⚠️nicht spoilerfrei⚠️
Gefestigter Glaube oder schon religiöser Wahn? Alltägliche menschliche Verfehlungen oder Zeichen von dämonischer Besessenheit? In der abgeschotteten Glaubensgemeinschaft in der Ruth aufwuchs, ist von der strikten Norm abweichendes Verhalten ein Zeichen für Besessenheit und die Praxis der Teufelsaustreibung ein legitimes Gegenmittel. Als herauskommt, dass Ruth's Tochter an Epilepsie leidet führen drei Priester einen nichtgenehmigten Exorzismus durch, der nicht nur dem Mädchen das Leben kostet, sonder auch für die den Weg ins Verderben ebnet.
Religiöser Fanatismus, dämonische Besessenheit und Exorzismen - eine Thematik die mich auf der einen Seite sehr interessiert und auf der anderen Seite hart triggered. Manche Passagen und Dialoge haben mich fast zum Schäumen gebracht, ob der unglaublichen Arroganz und religiös fanatischen Beschränktheit mit der ich im echten Leben schon öfter zu tun hatte als mir lieb ist.
Die Story fängt stark an und es hängt ein Hauch Mystik in der Luft, der sich leider im Laufe der Geschichte verflüchtigt, um nüchterneren Erklärungen Platz zu machen.
Die Story ist zeitweise etwas schleppend, mit mäßiger Spannung und auch den Figuren fehlt es etwas an Tiefe - allen voran dem Ermittler-Duo, bestehend aus grumpy Altkommissar und überdrehter neuer Partnerin die sich ungeachtet ihrer eigenen Fälle ausschließlich außerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs rumschnüffeln.
Allerdings gefällt mir der Schreibstil und die textliche Struktur der Autorin außerordentlich gut.
Alles in Allem ein solider Thriller