Rezension zu "Ohne ein einziges Wort" von Rosie Walsh
Eddie & Sarah hatten durchaus "Startschwierigkeiten", genauso ging es mir leider auch, ungefähr während des ersten Drittels des Buches. Irgendwie kam ich erstmal nicht so richtig rein. Viele Charaktere, über die man wenig wusste und doch sehr präsent wären. Ja, anfangs habe ich mich nicht ganz so zurecht gefunden, das wurde dann aber ab dem zweiten Drittel deutlich besser.
Sarah und Eddies Kennenlernen war schön zu verfolgen, auch war ich mit ihr bestürzt, als er sich dann plötzlich nicht mehr meldete. Ich konnte mich total in Sarah reinfühlen, als sie ihm verzweifelte Nachrichten auf Facebook sendete, weil sie sich einfach nicht zu helfen wusste. Sie war gefangen in einer Abwärtsspirale, in der sie sich fast selbst verlor. Seite für Seite die man liest, macht man sich automatisch auch seine Gedanken darum und ich kam zu dem Punkt, an dem ich dachte, ich hätte des Rätsels Lösung gefunden. Weit gefehlt, es gab eine dramatische Wendung, mit der ich nicht gerechnet habe. Sarah erlebt einen Verdachtsmoment. Ein schlimmes Ereignis aus ihrer Vergangenheit könnte möglicherweise der Grund dafür sein, weshalb Eddie wie vom Erdboden verschluckt zu sein scheint. Die Geschichte dreht sich zuerst um Sarahs Welt, im letzten Drittel des Buches ändert sich das dann. Man erfährt die Situation aus Eddies Sicht, was ich sehr gut und nachvollziehbar fand.
Im Großen und Ganzen muss ich zugeben, dass es für mich leider kein Highlight war. Für mich war es teilweise etwas zu sehr in die Länge gezogen, mit Charakteren, die letztlich irgendwie überflüssig waren. Die überraschenden Wendungen in der Handlung fand ich aber gut und haben mich dann doch gepackt, sodass ich weiterlesen wollte.
Ein Buch für Zwischendurch, das seine Schwächen hat, aber dann doch nochmal aufholt. Die Grundidee war super! Wenn ihr es schon besitzt, lest es mal, eine Kaufempfehlung würde ich aber nur bedingt aussprechen. 💙