Sisonke Msimang wird als Tochter eines Freiheitskämpfers geboren und wächst im Exil auf. Es scheint, sie ist überall auf der Welt zu Hause ohne jemals in Südafrika – in ihrer eigentlichen Heimat – zu leben. Erst als junge Erwachsene betritt sie zum ersten südafrikanischen Boden. Doch was ist das für ein Land, das sie bis jetzt nur in ihren Träumen kannte? Als Nelson Mandela zum Präsidenten gewählt wurde, scheint Frieden einzuziehen und die Unterschiede zwischen Schwarz und Weiß ad acta gelegt werden. Doch wie man mittlerweile weiß, sind Freiheit und Gleichberechtigung zwar ein kostbares Gut aber nicht sonderlich stabil.
„Und immer wieder Aufbrechen“ ist die Autobiografie von Sisonke Msimang und sie schafft es, mit einer wunderbaren Erzählweise uns an ihrem Leben teilhaben zu lassen. Das Thema ist schwierig und berührt oder schockiert auch zum Teil. Frauenfeindlichkeit, Missbrauch, Apartheit – um nur einige Themen zu nennen. Während man dem Leben der Autorin folgt, ihren Werdegang, ihren persönlichen Kampf gegen Rassismus oder ihren Weg zur Emanzipation, liest man über den politischen Kontext sowie über die gesellschaftlichen Strukturen Südafrikas.
Spannend finde ich die Suche nach der wahren Heimat. Während sie ihren Wohnort sehr oft wechselt, steht die Suche nach den Wurzeln im Vordergrund. Dabei wird sie begleitet von Familie und Freunden, die ihrerseits selbstbewusst ihren Weg gehen.
Die Autorin überrollt uns förmlich mit einer großartigen Fabulierkunst, was mich nicht mehr losgelassen hat. Mittlerweile habe ich Teile der Biografie schon ein zweites Mal gelesen und ich bin nach wie vor begeistert wie überzeugend die Figuren beschrieben wurden – beinahe wie bei einem Roman.
Ein überzeugendes, sehr persönliches Buch, das sich auf jeden Fall 5 Sterne verdient