Wie ihr schon nach dem von mir vergebenen Titel erkennen könnt, fand ich das Buch langweilig. Ich habe nur die ersten 50 Seiten geschafft. Mir hat die Sprache nicht gefallen, es war so als ob der Autor vor sich hin schreiben würde, ziellos. Ich konnte keinen Mehrwert daran erkennen, das Buch weiter zu lesen. Die Idee war eigentlich sehr schön, die Umsetzung dafür... naja. Nicht so gut.
Roger Willemsen
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Neue Rezensionen zu Roger Willemsen
Rezension zu "Der Garten über dem Meer (Download)" von Mercè Rodoreda
«Ich habe schon immer gerne erfahren, was den Leuten so alles passiert, und das nicht etwa, weil ich neugierig wäre... Eher, weil ich Menschen mag, und die Besitzer dieses Hauses mochte ich sehr.»
Katalonien in den späten Zwanzigern. Sechs Sommer lang beobachtet der Gärtner eines Herrenhauses über dem Meer das Kommen und Gehen seiner wohlhabenden, jungverheirateten Besitzer Senyoreta Rosamaria und Senyoret Francesc. Im Sommer reisen sie aus Barcelona an, bleiben bis September, Oktober und empfangen ihre Freunde, fahren Wasserski, feiern ausgelassene Partys, haben Affären und sind in ihrer Langeweile zu derben Späßen aufgelegt. Sie leben einen von ihren Bediensteten beneideten Sommernachtstraum. Doch dem Gärtner entgehen die feinen Risse nicht, die sich hinter den Fassaden der Paare auftun.
«‹Dieser Baum›, sagte ich zu ihm ‹hat viel Leid und viel Freude gesehen. Und er bleibt immer gleich. Jedes seiner sichelförmigen Blätter und jede seiner Kapseln, die aussehen wie Bleilote mit einer samtigen, weinroten Blüte darin, haben mich gelehrt, so zu sein, wie ich bin.›»
Eines Tages taucht ein Mann auf, der am Nachbargrundstück interessiert ist. Senyor Bellom sei einige Zeit in Brasilien gewesen, habe gutes Geld gemacht, wolle seiner Frau Maribel an diesem schönen Fleckchen ein Haus errichten. Der Mann aus Madrid baut sich eine protzige Villa, schöner, größer, exklusiver als die Nachbarn, mit modernen Möbeln und Kunst abgestattet. Hier werden noch extravagantere Feste gefeiert. Was passiert hier gerade?, fragt sich der Gärtner. An einem Tag, als die Gesellschaft unterwegs ist, kommt ein älteres Paar vorbei, das Rosamaria sprechen möchte. Sie suchen nach ihrem Sohn, Eugeni, erzählen dem Gärtner von der unglücklichen Liebesgeschichte zwischen ihm und Rosamaria, die einen anderen heiratete, einen mit Geld; wie ihr Sohn danach das Haus verließ. Nie wieder haben sie etwas von ihm gehört. Eine tragische Geschichte, die den Gärtner berührt. Später findet er heraus, der neue Nachbar ist niemand anderes als Eugeni.
Die deutsche Erstübersetzung erschien 1967. Eine herrliche Geschichte, melancholisch erzählt, die über das dekadente Treiben einer Gruppe Bohemiens berichtet, ein stimmungsvolles Bild der späten 1920er-Jahre in Spanien – das Sommer-dolce-vita. Klatsch und Tratsch unter den Angestellten (Gärtner, Köchin, Zimmermädchen, Stallmeister), eine tragische Liebesgeschichte eingebunden in einen blühenden Sommergarten mit malerischem Blumenmeer. Aber Mercè Rodoreda zeigt auch die Durchlässigkeit sozialer Trennwände; Adel ist längst nicht mehr alles – die Moderne löst diese Trennung auf. Andeutungen zwischen den Zeilen, die manches erahnen lassen, eine spannende Geschichte, die sich immer weiter aufblättert. Der Gärtner erzählt uns von seinen Beobachtungen; einer, der sich aus allem heraushält, verschwiegen ist, seine Pflanzen liebt; der dadurch das volle Vertrauen von allen Hausbewohnern genießt. Selbst die Nachbarn schließen ihn ins Herz. Die spanische Klassengesellschaft aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg wird hier auf den Punkt gebracht. Das als luftige Sommergeschichte inszeniert, ganz ohne erhobenen Zeigefinger; ein Drama, das sich Seite um Seite zuspitzt. Eins dieser Bücher, die man mehrfach lesen wird. Ein spanischer Klassiker, den es sich auf jeden Fall lohnt zu lesen – Empfehlung als Sommerlektüre.
Mercè Rodoreda, geboren 1908 in Barcelona, gilt als die bedeutendste katalanische Schriftstellerin des 20. Jahrhunderts. Mit 20 veröffentlichte sie erste Kurzgeschichten; die Jahre des Spanischen Bürgerkriegs verbrachte sie im Exil in Frankreich und in der Schweiz, wo sie u. a. ihr Hauptwerk Auf der Plaça del Diamant verfasste, das in mehr als 20 Sprachen übersetzt wurde. Erst in den siebziger Jahren kehrte sie in ihre katalanische Heimat zurück. Mercè Rodoreda starb 1983 in Girona.
Rezension zu "Die Enden der Welt" von Roger Willemsen
“Die Enden der Welt” von Roger Willemsen liest sich wie eine lange, komplizierte, aber auch lyrische Introversion eines Reisenden auf der Suche nach sich selbst.
Immer aus der ersten Person beschrieben sucht der Protagonist die Enden der Welt wohl vor allem, um etwas über sich selbst herauszufinden. Gleichzeitig schildert er das Gesehene in schillernden Farben und nimmt einen mit in die Eifel, in ein Bordell in Mumbai, auf die Inseln Tongas oder auch Orvieto in Italien.
Nicht alle Geschichten finde ich gleich stark. Manches liest sich für meinen Geschmack etwas zu „intellektuell", aber insgesamt mochte ich das Buch. Besonders die persönlicheren Geschichten sind gut geschrieben. Stellenweise ist das Buch sehr reich an Hintergrundwissen, sodass man etwas über ferne Kulturen oder Orte lernen kann. Und alle Geschichten stehen alle für sich, sodass sich problemlos manche der Orte überspringen lassen, wenn einem danach ist.
Das Buch gibt es in einer kleinen, süßen Ausgabe, die man überall mit hinnehmen kann.
Gespräche aus der Community
Emotionale Weitsicht
Sie war eine Weitsichtige: Was noch fern war
oder schon wieder verabschiedet, das sah sie
scharf. Was aber nah war, was sie unmittelbar
umgab, das konnte sie nicht genau erkennen und
hüllte es deshalb in Stereotype. Ihre Rhetorik war
leidenschaftlich in der Erwartung und im Abschied,
also bei den Dingen, die noch nicht sind, und bei
jenen, die nicht mehr waren. Was tun mit uns?
http://delphinpaar.buecherbrett.org/2014/12/20/roger-willemsen/
Zunächst reisten wir aufeinander zu, um die
Nähe, die wir in der Ferne empfunden hatten,
mit körperlicher Gegenwart zu beleben, aber
allmählich wuchs der Verdacht, dass wir am
Ende einen Platz leer finden würden. Ja, wir
http://delphinpaar.lifestylebloggo.de/197657/Roger-Willemsen/
reisten voller Verlangen, doch verlegen, weil jetzt
ein Körper saß, wo ein Phantom gewesen war.
Von außen waren wir ein Paar, von innen ein
Arrangement.
ROGER WILLEMSEN
http://susanne-ulrike-maria-albrecht.over-blog.de
Zusätzliche Informationen
Roger Willemsen wurde am 14. August 1955 in Bonn (Deutschland) geboren.
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