Stefan Selkes Buch: LIFELOGGING ist kein Buch, das man mal so eben hintereinander weg verschlingen kann.
Ich will damit nicht sagen, dass es schwer verständlich ist, nein, aber es erfordert schon ein gerüttelt Maß an Aufmerksamkeit,
An vielen Beispielen zeigt der Autor die Vorzüge und Möglichkeiten neuer Technologien auf, weist aber gleichzeitig auf Nachteile und Gefahren hin. Dies tut er ohne erhobenen Zeigefinger und sehr nachvollziehbar.
All jene Menschen, die sich in stets in allen Lebensbelangen auf die Technik verlassen, sollten dieses Buch lesen.
Es hat mich immer wieder zum Nachdenken angeregt (und das, obwohl ich selbst bereits sehr auf meine Daten bedacht bin oder weder irgendwelche pads oder phones mit Vielfachfunktionen mein Eigen nenne!).
Okay, man hielt damals auch die Eisenbahn für lebensgefährlich. Menschen stehen Neuerungen oft skeptisch gegenüber.
Aber ein gewisser Grad an Aufmerksamkeit sollte doch aufgewandt werden.
Wenn man bedenkt, welche Diskussionen damals wegen einer Volkszählung erfolgten. Und heute gehen wir mit unseren Daten geradezu verschwenderisch um.
Habt Ihr denn wirklich gar keine Angst, dass Eure intimsten gesundheitlichen Daten vielleicht einmal gegen Euch verwendet werden können, wenn ein gleichqualifizierter aber zum Beispiel mit etwas besseren Cholesterinwerten gesegneter Mitbewerber das Rennen macht? Oder, um den worst case zu nennen, dass ihr bei einer noch ganz anderen Auslese im Abseits steht?
Aber so weit muss man ja gar nicht gehen. Erleben wir doch heute schon bei Schufa-Einträgen, die ohne unser Wissen, von einer evtl. Schuld ganz zu schweigen, unserem Namen zugeordnet werden, Benachteiligungen?
Ganz abgesehen davon, dass ich, obwohl ich mir der Vorteile eines Readers oder eines filmenden Handies bewusst bin, lieber in einem Buch blättere oder ein Fotoalbum in den Händen halte.
Stefan Selke
Lebenslauf von Stefan Selke
Quelle: Verlag / vlb
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Neue Rezensionen zu Stefan Selke
Stefan Selke beschäftigt sich seit 2006 über Armut in Deutschland.
Durch intensive Gespräche mit betroffenen Leuten hat er ein Buch geschrieben.
Die meisten Gesprächspartner hatten einen normales gutes Leben. Dann auf einmal, durch Unfall oder Krankheit, wurden sie arm. Sie schämen sich dafür und erzählen es niemanden, nicht einmal der eigene Familien...
Einige trauen sich zur Tafel zu gehen, andere schämen sich zu sehr. In der Tafel bekommen sie, das was es gibt, egal ob sie es mögen oder sogar fast Schimmel entstehen. Sie sind dann nur noch eine Nummer und müssen immer "Danke" und "Bitte" sagen!
Armut kann (fast) jeden treffen. Es ist traurig und auch krass, dass die Armutsquote 15% beträgt. Das sind 12 Mio. Bürger!
Die Neue Armut ist eine einsame Armut, weil die Betroffenen alles verloren haben und sich immer mehr zurückziehen...
Ich finde es sehr stark, dass Stefan Selke ein Buch zu diesem Thema geschrieben hat. Er hat eine flüssige Schreibweise und benützt nicht so viel Fachbegriffe, so kommt man gut voran mit Lesen.
Mich hat das Buch sehr mitgenommen und ich habe mir sehr viele Gedanken darüber gemacht, warum niemand arm sein möchte.
Hoffentlich findet die Politik eine Lösung, damit es weniger Armut gibt. Aber dafür müsste sehr vieles ändern und nicht alle sind bereit etwas zu ändern!
Der Autor macht in seinem Buch mir ganz genau bewusst inwieweit wir unser Leben"vermessen" und veröffentlichen. Nachdem ich zu Anfang noch "gespannt" war, was er noch aufzeigen würde, fand ich es dann ziemlich trocken - Sachbuch eben - und habe mich am Schluss durch das Buch quälen müssen. In meinen Augen wären weniger Seiten und mehr Witz bzw. Ironie mehr gewesen. Trotzdem hat es mich sehr nachdenklich gemacht .... Eine Leseempfehlung kann ich jedoch nur an Menschen abgeben, die gerne Sachbücher lesen und über einen langen Atem verfügen.
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