Simon Geraedts

Ein schwieriges Buch. Ich fand es sehr gut und spannend, allerdings gab es ein paar Punkte, die für mich nicht sehr realitätsnah schienen. 

Es geht um einen Serientäter auf der Insel Norderney. Unsere Ermittlerin erzählt ihrer Freundin davon, um sie zu warnen, obwohl sie diese Informationen eigentlich nicht preisgeben darf. Besagte Freundin, die im achten Monat schwanger ist, bietet sich sogleich als Lockvogel an, um den Serientäter endlich zu fassen. Das wird auch gleich genehmigt, obwohl besagte Freundin überhaupt nicht ausgebildet ist und zudem ja auch im achten Monat schwanger... 

Ich frage mich, welche werdende Mutter sich mal eben so als Lockvogel für einen Serientäter präsentieren möchte...? 

Und welcher Polizeichef stimmt auch sogleich zu ohne Bedenken? 

Das ist für mich schwer vorstellbar. 

Das Ende ist auch ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Es ist eine totale Überraschung, das auf jeden Fall. Aber glaubwürdig ist es für mich nicht. 

Ich gebe dem Buch trotzdem vier Sterne, weil es mich eben bis zum Schluss doch sehr gut unterhalten konnte und Spaß gemacht hat. Das Ende blende ich jetzt mal aus :) 

Ein spannender Nordsee-Krimi mit einem neuen Ermittlerpaar. Es ist der erste Band einer Reihe, und dieser erste Band hat es gleich in sich. Auf Borkum wird die Leiche eines elfjährigen Mädchens entdeckt; an einem Baum hängend mit Federn geschmückt... 

Der ganze Fall bzw. die Ermittlungsarbeit ist sehr spannend, und ich konnte gut mitraten- und rätseln, was hier passiert ist. 

Etwas unsicher bin ich mir bei den Ermittlungsmethoden. Da wird die Kommissarin, die eigentlich suspendiert ist, einfach so wieder in den Dienst eingesetzt, weil sie von Borkum stammt und die Insel gut kennt... Ich weiß nicht, ob das als Grund ausreicht, eine Suspendierung aufzuheben? 

Auch das Ende bzw. die Aufklärung des Falles war ein wenig zu viel für mich, irgendwie zu gewollt spektakulär. 

Trotz dieser kleinen Kritikpunkte hat es mir aber großen Spaß gemacht, diesen Krimi zu lesen. Er war sehr spannend und unterhaltsam. 

Blutküste“ von Simon Geraedts ist der erste Teil seiner Thriller-Reihe um die Hauptkommissarin Sophie Jensen. Als ein junges Mädchen ermordet auf der Insel Borkum entdeckt wird und zudem mit weißen Federn geschmückt ist, bittet ein enger Vertrauter Sophies diese um deren Mithilfe, da die hiesigen Ermittler nicht wirklich vorwärts kommen…. Sophie, die mit der Insel eine teils unschöne und traumatische Vergangenheit hat, zögert zunächst, entscheidet sich dann aber doch, die Ermittlungen zu übernehmen….. Zusammen mit ihrem Ermittlungspartner Ben Reinders kehrt sie nach Borkum zurück und stößt dabei sowohl auf neue, wie auch bekannte Gesichter, aber nicht jeder scheint ihr zunächst wohlgesinnt….. 

Der Schreibstil von Simon Geraedts ist wirklich spannend gehalten, die kurzen, circa 50 Kapitel waren innerhalb weniger Tage ausgelesen…. Sowohl Sophie, als auch Ben verfolgen eigene Spuren und ergänzen sich sehr gut. Zudem erfährt der Leser eine Vielzahl von überraschenden Wendungen und der Showdown ist wirklich äußerst rasant. Auf den Täter an sich wäre ich niemals gekommen, es ist dennoch alles nachvollziehbar. 

Insgesamt ein sehr gelungener Thriller, der auch ein wenig Okkultismus bereithält und in dem persönliche Beziehungen nicht zu kurz gehalten werden. Gerne vergebe ich die volle Punktzahl von 5 Sternen!