Rezension zu "Unter dem Delphinmond" von Sabine Kosubek
Ich habe von der lieben Melanie vom wunderbaren Merquana Verlag ein Rezensionsexemplar erhalten. Es handelt sich hierbei um ein Kinderbuch, was ich sehr cool finde, denn es ist schon lange her, dass ich mein letztes Kinderbuch gelesen habe.
Das Cover ist ganz süß, es erschien mir im ersten Moment verpixelt und leicht verschwommen, aber ich vermute, dass es so beabsichtigt ist. Leider kann man den Namen der Autorin durch den dunklen Hinterrund schlecht erkennen. Die etwa zehnjährige Protagonistin Babsi (eigentlich Barbara) kann nicht sprechen, weswegen ihre Adoptivfamilie sich bemüht, neue Methoden zu finden, um sie doch zum Sprechen zu animieren. Babsi ist ein kleines, intelligentes und neugieriges Mädchen, dass sich gelegentlich in (kleine) Schwierigkeiten bringt. Sie war mir auf Anhieb sympatisch, was durch ihre gelegentlichen ‚Fluchtversuche‘ noch verstärkt wurde. Doro und Andi gefallen mir ebenfalls: Sie kümmern sich auch sehr rührend um sie, genauso wie Michi, obwohl er nicht der biologische Bruder Babsis ist, ist ganz wie der große Bruder für sie. Auf der Insel lernen sie viele Delfine kennen, u.a. Destiny, der für interessante Entwicklungen in Babsis Leben sorgt. Ob am Ende der 5 Wochen das erhoffte Ziel erreicht wurde, müsst ihr selber entdecken. Die Thematik finde ich auch sehr schön im Hinblick auf die Therapie-Möglichkeit (wenn man es so nennen kann), die sich die Eltern für Babsi ausgesucht haben und finde es nachvollziehbar und authentisch erzählt. Zudem bin ich selber ein riesiger Fan von Walen und Delfinen 🙂
Der Schreibstil der Autorin finde ich in Ordnung: Es gab wirklich schöne Beschreibungen über die Insel, über den Strand und die Delfine etc. Die Spannung wurde durch die gelegentlichen Entdeckungs-Unternehmen Babsis teilweise gesteigert, ansonsten blieb es relativ nüchtern. Leider ist das Buch nicht in Kapitel unterteilt, sondern ist ein einziger Fließtext, was ich teilweise störend fand. Denn die Erzählperspektiven veränderten sich teilweise rasch, so dass es den Lesefluss für mich sehr gestört hat. Auch bin ich mir nicht sicher, ob einige Begriffe und Ausdrucksweisen für ein Kinderbuch geeignet sind. Das Buch hat eine Altersempfehlung von 8-12 Jahren und dafür finde ich Begriffe wie „Insulaner“, „diabolisch“, „Fundament“, „Flair“ usw. vielleicht für diese Altersklasse etwas ungeeignet. Diesbezüglich bin ich mir aber nicht sicher, weil, wie gesagt, ich schon seit langem kein Kinderbuch mehr gelesen habe.
Fazit
Unter dem Delphinmond ist eine ganz süße Geschichte über die Entwicklung von Babsi, die ich ins Herz geschlossen habe. Ihre Familie habe ich sehr lieb gewonnen, auch den Familienzusammenhalt finde ich authentisch und schön. Die Thematik hat mir gut gefallen, vor allem die Passagen mit den Delfinen finde ich sehr schön 😉 Ich hätte mir eine Kapitelunterteilung für das Buch gewünscht, weil es meiner Meinung nach übersichtlicher und für den Lesefluss auch fördernd gewesen wäre. Denn manchmal habe ich leider den Überblick verloren, wer denn jetzt sprechen würde o.ä. und befürchte, dass es bei Kindern, die das Buch lesen, ähnlich sein würde.