Simone Atangana Bekono

 4,1 Sterne bei 43 Bewertungen
Autorin von Salomés Zorn.
Autorenbild von Simone Atangana Bekono (©Bianca Sistermans / Lumen)

Lebenslauf von Simone Atangana Bekono

Atangana Bekono wuchs als Tochter eines kamerunischen Vaters und einer holländischen Mutter in Dongen, Niederlande auf. Sie studierte eine Zeit lang Medien & Kultur an der Universität Amsterdam und schloss dieses Studium aber nicht ab. 2016 beendete sie schließlich ihr Studium in Creative Writing an der ArtEZ University of Applied Sciences. Mit «Salomés Zorn» legt sie ein erstaunliches Debüt über das Aufwachsen in einem rassistischen Umfeld vor.

Neue Bücher

Cover des Buches Salomés Zorn (ISBN: 9783406800009)

Salomés Zorn

 (43)
Neu erschienen am 26.01.2023 als Gebundenes Buch bei C.H.Beck.

Alle Bücher von Simone Atangana Bekono

Cover des Buches Salomés Zorn (ISBN: 9783406800009)

Salomés Zorn

 (43)
Erschienen am 26.01.2023

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Neue Rezensionen zu Simone Atangana Bekono

Cover des Buches Salomés Zorn (ISBN: 9783406800009)
mimitati_555s avatar

Rezension zu "Salomés Zorn" von Simone Atangana Bekono

Fremde Heimat
mimitati_555vor 8 Tagen

Die sechzehnjährige Salomé lebt zusammen mit ihrer Familie in einem niederländischen Dorf, ihr Vater kommt aus Kamerun, die Mutter ist Niederländerin. Auf dem Gymnasium, das sie besucht, ist sie immer wieder Anfeindungen ausgesetzt, die Situation spitzt sich zu. Salomés Vater kauft einen Punchingball und bringt seinen Töchtern bei, sich zu verteidigen. Salomé aber kann ihre Wut kaum kontrollieren; als sie zum wiederholten Male bedrängt wird, eskaliert die Situation, was damit endet, dass Salomé in der Jugendstrafanstalt landet, wo sie lernen soll, ihren Zorn im Zaum zu halten. Ihr Therapeut aber ist ausgerechnet ein Mann, der als Kandidat in einer fremdenfeindlichen Fernsehsendung aufgetreten ist.

„Ich brülle, weil ich nicht weinen will. Und dann flippe ich aus.“ (Seite 58)

Salomé ist die Ich-Erzählerin in diesem Debütroman und ihre Wut und ihr Zorn ziehen sich durch das ganze Buch. Welcher Vorfall dazu geführt hat, dass sie für sechs Monate in die Jugendstrafanstalt muss, wird erst spät enthüllt, davor gibt es immer nur kleine Andeutungen, Versuche einer Erklärung und die Suche nach einer Antwort, ohne die Frage zu kennen. Der unterschwellige und auch der offene Rassismus waren schwer zu ertragen, manche Ausdrücke fand ich so schlimm, dass es mich förmlich geschüttelt hat beim lesen. Was das mit einem jungen Menschen macht, wage ich mir gar nicht vorzustellen, zumal wenn dieser auch so schon auf der nicht einfachen Suche nach Identität und Zugehörigkeit ist.

Ich habe ein wenig gebraucht, um ins Buch zu finden, fand den Schreibstil speziell und die Erzählweise sehr gewöhnungsbedürftig. Die Gedanken der Jugendlichen waren manchmal wirr, wache Momente, Erinnerungen und Träume wechselten sich ab, Wünsche, Sehnsüchte und Hoffnungen standen im Raum und fanden dennoch keinen Platz. Im Laufe der Geschichte wurde dies anders, ich konnte Salomé verstehen, mit ihr fühlen, hatte Verständnis für ihre Ohnmacht, ihren Zorn und diese große Wut. Ein Buch mit einem wichtigen Thema, aktueller denn je, auf das man sich einlassen muss, denn einfach macht es die Autorin der Leserschaft nicht.

Kommentare: 2
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Cover des Buches Salomés Zorn (ISBN: 9783406800009)
StrassenPrinzessins avatar

Rezension zu "Salomés Zorn" von Simone Atangana Bekono

Die Macht unterdrückter Gefühle
StrassenPrinzessinvor 24 Tagen

„Aber ich bin so zynisch, weil mein Schicksal die reinste Ironie ist. Ich verstehe alles, ich verstehe es sogar sehr gut, ich bin ein Ass im Verstehen. Ich arbeite hart. Nur mit dem Akzeptieren hapert es.“ (Seite 81)


Puhh, irgendwie bin ich sehr hin- und hergerissen zwischen angetan sein und Enttäuschung über die Story.

Salomè ist 16 Jahre alt und wurde gerade zu einer Jugendstrafe verurteilt, weil sie dem Rat des Vaters gefolgt ist, ihre Fäuste zu benutzen. Dieser kennt aus eigener Erfahrung die Ungerechtigkeiten, Vorurteile und die vielen, vielen Facetten des Rassismus.

Seiner Tochter gibt er den Rat zu kämpfen, doch redet er wirklich von Gewalt?

Das Setting, Salomè in einer Jugendstrafanstalt, fand ich nicht schlecht, weil sie dadurch sehr mit sich und ihren Gedanken in Kontakt kommt und beschäftigt ist. Salomè ist eigentlich ein nettes und sehr intelligentes Mädchen, welches aus der (berechtigten) Wut heraus einen groben Fehler begangen hat. Wobei, ohne groß Spoilern zu wollen, diese Richterliche Entscheidung schon sehr nah an Opfer (Victim) blaming grenzt. Ganz nachvollziehen kann ich die Verurteilung von Salomè nicht, trotz des entstandenen Leids anderer.

Aber nun gut, es ist, wie es ist und Salomè muss 6 Monate in der Jugendstrafanstalt absitzen.

Leider, und das enttäuscht mich am meisten, finde ich den Text nicht besonders Tiefschürfend, wie mehrmals angepriesen. Auch die Bezeichnung Eindringlich und Prägnant würde mir sicherlich nicht als erstes dazu einfallen.

Salomès Gedanken, Erfahrungen und Erkenntnisse plätschern so vor sich hin und zwischen den Zeilen schlägt nur selten mal ein Funke. Der Familienkontakt, ob nun aktuell oder in der Vergangenheit/Erinnerung, ist sehr Verhalten, teilweise toxisch und undurchsichtig. Gerade der Vater, dessen Rat seine Tochter in Schwierigkeiten gebracht hat, blieb extrem blass.

Irgendwie stand diese junge, intelligente Frau immer schon alleine da und auch nach der letzten Seite ist dieser Eindruck nicht verschwunden. Ihre Wut und Orientierungslosigkeit kann man ihr nicht verübeln, aber Lösungsansätze folgen dem ganzen nicht. Weder von ihr, ihrer Familie, der Einrichtung oder gar ihrem Therapeuten.

Salomè ist verloren. Punkt. Aus. Ende.

Natürlich gibt es viele gute Ansätze, aber der sprunghafte Erzählstil hat viel Potential mit sich genommen. Vielleicht wären ein paar längere Szenen und ein paar mehr Seiten von Vorteil gewesen. Salomè durchläuft durchaus eine (geringe) Entwicklung, aber meist ohne die Leserin mitzunehmen. Es ist der Autorin gelungen, Salomè ihre Wut zu verstehen und auch die einzelnen (schicksalhaften) Momente miteinander zu verbinden. Es gibt durchaus einen roten Faden, leider verheddert dieser sich aber immer wieder.

Als Protagonistin mochte ich Salomè sehr, aber ihre Story konnte mich nicht recht überzeugen, auch wenn das Thema an sich konstant präsent war. 

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Cover des Buches Salomés Zorn (ISBN: 9783406800009)
Kerstin_Vogelhubers avatar

Rezension zu "Salomés Zorn" von Simone Atangana Bekono

Rassismus und Mobbing
Kerstin_Vogelhubervor einem Monat

In Salomés Zorn, begleiten wir Salomé die durch einen Vorfall in eine Jugendstrafanstalt kommt und da ihre Strafe abbüßen muss. Es wird erzählt wie das Leben in so einer Anstalt vonstatten geht und durch Salomés Erinnerungen erfahren wir wie es überhaupt dazu hat kommen können.

Für mich ist das Buch sehr ernst geschrieben, aber die Hauptthemen werden nur so ein bisschen erwähnt und nur aus Salomés Sicht dargestellt.

Das Cover spiegelt sehr genau wieder die Gefühle die dieses Buch bei mir ausgelöst hat. Es ist sehr ernsthaft und düster geschrieben. Ich fand ein bisschen Schade das die Autorin nicht näher auf den Vorfall eingegangen ist, wie es überhaupt dazu hat kommen können. Der Vorfall wird beschrieben, aber was davor oder danach passiert sein muss das muss der Leser sich selbst denken. 

Die Hauptthemen um die es geht werden nur so leicht gestreift. Ihre Eltern und ihre Schwester spielen auch eine, wie ich finde, wichtige Rolle in Salomés Leben, aber als Leser erfährt man nicht was sie erlebt haben und warum sie so reagieren wie sie reagieren.

Das Buch ist aus der Sicht von Salomé geschrieben. Anfangs kam ich gut in die Geschichte rein, aber im Laufe des Buches habe ich mich mehr oder weniger durchgequält. Mir hat einfach mehr Tiefgang und die Sicht der anderen Personen gefehlt.



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Gespräche aus der Community

Simone Atangana Bekonos Debütroman "Salomés Zorn" erzählt die Geschichte eines Mädchens, das schon im frühen Alter mit Diskriminierung aufgrund seiner Hautfarbe konfrontiert wurde und seinen Platz in der Gesellschaft finden möchte. Wie hoch ist der Preis, den Salomé auf der Suche zu sich selbst zahlen muss?
Simone Atangana Bekono ist die neue Stimme der niederländischen modernen Literatur und ihr Buch hoch aktuell und in der heutigen Zeit ungeheuer wichtig.

Herzlich willkommen zu unserer Premiere zu "Salomés Zorn"!

Augenöffnend, so kann man Simone Atangana Bekonos Debütroman bezeichnen. Und ihr habt die Gelegenheit, ihn im Rahmen unserer Premiere zu lesen.

Gemeinsam mit C.H.Beck vergeben wir 35 Exemplare von "Salomés Zorn".

Bitte beachtet, dass alle Gewinner*innen ihre Rezensionen bis zum 19.02.2023 sowohl hier auf LovelyBooks als auch auf drei anderen der folgenden Plattformen (Buchshops, Blogs und Co.) teilen müssen:

- Amazon

- Thalia

- Hugendubel

- Instagram

- Facebook

- Blog

- Weltbild

- Pustet

- buecher.de

- Osiander

- kulturkaufhaus.de

Bewerbt euch*, indem ihr bis zum 12.01.2023 auf folgende Frage antwortet:

"Du musst deiner Faust folgen", sagt Salomés Vater zu ihr.
Wie findet ihr das? Was würdet ihr Salomé sagen?
Bitte gebt außerdem mit an, auf welchen 3 Seiten ihr das Buch - zusätzlich zu LovelyBooks - rezensieren werdet!

Wir sind gespannt auf eure Antworten und wünschen viel Glück!

*Bitte beachtet vor eurer Bewerbung unsere Richtlinien für Buchverlosungen und Leserunden.

320 BeiträgeVerlosung beendet
StrassenPrinzessins avatar
Letzter Beitrag von  StrassenPrinzessinvor 24 Tagen

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