Rezension zu "Es stirbt in mir" von Robert Silverberg
Zur Entstehungszeit des Romans war in der Science-Fiction-Literatur das Interesse an paranormalen Fähigkeiten weit verbreitet. Es stirbt in mir ist ein Entwicklungsroman, dessen Protagonist die Gedanken anderer Menschen lesen kann und so zum gesellschaftlichen Außenseiter wird; nach heutiger Auffassung eher Phantastik als Science-Fiction. Der Roman ist ein erzählerisch gut konstruiertes Labyrinth, das mit zeitlich ungeordneten Rückblenden durch die Biografie und Gedankengängen der Hauptfigur führt; mit zwischen Ich-Erzähler und dritter Person wechselnden Perspektiven und dazu passendem Wechsel der Erzählform zwischen Präsens und Präteritum. Nebenbei schildert das Buch schlaglichtartig gesellschaftliche Veränderungen im New York der 1960er- und frühen 1970er-Jahre. Die Handlung erhält zusätzliche Dramatik, weil der Protagonist nach und nach seine telepathischen Fähigkeiten verliert.
Robert Silverberg erhielt 1955 im Alter von 20 Jahren seinen ersten Hugo Award und blieb über 60 Jahre lang ein erfolgreicher Vielschreiber. Es stirbt in mir ist einer seiner bekanntesten Romane.