Mein absolutes Lieblingsbuch! Noch immer ziehe ich es ab und zu aus dem Regal und lese die ersten Seiten! Es ist sooo lyrisch geschrieben seine sprachgewalt zieht mich sofort hinein. Als ich an schauspielschulen vorgesprochen habe habe ich mir hieraus einen Monolog rausgesucht da ich es so ergreifend fand und mir die Sprache sofort Bilder lieferten. Es ist eines von zwei Büchern das ich zweimal gelesen habe.
Sonja Hilzinger
Lebenslauf von Sonja Hilzinger
Quelle: Verlag / vlb
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Rezension zu "Der geteilte Himmel" von Christa Wolf
Der geteilte Himmel – eine literarische Auseinandersetzung zweier Systeme, zweier Ideologien, zweier Länder, die doch mal eines waren, die immer noch zueinander gehören, eine Liebesgeschichte zweier Menschen in den Anfängen der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Soweit die Kurzzusammenfassung.
Um Christa Wolfs Erzählung „Der geteilte Himmel“ hatte ich bis jetzt einen großen Bogen gemacht. Warum weiß ich gar nicht. Wahrscheinlich war es dieses voreingenommene Gefühl die Handlung sowieso schon zu kennen. Eine Erzählung die sich um die Teilung Deutschlands dreht, höchst wahrscheinlich hauptsächlich aus der Perspektive der DDR, mit der nötigen Portion Überlegenheit des Sozialismus.
Und ja, ich hatte damit vollkommen recht. Naja nicht vollkommen. Zu meiner Überraschung war der Teil mit der Überlegenheit des Sozialismus doch recht gering. Im Gegenteil, eigentlich wurden durch Wolf schon damals sehr präzise nahezu sämtliche Missstände des sozialdemokratischen Deutschlands aufgezeigt. Offene Schwachstellen des vermeintlichen überlegenen Systems. Eigentlich ein offener Affront. Ich fragte mich tatsächlich, wie es dieses Buch durch die Zensur des Staates geschafft hat. Vielleicht war es ja auch nur Zufall, bzw. der Gunst der Stunde geschuldet. Das Buch erschien 1963, handelt von der Zeit kurz vor, und während des Mauerbaus im Sommer 1961. Wobei der Begriff „Mauer“ oder „Mauerbau“ zu keiner Zeit in der Erzählung vorkommt oder thematisiert wird, bestenfalls „angedeutet“. Wahrscheinlich ist das auch die Erklärung für die Zensurfreigabe.
Christa Wolf erlaubt mit ihrer Erzählung neben politischen Auseinandersetzungen auch einen Einblick in des alltägliche Leben „jenseits“ der neu gezogenen Mauer, einen Einblick in die sozialistische Gesellschaft, mit all ihren Stärken und Schwächen. Einblick in ein Leben, wie es wohl heutzutage kaum noch verständlich ist. Gerade das macht diese Erzählung auch heute noch so wertvoll und wichtig! Ja, eine Liebesgeschichte, eine wirkliche, wahre und schöne Liebesgeschichte, eine von existentiellen Problemen mit echten Menschen gibt es auch noch.
Wer schon immer mal wissen wollte wie es sich in dieser Zeit zugetragen hat, in der DDR, dem sei dieses Buch sehr ans Herz gelegt.
„Sie kamen in den dicksten Abendverkehr. Sie wurden gestoßen, gedrängt, auseinandergetrieben. Er mußte sie festhalten, um sie nicht jetzt schon zu verlieren. Er umspannte mit der Hand leicht ihren Oberarm und schob sie vor sich her. Keiner sah das Gesicht des anderen, bis sie in der Bahnhofshalle stehenblieben.
Was jetzt nicht beschlossen war, konnten sie nicht mehr beschließen. Was jetzt nicht gesagt war, konnten sie nicht mehr sagen. Was sie jetzt nicht voneinander wußten, würden sie nicht mehr erfahren.
Ihnen blieb nur dieser schwerelose, blasse, nicht mehr von Hoffnung und noch nicht von Verzweiflung gefärbte Augenblick.“
Rezension zu "Der geteilte Himmel" von Christa Wolf
Weniger einfach ist die Handlung. Die 19-Jährige Rita ist die Hauptfigur einer Liebesgeschichte. Während den Jahren der deutschen Teilung. Rita ist gerade dabei sich in ihrer Heimat richtig einzurichten, etwas aufzubauen, sich zu verändern. Das ganze Gegenteil dazu ist Manfred, den sie auf ihrer Arbeit kennenlernt. Zerrissenheit, Unentschlossenheit und der Wunsch nach Ausbruch sind seine ständigen Begleiter. Und trotzdem finden beide Halt in ihrer bedingungslosen Liebe. Bis Manfred 1961 von einem Kongress aus Westberlin nicht mehr zurückkehrt.
#christawolf erzählt viel mehr als eine Liebesgeschichte. Sie thematisiert treffend und detailgetreu den Aufbau des sozialistischen Staates und den unterschiedlichen Umgang der Menschen damit.
Auch wenn es teilweise schwer war, ihren inhaltlichen Sprüngen zu folgen und nicht die Orientierung zu verlieren, ist ihr Roman eine Leseempfehlung wert. [Unbezahlte Werbung]
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