Ich weiß ganz ehrlich nicht, wie ich meine Gedanken über dieses Buch am besten in Worte fassen soll.
Es hat mich ehrlich gesagt etwas sprachlos und sogar ratlos zurückgelassen. Ich versuche mal meine Gedanken niederzuschreiben, aber befürchte, dass sich eventuell der ein oder andere Spoiler darin befinden könnte.
Die 39-jährige Solène trifft auf das heiße 20-jährige Boygroup Mitglied Hayes. Die frischgeschiedene Mutter einer 12-jährigen stürzt sich mit ihm in ein heißes Abenteuer. Doch als das wahre Leben mit all seinen Schattenseiten auf sie einprasselt und auch noch große Gefühle hinzukommen, müssen sie sich die Frage stellen „Wie soll das funktionieren?“.
Der Einstieg in das Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen. Es ist locker geschrieben und lässt sich sehr flüssig lesen. Die Dialoge sind spritzig und die Szenen sehr gut beschrieben.
Das war dann aber leider auch schon alles, was ich an positiven Aspekten hervorheben konnte.
Die Kapitel sind in Städtenamen eingeteilt und alles in allem fasst dies das Buch eigentlich recht gut zusammen. Solène und Hayes lieben sich durch alle Städte. Gefühlt reisen wir mit einer Sexszene nach der anderen um die Welt.
Hayes ist für mich bis zum Schluss der lebensfrohe 20-jährige Jungspund, der er mit seinem Alter auch sein darf. Ich persönlich kann in ihm nichts besonders „reifes“ oder „tiefgründiges“ entdecken. Ja, er ist ein junger Mann, der allerdings die gesamte Tragweite eines „echten Lebens“ noch nicht erfasst hat. Auch nicht, dass Soléne einiges an familiären Ballast mit sich herumschleppt – oder in anderen Worten: eine Tochter hat. Allerdings kann man ihm das nicht zum Vorwurf machen, denn auch sie verdrängt es ziemlich gut, wenn sie mit Hayes reist. Soléne war mir leider unsympathisch. Von Anfang bis Ende. Sie ist in meinen Augen eine elitäre, egoistische Frau in der Midlifecrisis, die noch einmal versucht aus ihrem echten Leben zu entfliehen. Ohne Rücksicht auf Verluste.
Ich konnte mich auch nicht in die Beziehung wirklich einfühlen, denn für meinen Geschmack waren es einfach nur aneinandergereihte Sexszenen in verschiedenen Städten und Schauplätzen, ohne wirklich einen Tiefgang zwischen den Beiden zu spüren. Nur weil er sich für ihre Kunst interessiert, ist er für mich noch nicht der Traumprinz. Zu ihr gehört nun mal auch eine Tochter. Aber vielleicht sehe ich das persönlich als Mama auch etwas engstirniger, dass ein Kind immer an oberster Stelle gehören sollte – auch für den neuen Partner.
Der Schluss macht einfach sprachlos. Nachdem alles so derart in die Länge gezogen wurde, der eigentliche Handlungsstrang kaum Biss bekam, war das Ende einfach da. Plötzlich. Ich habe weitergeblättert und da stand „Danksagung“. Hallo?
Das Ende kam mir vor, als hätte ich mich bei meiner Schularbeit in Deutsch ewig lang mit der Einleitung verzettelt und wenige Minuten vor dem Pausenklingeln noch einen Schluss hingeworfen.
Nein, das war nix.
Ich denke, dass es vielleicht auf eine Fortsetzung hinausläuft. Vorallem da angerissene Themen wie bei Oliver, Penelope offen geblieben sind…
Es hätte so gut sein können. All die Probleme aufzeigen können, die so ein Altersunterschied mit sich bringt. Vorallem wenn die Frau der ältere Part ist. Aber leider ist in meinen Augen daraus nur eine Momfiction geworden, in der sich die Autorin vielleicht vorgestellt hat, ihrer eigenen Realität entfliehen zu können.