Rezension zu "Herzklopfen in Virgin River" von Robyn Carr
In Band 10 der Virgin River Reihe geht es um Erin und Aidan. Erin ist erfolgreiche Anwältin und hat sich fast ihr ganzen Leben lang um ihre jüngeren Geschwister gekümmert. Als diese ausziehen und eigene Familien gründen, muss sie sich zum ersten Mal die Frage stellen, was sie eigentlich vom Leben will, denn Zeit für sich hatte sie kaum. Erins Zweifel und Probleme konnte ich sehr gut nachvollziehen, da ihre Geschwister ihren ganzen Lebensinhalt dargestellt haben. Auch Aidan war mir relativ sympathisch und vor allem die Szenen mit seiner Familie haben mir gefallen.
Das Kennenlernen der beiden verläuft etwas holprig, da Erin ihn zuerst für einen Landstreicher hält. Trotzdem anfänglicher Schwierigkeit - Aidan hält Erin zu Beginn für ziemlich langweilig - kommen sich die beiden schnell näher. Für mich kam dieser Sinneswandel etwas zu schnell, aber als die beiden dann zusammen waren, hat die Chemie meiner Meinung nach gestimmt.
Fahrt nimmt die Geschichte erst auf, als die Ex-Frau von Aidan auf der Bildfläche auftaucht. Dieses Drama hätte man sich meiner Meinung nach auch gut sparen können.
Etwas, das meiner Meinung nach auch überflüssig war, war die ständige Präsenz von Mel und Jack, den Protagonisten von Band 1. Gefühlt drehten sich 50% des Buches um die Beziehungsprobleme der beiden, obwohl sie schon ein eigenes Buch hatten. Lieber hätte ich mehr über die Entwicklung der Beziehung von Aidan und Erin erfahren bzw. hätten ein paar Seiten weniger dem Buch auch gut getan.
Der Schreibstil war wie gewohnt flüssig zu lesen, obwohl man dem Buch an einigen Stellen (sowohl inhaltlich als auch sprachlich) anmerkt, dass es schon vor fast 10 Jahren geschrieben wurde.
Alles in allem eine nette Liebesgeschichte, die auch mit weniger Drama gut ausgekommen wäre.