Dieses Buch enthält viele gute bis sehr gute Kurzgeschichten, die belustigen, unterhalten, absurd, tiefgründig oder sozialkritisch sein können. Man merkt, dass der Autor von der Stimmung des Kalten Krieges und der politischen Verfolgung Ende der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts stark geprägt wurde. Ein sehr kluges, sehr empfehlenswertes Buch.
Ray Bradbury
Lebenslauf
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Rezension zu "Das Böse kommt auf leisen Sohlen" von Ray Bradbury
Ein Jahrmarkt mit dunklen Geheimnissen…
Eines Nachts kommt heimlich und verstohlen ein Jahrmarkt in eine kleine Stadt in Illinois und schlägt seine Zelte auf. William „Bill“ Halloway und James „Jim“ Nightshade, zwei Jungs aus der Stadt, spüren als Erste, dass mit dem Jahrmarkt etwas nicht geheuer ist. Sie entdecken das dunkle Geheimnis eines Karussells, das auf zerstörerische Weise in das Leben der Fahrgäste eingreift. Ihre Entdeckung bleibt nicht unbemerkt: Auf leisen Sohlen, aber unerbittlich werden die Jungen vom Bösen verfolgt und in die Enge getrieben.
(Quelle: Inhaltsangabe – Diogenes Verlag)
Nachdem ich in den letzten Jahren Ray Bradburys Romane „Halloween“ und „Fahrenheit 451“ gelesen habe, war ich sehr gespannt auf „Das Böse kommt auf leisen Sohlen“. Diese Geschichte erschien erstmals im Jahr 1961, die deutsche Übersetzung folgte im Jahr 1969. Der klassische Roman ist im Diogenes Verlag erschienen, aktuell erhältlich als Taschenbuch und eBook, welches ich gelesen habe. Im September 2017 erschien noch eine illustrierte Ausgabe, die im Aladin Verlag veröffentlich wurde.
Hauptfiguren sind hier die beiden 13-jährigen Jungen Will Halloway und Jim Nightshade, die in der kleinen Stadt Green Town aufwachsen. Sie sind fast auf den Tag genau gleich alt, Nachbarn und beste Freunde. Kurz vor Halloween ändert sich ihr bisher sorgloses Leben schlagartig.
„Das war jene Woche im Oktober, in der sie über Nacht erwachsen wurden, in der das Jungsein ihnen entglitt…“ – Seite 10, eBook
Eines Nachts im Oktober liegt plötzlich eine seltsame Stimmung in der Luft – kurz darauf zieht ein Jahrmarkt in die Stadt ein. Will und Jim merken schnell, dass dort etwas nicht in Ordnung ist und entdecken kurz darauf ein Karussell, dessen Fahrt dramatische Folgen für die Fahrgäste hat. Bald darauf gerät einiges aus den Fugen – was ist wahr und was nur Illusion? Die Neugier der beiden Freunde bleibt im Zirkus nicht unbemerkt und schon bald nähert sich ihnen das Böse auf leisen Sohlen…
„Voller Entsetzen sah er zu, wie das tote Karussell bebte und leblos im Gras stehenblieb, eine erstarrte Welt, die nichts – nicht ihre Herzen, nicht ihre Hände oder ihre Köpfe – jemals wieder zurückdrehen konnte.“ – Seite 103, eBook
Der Roman hat schon von der ersten Seite an eine besondere und unheimliche Atmosphäre, die auch bis zum Schluss erhalten bleibt. Hier fühlte ich mich etwas an Stephen King erinnert, der das Böse auch langsam und gekonnt in Kleinstädte einziehen lässt. Das Besondere ist, dass in Stephen Kings aktuellem Roman "Fairy Tale" dieses Buch immer wieder erwähnt wird und ein bestimmtes Element dort in ganz ähnlicher Weise vorkommt.
Ray Bradbury hat einen ganz eigenen Schreibstil, der in dieser Geschichte besonders hervorsticht. Manchmal sind einzelne Momente eher kurz beschrieben und nicht ganz greifbar, dann wieder klar, atmosphärisch und zeitweise auch etwas poetisch. Gerade hier kommt das Dunkle besonders gut zur Geltung.
„Schockiert standen sie nebeneinander, erschüttert von lautlosen Gesten, hin und hergerissen von Ereignissen, die nur noch betäubender waren, weil sie sich in der Nacht, im Unbekannten verloren.“ – Seite 81, eBook
Der Jahrmarkt ist mysteriös und es ist interessant zu verfolgen, was hinter all dem wirklich steckt. Von einem unheimlichen Irrgarten aus Spiegeln und einem Karussell dessen Fahrt Folgen hat bis hin zu den Zirkusleuten, die manchmal unheimlicher nicht sein können:
„Von dem dunklen, groben Anzug des Mannes fielen Schatten auf Jims Gesicht, krochen in seine Augen und ließen sie gewitterdunkel erscheinen und nicht so lebhaft grün, wie sie sonst immer blickten.“ – Seite 77, eBook
Nach und nach wird es immer spannender, die Handlung hält einige Überraschungen bereit.
Mein Fazit: Ein besonderer Roman, der einen mit seiner unheimlichen Atmosphäre in den Bann zieht. Ein geheimnisvoller Jahrmarkt mit dunklen Geheimnissen, unheimlichen Vorkommnisse und seltsamen Illusionen – nach und nach zieht das Böse in die kleine Stadt und zwei Freunde kommen ihm auf die Spur.
Der Schreibstil ist etwas speziell und außergewöhnlich, passt aber sehr gut zur gesamten Geschichte. Nach und nach wird es spannend, düster und natürlich auch gruselig. Sehr lesenswert.
Dieses Buch gehört bei mir zu den goldenen 3. Neben 1984 und schöne neue Welt. Es steht in einem kleinen Regal. Auf keinen Fall würde ich daran denken es im Sommer zu verfeuern. Da würde ich lieber in der Kälte erfrieren. Selbst in meinen Raps (ich mache auch Musik) habe ich dieses Buch schon aufgegriffen. Man darf es nicht nur lesen. Das muss man einfach verinnerlichen. Stelle man sich einfach eine Welt OHNE Bücher und Literatur vor.
Gespräche aus der Community
LovelyBooks lädt auch im Jahr 2020 zu spannenden Challenges ein.
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Teilnehmer:
Ertauscht.... Aber mach dir keinen Kopf, ist nicht so schlimm! Kann ich sicher tauschen!
Wir wollen ein bisschen Leben in die altehrwürdige Literaturwelt bringen. Daher haben wir beschlossen, einige Klassiker gemeinsam zu lesen.
Wichtig: Bei dieser Leserunde lesen wir unsere eigenen Bücher, es werden keine Exemplare verlost!
Für den April haben wir uns Fahrenheit 451 von Ray Bradbury ausgesucht.
Klappentext:
Der große Klassiker der Weltliteratur 451 Grad Fahrenheit oder 232 Grad Celsius – die Temperatur, bei der Papier verbrennt. Guy Montag ist Feuerwehrmann. Es ist seine Aufgabe, Bücher zu beschlagnahmen und zu verbrennen. Denn Bücher sind die Quelle allen Unglücks ... Mit "Fahrenheit 451" hat Ray Bradbury Literaturgeschichte geschrieben – neben Orwells "1984" und Huxleys "Schöne neue Welt" gibt es nichts Vergleichbares. Zum 90. Geburtstag von Ray Bradbury – einer der bedeutendsten Romane der Literaturgeschichte in einer einzigartigen Sonderausgabe.
Die Leserunde beginnt am 1. April und die Klassiker-Leserunden-Gruppe freut sich über jeden, der mit uns an „Fahrenheit 451“ lesen will.:-)
Wichtig ist, dass es auch von diesem Klassiker verschiedene Ausgaben gibt.
Sollten hier markante Unterschiede auffallen, gebt bitte in der Rubrik Meine Ausgabe Bescheid, damit wir die Einteilung dementsprechend anpassen können. Soweit man sich in der Leserunde orientieren kann, ist natürlich jede Version in Ordnung.
Wir freuen uns über zahlreiche TeilnehmerInnen!
- Bitte schreibt eure Beiträge in die bestehenden Kategorien, damit die Leserunde übersichtlich bleibt.
- Bitte denkt auch daran, den Spoiler-Haken zu setzen!
Zusätzliche Informationen
Ray Bradbury wurde am 21. August 1920 in Waukegan (Vereinigte Staaten von Amerika) geboren.
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