Vor ein paar Jahren bin ich schon mal auf dieses Buch aufmerksam geworden. Allerdings hab ich es mir bisher nie geholt und auch nicht den Dran verspürt es kaufen zu müssen. Vor ein paar Wochen ist es mir dann aber doch in die Hände gefallen und ich habs mitgenommen. Als ich dann vor meinem Regal stand und wieder mal die Qual der Wahl hatte, viel mein Blick sofort auf dieses Buch. Das Buch machte für mich einen doch recht herbstlichen Eindruck und damit wirklich passend für den aktuellen Zustand draußen.
Um die Antwort gleich einmal vorweg zu nehmen: es konnte mich nicht überzeugen. So gar nicht. Der Klappentext lässt ja auch nicht viel durchblicken. Ich hab eine Dystopie erwartet, allerdings bekam ich hier etwas vollkommen anderes geboten. Das hat mir den Lesefluss ganz schön zerstört und ich hab eine halbe Ewigkeit gebrauch, eh ich das Buch dann doch beenden konnte. Ich kann hier auch schlecht wiedergeben, um was es geht. Dazu müsste ich zu viel von der Geschichte verraten, und das würde unnötig spoilern.
Ich hatte hier absolut kein Zeitgefühl. Ich wusste weder welcher Tag ist, noch ob es eher früh oder doch schon Abend ist. Auch die Beschreibungen im Buch haben sich meiner Meinung nach eher auf das unwichtige konzentriert und wesentliches weggelassen. Die Autorin hat eine ganz spezielle Sprache, in der sie ihre Bücher schreibt. Das wird auch hinten in der Autorenbeschreibung nochmal erwähnt. Und ich dachte mir nur so: hättest du das nur mal eher gelesen. Denn es stimmt! Sie schreibt wirklich speziell. Und ich glaube, man muss das wirklich mögen, um auch das Buch mögen zu können. Der Schreibstil macht immerhin sehr viel aus.
Mir erschließt sich auch der Sinn der ganzen Geschichte nicht wirklich. Also, was will die Autorin mir mit diesem Buch sagen? Was war der Zweck des Ganzen? Ich bin schon die ganze Zeit am grübeln. Hole mir das Buch immer mal wieder aus dem Regal, blättere ein paar Seiten durch und denke darüber nach. Die Tür blieb mir bisher verschlossen.
Handlung und Verlauf der Geschichte sind sehr schleppend. Immer wieder scheint sich alles im Kreis zu drehen. Ich hatte nicht das Gefühl, das die Handlung voran kommt. Mir haben hier auch die Dialoge gefehlt. Ich mag es immer nicht so, wenn ein paar Seiten nur Beschreibungen kommen oder wenn die Dialoge so kurz gehalten werden. Zum Schluss - und das muss ich der Autorin doch zu Gute halten - nimmt alles doch etwas an Fahrt auf und es wird recht spannend. Auch kommt hier etwas zum Vorschein, was ich so nicht erwartet hatte. Das Ende hat mir also ganz gut gefallen, wenn es mich doch etwas verwirrt zurück gelassen hat.
Im Großen und Ganzen würde ich dem Buch nur zwei Sterne geben. Da mich das Ende dann aber doch überrascht hat und ich es nicht mal so übel fande, kann ich mich noch auf einen halben Stern mehr retten. Mehr geht dann aber wirklich nicht.