosie angeht, das ist zwar am Ende nicht in klaren Worten noch einmal extra erwähnt worden, aber doch war klar, wie das Verhältnis zu Dockie in der Familie war.
Für mich gab es keine Ungereimtheiten und durch die nur immer bruchstückweise gestreuten Auflösungen der Geheimnisse blieb die Geschichte für mich auch immer spannend genug, so das ich immer wieder in den Ebenen weiter lesen wollte.
Dazu alles in einem leicht und flüssigen Schreibstil, der auch die Umgebung bildlich darstellte, so das mein Kopfkino ohne Störungen lief.
Mein Fazit:
Eine ruhige aber nicht minder spannende Geschichte.
Für mich ein gelungender Debütroman, bei dem ich die ganze Zeit im Hinterkopf mitgerätselt habe. Ein Buch das mich unterhalten hat!
Rezension zu "Das Haus der Lügen" von Stephanie Lam
www.diary-of-a-booklover.tumblr.com
Autor/in: Stephanie Lam
Verlag: Page & Turner
Seitenzahl: 480 Seiten
Genre: Roman
Schon als ich Castaway House das erste Mal sah, wusste ich, dass es eines Tages mir gehören würde. […]
Natürlich wusste ich schon damals, dass es bis dahin noch eine Weile dauern würde. Aber für etwas Wertvolles nimmt man das in Kauf. Die schönsten Dinge sind die, auf die man warten muss.
Ich blickte ein letztes Mal zu Castaway House hinauf und leistete einen Schwur.
- S. 7
Inhalt in einem Satz:
Castaway House, eine alte Villa auf den Klippen eines englischen Küstenstädtchens, wird im Jahr 1924 zum Schauplatz schrecklicher Ereignisse, deren Geheimnissen die junge Mieterin Rosie erst über 40 Jahre später durch eine Reihe unglücklicher Zufälle auf die Schliche kommt.
“Ich denke…” Sie hielt inne. “Sie sollten vorsichtig sein.”
“ Was meinen Sie damit? Ist das eine Drohung?” Ich lächelte.
Sie schüttelte knapp den Kopf, als wollte sie ein Insekt verscheuchen. […] “In diesem Haus geht Böses vor. Und wenn sie nicht aufpassen, wird es sie einholen, genauso wie Sally.”
- S. 85
Meine Meinung:
Das düstere Cover und der vielversprechende Klappentext machten mich auf Das Haus der Lügen neugierig. Ich versprach mir davon eine schauderhafte Geschichte, die fast ein bisschen nach einem Thriller klang, bekam aber etwas völlig anderes (jedoch nicht weniger Überzeugendes).
Denn bei diesem Buch handelt es sich viel mehr um einen Familiengeheimnis-Roman, der deutlich ruhiger verläuft, als ich es erwartet habe. Wir begleiten auf zwei Zeitebenen den beiden Protagonisten Robert und Rosie, deren Leben jeweils in Castaway House auf den Kopf gestellt wird.
Roberts Geschichte spielt im Jahr 1924, als er nach langer Krankheit seinen Cousin Alec besucht, der mit seiner Frau Clara das prächtige Anwesen bewohnt. 41 Jahre später wurde das Haus längst in Mietwohnungen unterteilt und Rosie, die vor Familienproblemen davonläuft und dort Unterschlupf findet, entdeckt eine alte Inschrift, die jemand in ein Fensterbrett hineingeritzt hat: “Robert Carver ist unschuldig.”
Zudem lernt sie einen alten Obdachlosen namens Dockie kennen, der sein Gedächtnis verloren hat, jedoch weiß, dass Castaway House einst in seiner Lebensgeschichte eine wichtige Rolle gespielt hat. Doch als seine Erinnerung nach und nach wiederkehrt, wünschte er fast, sich nie erinnert zu haben…
Ich muss zugeben, dass ich anfangs große Probleme hatte, in die Geschichte hineinzufinden, da sie tatsächlich völlig anders war, als ich es erwartet hätte. Deshalb habe ich das Buch mehrmals über Wochen hinweg abgebrochen und erst nach einigen Anläufen weitergelesen. Denn die Handlung bleibt zunächst relativ ruhig und langatmig. Wir begleiten Robert und Rosie in ihrem Alltag, ohne dass so richtig herauskommt, worauf die Geschichte hinarbeitet, sodass ich mich lange Zeit fragte, inwiefern die verschiedenen Ereignisse überhaupt relevant für den Handlungsverlauf waren. Erst ab ca. der Hälfte konnte mich Das Haus der Lügen etwas mehr fesseln.
Auch die erste Hälfte ist aber keinesfalls schlecht, denn Stephanie Lam überzeugt mit ihren autentischen, interessant ausgearbeiteten Charakteren und dem geheimnisvollen Schauplatz. Sie spielt geschickt mit den Beziehungen zwischen den Personen, die Castaway House bewohnen, und baut auch die eine oder andere Liebesgeschichte ein. Außerdem werden natürlich zahlreiche Fragen aufgeworfen: Vor wem läuft Rosie davon? Was hat es mit Clara Brays Boshaftigkeit auf sich? Und vor allem fragt man sich permanent, wie alles schlussendlich zusammenhängen wird.
Gegen Ende konnte ich mich immer mehr in die Geschichte vertiefen und die letzten Kapitel bishin zu der perfekt durchdachten Auflösung haben mir sehr gefallen. Nachdem ich Das Haus der Lügen nun schon vor einigen Tagen beendet habe, muss ich sagen, dass mir das Buch auch im Nachhinein noch durch den Kopf geht und einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Zum Glück konnten mich meine anfänglichen Zweifel doch noch großteils in Luft auflösen. :)
“Ich erinnere mich an all das hier, Rosie. Diese schwarzweißen Steinfliesen, ich habe sie schon einmal gesehen. Der Schnörkel am Treppengeländer. […]
Die Wahrheit ist, dass ich mich nicht länger erinnern will. Die Wahrheit ist, dass ich mir wünsche, sie würde in tausend Teile zerbersten.”
- S. 286
Fazit:
Ein Buch, das völlig anders ist, als erwartet, aber dennoch durch die ungewöhnliche Geschichte überzeugt und den Leser in seinen Bann ziehen kann, wenn er sich erst darauf einlässt.
Bewertung: 📖 📖 📖 📖 (4/5)
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