Rezension zu "Flame & Arrow, Band 2: Elfenkriegerin" von Sandra Grauer
Diese Rezension wird Spoiler zum ersten Band erhalten.
Lebt Aiden noch? Was steckt hinter den Plänen der Elfenkönigin?
Das Buch steigt direkt nach dem Ende vom ersten Band 1 ein, es geht also nahtlos weiter.
Nachdem ich eine Weile gebraucht habe, um mich mit den Namen zurecht zu finden, war ich voll drin und die Handlung geht auch Schlag auf Schlag. Es passiert sehr viel, es gibt keine wirkliche Verschnaufpause, weder für Figuren noch für Leser. Dadurch bleibt man schnell am Ball und es hat auch echt Spaß gemacht, es zu lesen; allerdings kommen dadurch viele emotionale Momente etwas zu kurz. Generell werden viele Dinge recht schnell abgehandelt und von den Figuren nicht wirklich verarbeitet. Klar, es ist eine Ausnahmesituation, es steht Krieg vor der Tür und die Ereignisse folgen dicht aufeinander, sodass die Figuren nicht wirklich Zeit haben, über bestimmte Dinge nachzudenken. Dennoch werden viele emotionale Ereignisse schnell abgehandelt und zur Seite geschoben und selbst in den wenigen Ruhephasen, die folgen, wird kaum reflektiert.
Aiden ist nach wie vor mein absoluter Liebling. Von Kailey bekommt man irgendwie nicht so viel mit. Sharny legt weiterhin eine spannende Entwicklung vor, weshalb ich stark hoffe, dass sie in der folgenden Dilogie mehr im Fokus stehen wird.
Der Schreibstil liest sich flüssig und einfach. Man rauscht förmlich durch das Buch. Teilweise wirkt er etwas einfach und enthält relativ viel Tell. Daher ist es wohl für jüngere Leser besser geeignet (13- 17). Insgesamt merkt man der Geschichte die jüngere Zielgruppe an.
Es kommt ab der Hälfte etwa zum unvermeidlichen Krieg zwischen Drachen und Elfen und ab da ging die Geschichte für mich abwärts.
Sehr viele Logikfehler, die das ganze für mich unertragbar gemacht haben. Verletzungen und Kampftechniken und Strategien werden teilweise nicht erklärt. Zumal stellen sich die Drachen wirklich dumm an und als Leser kommen da einige Zweifel an der Intelligenz der Rasse auf … Viele Sachen werden auch gar nicht beschrieben, was dann Fragen aufwirft.
Das Kriegsgeschehen selbst zieht sich auch. Ich verstehe, dass es möglichst episch und spannend gestaltet werden sollte, darum geht es schließlich seit Band 1. Es war jedoch einfach zu viel.
Am Ende wird doch recht schnell und einfach eine Lösung gefunden, von der ich zwar positiv überrascht war, die für mich aber leider etwas zu naiv war und auch zu glatt gelaufen ist. Da hätte ich mir die Gedankengänge und Überlegungen der Charaktere gewünscht, wie sie zu dieser Entscheidung gekommen sind und dazu stehen.
Es werden auf jeden Fall schon Spuren für folgende Handlungsstränge und Bücher gelegt, die tatsächlich auch neugierig auf mehr machen, weshalb ich der Reihe noch eine Chance geben werde.
Warnung: Diese Dilogie enthält Spoiler zu Clans of London. Band 1 hält sich noch in Grenzen, aber wer Clans of London noch ungespoilert lesen will, sollte das vor der Elfenkriegerin tun! Es werden Charaktere, Fähigkeiten und Beziehungen vorweggenommen.