Rosi Holzwurm hat vor nicht allzu langer Zeit ihren sicheren Job in München aufgegeben und sich als Objektpflegerin für Ferienwohnungen am Gardasee selbstständig gemacht. Ihr Kunde Otto Simon bittet sie in einem Brief, eine wertvolle Bratsche wieder der rechtmäßigen Besitzerin zurückzugeben. Kurze Zeit später ist Herr Simon tot und wird als Wasserleiche aus dem Gardasee geborgen. Rosi wird unweigerlich Teil einer kriminellen Bande und merkt fast zu spät, dass sie auf gefährlichem Fuß lebt...
Licht aus ! Spot an! und Bühne frei für Rosi Holzwurm. Die Puzfrau vom Gardasee ist eine echte Granate, wenn es um kulinarische Köstlichkeiten, exclusive Ferienwohnungen und ihre Eigentümer und ausgefallene Freizeitgestaltung geht. Wenn sie feudelt, wirbelt sie Staub auf, der besser liegen geblieben wäre und so begibt sie sich unfreiwillig in den Fokus von zwielichtigen Charakteren.
Die Autorin spielt geschickt mit ein paar Italo-Klischees, ohne diese zu dick aufzutragen, bezieht dabei die wundervolle Landschaft um den See mit ein und ermöglicht so dem Leser eine kleine Spritztour in den Süden, inclusive Sightseeingtour. Die passenden Figuren mit Charme, Mafiosi-Genen und der typisch italienischen Mamma beleben die Szenerie mit Wortwitz, fiesen Machenschaften und einer großen Portion Ehrgeiz.
Der Fall baut sich langsam auf, wird im Verlauf des Buches zu einer spannenden Suche nach dem Übeltäter und wartet mit einer überraschenden Wendung zum Schluss auf. Der Regio-Krimi am Sehnsuchtsort liest sich locker und flüssig, denn die Schreibende weiß genau, wie sie ihre Leser mit ins Boot holen kann, um ihnen ein wenig Nervenktizel unter der südländischen Sonne ins heimische Wohnzimmer zu bringen.
Wer die Gegend rund um den Gardasee kennt, wird ganz viele bekannte Fleckchen wiederfinden...die Osteria da Livio, die kleinen Gässchen von Limone, die imposante Scaligerburg von Malcesine mit dem einzigartigen Ausblick - es ist, als wäre man vor Ort und grübelt mit Rosi, wer denn hier der Täter ist und sein Unwesen treibt.
Ein Krimi, der wirklich Spaß macht und bei dem man ein wenig Fernweh verspürt.