Im Zentrum für Kernforschung CERN wird ein neues Experiment durchgeführt. Lloyd Simcoe und Theo Prokopides wollen mittels Teilchenkollision ein Energiepotential erreichen wie kurz nach dem Urknall und ein legendäres Higgs-Boson entdecken, ein Teilchen, dessen Wechselwirkung andere Teilchen mit Masse ausstattet. Punkt 17:00 Uhr wird das Experiment gestartet und dann geschieht etwas, womit keiner gerechnet hat. Alle Menschen haben einen Black-Out von zwei Minuten und die meisten erleben gedanklich eine Welt in 20 Jahren. Während dieser Zeit geschehen durch führerlos gewordene Autos und Maschinen er verehrende Anzahl an Unfällen und viele Menschen sterben.
Nun gilt es zu klären, was geschehen ist. Die Menschen haben wirklich in ihre Zukunft geschaut und die, die sich dort 20 Jahre in der Zukunft getroffen haben, hatten auch die gleiche Erinnerung. Viele hatten kein solches, denn sie lebten zu der Zeit nicht mehr …
Theo Prokopides nun hat erfahren, dass er ermordet wird in der Zukunft und versucht, die Umstände herauszubekommen, indem er über das Internet Menschen sucht, die damit verwickelt sind.
Lloyd Simcoes Lebensgefährtin Michiko Komura von startet das Internet-Projekt Mosaic. Hier können die Menschen ihre 2 Minuten Erinnerung an die Zukunft eintragen und so Stück für Stück ein Bild entstehen lassen über das Leben in 20 Jahren.
Das Leben vieler Menschen ändert sich durch die Erfahrung mit der Zukunft. Testamente werden geändert und Beziehungen überdacht. Auch die Beziehung von Lloyd und Michiko wird schwerster Prüfungen unterzogen.
Da viele Menschen nach weiteren Wahrheiten suchen, wird beschlossen, das Experiment zu wiederholen. Doch es geschieht nur das wissenschaftlich erhoffte, man weist ein Higgs-Boson nach, eine weitere gedankliche Reise in die Zukunft findet nicht statt. Man findet auch die Begründung. Die Supernova Sanduleak emittiert Neutronen und genau zum ersten Experiment hatte ein solcher Neutronen-Sturm die Erde erreicht, beim zweiten fehlte dieser. Doch genau 20 Jahre später soll wieder so ein Sturm auf die Erde niedergehen … Und so wird dann beschlossen, das Experiment ein drittes Mal zu starten.
Robert J. Sawyer hat mit der mentalen Zeitreise durch ein missglücktes Experiment eine faszinierende Idee entwickelt. Er wirft im Buch die Frage auf, ob alles, was in der Wissenschaft machbar scheint, auch gemacht werden darf, denn es zeigt sich, dass der Mensch nicht alle Parameter kennt und auch nicht kennen kann. Um diese Frage hat er einen spannenden Roman geschrieben, der viele Facetten enthält. Zwischenmenschliche Beziehungen mit ihren Irrungen und Wirrungen werden beschrieben, es gibt eine gute Prise Action und Spannung dazu. Das Buch ist flott geschrieben, Längen gibt es überhaupt keine. Für einige Details hat er kein so gutes Händchen, wie z.B. die Rolle der Medien gegenüber den Wissenschaftlern. Er ergeht sich in Plattitüden und zeichnet hier ein recht zweidimensionales Bild. Das Ende des Buches wird dann auch noch ein wenig esoterisch, was nach Lektüre des Buches nicht ganz passen will.
Dennoch ist das Buch fesselnd und lesenswert. Halt ein Buch für eine lange Zugfahrt oder zur Entspannung abends im Bett.
Robert J. Sawyer
Alle Bücher von Robert J. Sawyer
Flash
Die Neanderthal-Parallaxe
Flashforward
Humans
Hybrids
WWW: Wake
Die dritte Simulation
Hominids
Neue Rezensionen zu Robert J. Sawyer
Rezension zu "Flash Forward" von Robert J. Sawyer
Es war anders als erwartet, dennoch sehr interessant zu lesen. Ich habe natürlich zuerst die Serie gesehen, genauer gesagt sogar zwei Mal. Nachdem ich die Serie zum zweiten Mal beendet hatte, wollte ich unbedingt das Buch lesen, da das Ende der Serie natürlich nicht zufriedenstellend ist, da die Serie nach der ersten Staffel abgesetzt wurde. Was ich allerdings vorher nicht wusste, war, dass die Serie sich nur ganz wenig am Buch orientiert, eigentlich ist es nur eher die Idee des Flashforwards und der Name von Lloyd Simcoe. Alle anderen Personen der Serie kommen im Buch nicht vor, genauso andersherum. Ich will hier aber nicht allzu viel verraten; wer die Serie gesehen hat, sollte sich auch das Buch mal etwas genauer ansehen, es lohnt sich auf jeden Fall.
Rezension zu "Die Neanderthal-Parallaxe" von Robert J. Sawyer
In einem Neutrino-Observatorium materialisiert plötzlich in einem geschlossenen Wassertank ein Mensch, genauer ein lebender Neanderthaler. Verursacht wurde dies durch eine Panne in einem Laboratorium in einem Parallel-Universum, wo sich die Neanderthaler weiterentwickelt und der uns bekannte Homo sapiens sapiens ausgestorben ist.
Tolle Idee. Die Gegensätze der Kulturen sind bestens herausgearbeitet. Obwohl das Ende vorhersehbar ist, riss die Leselust nie ab. Das macht Lust auf mehr.
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Zusätzliche Informationen
Robert J. Sawyer wurde am 29. April 1960 in Ottawa (Kanada) geboren.
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