Simon Urban

 3,8 Sterne bei 111 Bewertungen
Autor von Plan D, Wie alles begann und wer dabei umkam und weiteren Büchern.

Lebenslauf von Simon Urban

Der deutsche Autor Simon Urban kommt 1975 in Hagen zur Welt. Auf ein Germanistikstudium in Münster folgt eine Ausbildung an der Texterschmiede Hamburg sowie ein Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Für seine Werke wird er 2003 mit dem Erker-Preis, 2005 dem Literaturförderpreis Ruhrgebiet und 2006 mit dem Limburg-Preis der Stadt Bad Dürkheim ausgezeichnet. 2009 gewinnt er bei den Clio-Awards, die zu den wichtigsten Kreativpreisen der Welt zählen, den Grand Prix und Gold für die erste literarische Live-Werbepause. Simon Urban lebt und schreibt in Hamburg sowie dem Ost-Holsteinischen Techau.

Neue Bücher

Cover des Buches Plan D (ISBN: 9783311150749)

Plan D

 (36)
Erscheint am 22.06.2023 als Taschenbuch bei Kampa Verlag.

Alle Bücher von Simon Urban

Cover des Buches Zwischen Welten (ISBN: 9783630877419)

Zwischen Welten

 (68)
Erschienen am 25.01.2023
Cover des Buches Plan D (ISBN: 9783311150749)

Plan D

 (36)
Erscheint am 22.06.2023
Cover des Buches Wie alles begann und wer dabei umkam (ISBN: 9783462003574)

Wie alles begann und wer dabei umkam

 (13)
Erschienen am 08.09.2022
Cover des Buches Gondwana (ISBN: 9783895611964)

Gondwana

 (7)
Erschienen am 01.04.2014
Cover des Buches Zwischen Welten (ISBN: 9783630877273)

Zwischen Welten

 (0)
Erschienen am 25.01.2023
Cover des Buches Zwischen Welten (ISBN: 9783844548884)

Zwischen Welten

 (2)
Erschienen am 08.02.2023
Cover des Buches Plan D (ISBN: 9783837109450)

Plan D

 (2)
Erschienen am 08.08.2011
Cover des Buches Zwischen Welten (ISBN: B0BSNLNNH4)

Zwischen Welten

 (0)
Erschienen am 24.01.2023

Neue Rezensionen zu Simon Urban

Cover des Buches Zwischen Welten (ISBN: 9783630877419)
ninchenpinchens avatar

Rezension zu "Zwischen Welten" von Juli Zeh

Vom digitalen Kannibalismus
ninchenpinchenvor 16 Tagen

In „Zwischen Welten“ von Juli Zeh und Simon Urban lesen wir einen digitalen Briefwechsel zwischen dem systemkonformen, mainstream-gerichteten Pseudo-Journalisten Stefan und der stetig auf Krawall gebürsteten Bäuerin Theresa. Deren Positionen könnten unterschiedlicher nicht sein und dennoch reicht die alte Freundschaft aus Studentenzeiten fast über 444 Seiten. Bis Theresa die Nase endgültig voll hat und nicht mehr antwortet.

Ich habe – sage und schreibe – 17 Klebchen (Page-Marker) im Buch verteilt, weil ich die Zitate so spannend fand oder auch etwas nicht wusste, was es nachzuschlagen galt.

Dieser Briefroman liest sich sehr flüssig, was angesichts seiner Form schon erstaunlich ist. Wenn auch die zahlreichen Gendersternchen von Stefan genauso zermürbend sind, wie seine Weltanschauung, obwohl er doch gerade als Journalist alle Seiten im Blickfeld haben sollte. Hat er aber nicht. Theresas Seite ist aus meiner Sicht nachvollziehbar, auch ihre ungeheure Wut auf die deutsche Bürokratie, die offensichtlich die Bauern besonders hart trifft. (Ich gehe davon aus, dass punktgenau recherchiert ist.) Einzig ihren Hang zur E-Mobilität begreife ich nicht, es wird öfters erwähnt, dass Basti, Theresas Ehemann, von einer E-Auto-Werkstatt träumt.

Theresa, die Vollblutbäuerin, liebt ihre Kühe, obwohl der Hof unrentabel ist. „Bei einer Auflösung des Hofs hätte man sie (die Kühe) alle geschlachtet. Man hätte ihre Masse, ihre Wärme und ihre Freundlichkeit restlos ausgelöscht.“ (S. 32)

Manchmal hat sogar Stefan kleine Erleuchtungen: „Wie sehr die politischen Bedingungen eure Familiengeschichte mitbestimmt haben, das finde ich tragisch.“ (S. 41) Oder hier: „Ich saß in Rosi’s Bar und schaute mir an, wie alle permanent mit ihren Smartphones zugange waren. Überall strahlende Devices in der Nacht. Darüber die bleichen Geistergesichter im Displaylicht, erstarrt in Ehrfurcht vor der unendlichen Verfügbarkeit von allem und jedem.“ (S. 68)

Theresa lernt eine junge Frau kennen, Eva, die Tochter des Nachbarn und Bauern Lars. Eva: „Der Staat macht uns systematisch kaputt.“ (S. 110) Oder später sagt Eva: „Dass Politik heutzutage nur noch Verarsche sei und dass ich (gemeint ist hier Theresa) endlich rauskommen müsse aus meiner Komfortzone.“ (S. 205) Theresas Vater zerbrach „an der grinsenden Heuchelei der BRD.“ (S. 226) Und dann wieder Eva: „Das Volk will nicht gendern, es will keine Cancel Culture, keine Lastenfahrräder und keine Pseudoskandale um kulturelle Aneignung …“ (S. 268)

Theresa erwähnt auf Seite 303 den Paragraphen 314 des Strafgesetzbuchs: „Wer Gegenstände, die zum öffentlichen Verkauf oder Verbrauch bestimmt sind, vergiftet oder ihnen gesundheitsschädliche Stoffe beimischt, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren bestraft.“ Darauf möge sich nun ein Jeder seinen eigenen Reim machen. Und auf Seite 325 schreibt sie an Stefan: „Das System ist ein Witz, über den niemand mehr lacht. Es ist höchste Zeit, aus der Reihe zu tanzen. Kein Schaf in der Herde mehr zu sein. Erstaunliche Erkenntnis: Die Angst verschwindet, sobald man das Heer der Konformisten verlässt. Kaum streift man das Kostüm des Untertanen ab, kehrt Seelenfrieden ein.“ Später, auf Seite 346 schreibt sie: „Kein Vorgang in Deutschland ohne ein Maximum an Papierkram. Geboren werden, sterben oder abbrennen – Hauptsache, ein paar neue Aktenordner werden voll.“

Auf Seite 359 schreibt Theresa: „Während ich hier sitze und meine Kühe betrachte, die so friedlich zurückschauen, so vertrauensvoll, so tapfer, so unglaublich bereit, mir (und überhaupt allen Menschen) zu dienen, und die deshalb Anspruch darauf haben, respektvoll und gut behandelt, ja: geliebt zu werden – dann spüre ich mehr denn je, was meine Aufgabe ist.“

Ich glaube, ich habe noch nie bei einer Rezension so viele Zitate erwähnt, aber hier war es einfach nötig.

Fazit: Ich mochte das Buch sehr und es war wirklich flüssig zu lesen und das trotz des Briefwechsels. Es wurde sehr kontrovers diskutiert, bzw. geschrieben und gerade das vermisse ich in der heutigen Zeit der Meinungsunfreiheit.

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Cover des Buches Zwischen Welten (ISBN: 9783630877419)
S

Rezension zu "Zwischen Welten" von Juli Zeh

„Zwischen Welten“ war für mich ein Lese-Highlight.
Schwaetzchenvor 21 Tagen

20 Jahre nach ihrer gemeinsamen Studien- und WG-Zeit treffen sich Theresa (die den Bauernhof ihres Vaters im ländlichen Brandenburg übernommen hat) und Stefan (Journalist in leitender Position bei einem renommierten Hamburger Wochenblatt) zufällig wieder und beschließen, miteinander in Kontakt zu bleiben. Sie schreiben sich Nachrichten per WhatsApp und E-Mail, in denen sie schonungslos über gesellschaftlich und politisch relevante und brisante Themen diskutieren.

Juli Zeh und Simon Urban stellen hier sehr lebhaft und bildlich dar, wie unterschiedlich Menschen sich entwickeln und mit Krisensituationen umgehen.

Entscheidungen von Regierungen und deren Folgen, wirken sich auf die Menschen aus, bis in die persönlichen Lebensumstände hinein, an denen Familien und Freundschaften zerbrechen können.

Über dieses Buch gab es schon vor dem Erscheinen Diskussionen und ich glaube, dass genau das nicht ungewollt war.

Klare Leseempfehlung für diesen Roman, der nicht nur genau in unsere aktuelle Zeit passt, sondern auch in vielerlei Hinsicht darüber hinaus ein Gewinn für die Lesenden bleibt.

Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass bei aller Ernsthaftigkeit immer wieder auch ein wunderbarer Humor durchblitzt.

„Zwischen Welten“ war für mich ein Lese-Highlight. 


Kommentare: 1
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Cover des Buches Zwischen Welten (ISBN: 9783630877419)
Janines_worlds avatar

Rezension zu "Zwischen Welten" von Juli Zeh

sehr interessant
Janines_worldvor einem Monat

Das Buch ist in drei Teile gegliedert und in Email Form abgedruckt. Tatsächlich hatte ich damit zu Beginn meine Schwierigkeiten, aber nach den ersten 50 Seiten, hatte ich mich daran gewöhnt. Durch die sehr aktuellen und polarisierenden Themen konnte ich immer nur einige Seiten lesen.

Die Emails beschreiben teilweise den Alltag und verlieren sich dann in hitzigen Diskussionen zu diversen Themen. Einige Beispiele sind dann das Gendern, White Privileges, Fridays for Future,  und vielen mehr. 

Ich brauchte die Zeit um mir selbst über das gelesene und die Meinungen der Charaktere weiter meine Gedanken zu machen. Dabei habe ich auch einige Themen (z.b. intersektionaler Feminismus) nachschlagen müssen. Somit hat sich der Leseflow bei mir leider nicht eingestellt und das Buch hat sich damit etwas gezogen. Tatsächlich habe ich mehrfach überlegt das Buch abzubrechen, da ich ja „Spaß“ beim Lesen haben möchte. ABER ich habe es zu Ende gelesen und darüber bin ich wirklich froh. Viele Themen sind mir natürlich schon vor dem Lesen ein Begriff gewesen, doch nun habe ich mich damit noch weiter auseinander gesetzt. 

Wer Lust auf ein Buch hat, dass versucht das aktuelle Gesellschaftsbild zu beschreiben, dann wird er hier fündig.

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Gespräche aus der Community

Wir wollen gemeinsam den neuen Roman von Juli Zeh ganz ohne Zeitdruck und Stress lesen und diskutieren. Hier soll Raum für lockeren Austausch über die eigenen Leseeindrücke sein.

Es gibt kein Exemplar zu gewinnen! 

Ihr seid eingeladen, mit einem eigenen Exemplar an der Runde teilzunehmen.


80 Beiträge
Alisha70s avatar
Letzter Beitrag von  Alisha70vor 3 Monaten

Ok, ich habe das Buch von Anfang an aus diesem Blickwinkel gelesen und war erschreckt, wie viele Diskussionen ich genau so bereits verfolgen musste und jedesmal dachte "Warum können wir nicht mehr miteinander reden? Weshalb ist inzwischen jeder, der eine andere Meinung vertritt, gleich der Feind?"

Und unter dem Gesichtspunkt war es dann richtig spannend zu lesen für mich.

Zusätzliche Informationen

Simon Urban im Netz:

Community-Statistik

in 232 Bibliotheken

auf 56 Merkzettel

von 16 Leser*innen aktuell gelesen

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