Rezension zu "Star Wars. Das Erbe der Jedi-Ritter 19. Vereint durch die Macht" von James Luceno
Der Anfang des Buches findet auf dem Planeten Selvaris statt und gibt gut wieder, wie sich die Yuuzhan Vong langsam in diese Galaxis einfügen, wie sie lernen, mit deren Bewohnern zu koexistieren, auch normal mit ihnen zu reden, ohne dass es gleich Mord und Totschlag gibt. Es werden Waren von Einheimischen geliefert - der Alltag in einem Gefangenenlager - ein nicht besonders freundlicher Schauplatz, aber um Welten besser als andere Begegnungen mit diesem Volk der Invasoren - Caalula, hier redet C-3PO eine schauderhafte Yuuzhan Vong-Sprache, die so jeden Feind alarmieren dürfte, dass da was nicht stimmt - da hätte ich von James Luceno Besseres erwartet. Alpha-Red: Wurde vom Autor sehr gut und dramatisch beschrieben. Nom Anor hatte ja bereits im vorvorherigen Band eindringlich vor dem Einsatz von Biowaffen gewarnt - leider war Traest Kre'fey nicht anwesend, als er in der Höhle der Beschämten mit der Priesterin Ngaaluh darüber plauderte. Zonama Sekots Entscheidung: Hier hätte ich mir gewünscht, der Leser wäre dabei gewesen, wie Danni Quee mit dem Planeten über die Zukunft der Yuuzhan Vong redet. Die junge Biologin und Astrophysikerin kommt in der gesamten Reihe etwas selten vor, und wirkt in den Bänden nach Bd. 1 eher blass dafür, dass sie ein neuer Charakter ist, der als regular guy der Serie fungieren soll. Leider hat es auch James Luceno nicht verstanden, den farbenfrohen Einstieg, den R.A. Salvatore mit Vector Prime (der deutsche Titel ist für mich für jenes Buch völlig unverständlich) für diese weibliche Hauptfigur geschaffen hatte, zu einem würdigen Abschluss zu bringen. Ebenso bruchstückhaft und lieblos wird die Beinahe-Freundschaft zwischen Nom Anor und Onimi abgehandelt. Hier wäre mehr wirklich mehr gewesen. Es macht absolut keinen Sinn, dass Nom Anor sich gegen Ende des Buches derart zu Shimrras Hofnarren hingezogen fühlt, dass er mit ihm auf dem Schiff bleibt, anstatt Han und Leias Angebot anzunehmen. Auch nicht, wie er mit dem Hochpräfekten Drathul umgegangen ist. Man merkt, es sollte auf jeden Fall vermieden werden, dass Nom Anor am Ende zu einem good guy wird, und man fragt sich, wieso er überhaupt in Bd. 13 (Verräter) so verzweifelt darum gebettelt hatte, dass Jacen und Vergere ihn mitnehmen. Vielleicht hätte das Ende Sinn gemacht, wenn er dadurch wen gerettet hätte, aber so ... Das Buch ist ja schon ein dicker Wälzer, aber wirkt trotzdem ziemlich knapp und lückenhaft. Man hat das Gefühl, dass es eigentlich zwei Bände hätten werden müssen, aber die Serie wurde ja eh von 26 auf 19 Bände gekürzt. Das Lesen hat natürlich trotz alledem Spaß gemacht, aber ich hatte von James Luceno hier schon mehr und vor allem mehr Erklärungen erwartet.