Rezension zu "Tessiner Verwicklungen" von Sandra Hughes
Sprachlich bewegt sich die Autorin sicher und gewandt in ihrer Erzählung, aber inhaltlich konnte bei mir keine richtige Lesefreude aufkommen, was vielleicht an der Ermittlerin Emma lag, mit der ich mich nicht anfreunden konnte. Zumindest wenn man mal von der sie und mich verbindenden Liebe fürs Tessin absieht. Wirklich störend fand ich aber, dass besagte Emma des Rätsels Lösung zum Schluss fast wie ein Kaninchen aus dem Hut gezaubert hat. Da haben mir einfach die hinführenden Elemente gefehlt. Dem Leser bleiben nämlich, von wenigen Hinweisen abgesehen, die von der Ermittlerin gezogenen Schlüsse verwehrt. Dem von Rechts wegen offiziell ermittelnden Tessiner Commissario ging es stellenweise wohl ähnlich, aber er hat sich Emmas Schachzügen klaglos gefügt. Auch das ein wenig eigenartig.
Die Geschichte hatte gutes Potential, das mit einem besser nachzuvollziehenden Aufbau zum Zuge gekommen wäre.