Rezension zu "Nachhilfe in Sachen Liebe: Männer & andere Tücken" von Sigrun Dahmer
Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich diese Rezension ein wenig vor mich hergeschoben habe. Nicht nur aufgrund dieses Dings, das sich Leben nennt, sondern auch aufgrunddessen, dass ich kaum wusste, wie ich dieses Buch richtig einordnen soll.
Der Schreibstil ist einfach gehalten und lässt sich flüssig lesen, allerdings bin ich mit den Charakteren irgendwie nicht so richtig warm geworden.
Sei es Bea, die mit ihren 39 Jahren Nachhilfe in Sachen Liebe bekommt. Ihre Freundin Emily hat in ihrem Namen eine Kontaktanzeige in die Zeitung gesetzt und damit eine Grenze überschritten, die Beas Freundschaft auf eine harte Probe stellt.
sie braucht keine Nachhilfe in Sachen Liebe. Sie braucht niemanden, der ihr Dates verschafft. Beam weiß und vorallem merkt, wie hart die Dating - Szene ist und ist bereit, die Männerwelt für immer aufzugeben.
Bis sie den attraktiven Lars kennenlernt, der mehr an Emily interessiert ist, als an ihr.
Mit Bea als Hauptperson bin ich kaum warm geworden und ich konnte ihre Handlungen und Denkweisen oftmals gar nicht richtig verstehen.
Klar, wer so oft verletzt oder versetzt wird wie sie, hat irgendwann keine Lust mehr auf neue Männerbekanntschaften, aber ich finde trotz ihres Alters war Bea manchmal sogar einfach nur naiv. Fast unreif.
Sie lässt zu, dass Emily Date für sie organisiert, zu denen sie eigentlich gar nicht will, aber ihr zuliebe doch hingeht.
Sie lässt zu, dass ihre beste Freundin ausgerechnet mit dem Mann, für den sie sich zum ersten Mal nach all den Dates interessiert, nach Barcelona fliegt.
Emilyselbst fand ich teilweise wirklich übergriffig. Natürlich will sie ihrer Freundin helfen und sie auf den richtigen Pfad einer möglichen Beziehung führen, aber die Art und Weise, wie sie es getan hat, hat bei mir nicht unbedingt dafür gesorgt, dass ich Emily mochte.
Die Idee mit der Künstleragentur, die Bea leitet fand ich wirklich gut und auch einige Mitprotagonisten, wie etwas Judith, konnten mich dafür wirklich begeistern. Vor allem Judith habe ich wirklich ins Herz geschlossen.
Alles in allem muss ich aber leider gestehen, dass mich das Buch nie richtig abholen konnte. Die Hauptcharaktere konnten kaum Pluspunkte sammeln und obwohl der Schreibstil locker und leicht ist, habe ich mich zum Hände hin leider mehr durch die Seiten gequält, als dass ich es hätte geniessen können.
Es hat mir an Tiefe gefehlt und ich hätte mir viel mehr Gefühl gewünscht. Für zwischendurch ist es sicherlich ein lockerer und leichter Roman, aber für jemanden . wie vielleicht mich - der mehr erwartet, hat es nicht komplett gepasst.
Obwohl es - wie bei solchen Romanen üblich - trotzdem ein Happy End gab, konnte es mir das erwartete Leseerlebnis leider nicht richtig übermitteln.