Rezension zu "Der verbotene Schlüssel" von Ralf Isau
Alles fängt so harmlos und locker an und entwickelt sich dann zu einer sehr interessanten Mischung aus Fiktion, Realität und Geschichte.
Inhalt: Sophia, Vollwaise und schon mit Reichtum gesegnet, wird zu einem Notar beordert. Hier bekommt sie eine Erbschaft ausgehändigt, von einem Großvater, den sie noch nicht einmal groß gekannt hat.
Die Erbschaft enthält ein Fabergé-Ei. In diesem Ei befindet sich ein seltsames kleines Maschinchen, welches einem Uhrwerk nicht unähnlich ist. Ein beiliegendes Buch, welches ihr Großvater selber geschrieben hat, warnt sie vor der Nutzung des kleinen Schlüssels. Doch Sophia lässt sich nicht warnen und dreht den Schlüssel.
Sophia landet in einer Welt, in der alles perfekt mechanisch und ohne jedes Gefühl ist. Wände verschieben sich und Sophia muss zusehen, dass sie am Leben bleibt und nicht zerquetscht wird. – Doch in Mekanis lernt sie auch Theo kennen, der die ganze Geschichte kennt. Schon von damals, als die ganze Geschichte noch in der Götterwelt spielt.
Sophia hat nicht nur sich selber in Gefahr gerbracht, als sie am Schlüssel gedreht hat, sondern auch die richtige Welt zum Anhalten gebracht. Ein Zustand, der so nicht bleiben kann. Außerdem sieht sie hier eine Chance, ihre Eltern zu rächen.
Fazit: Ralf Isau war mir als Autor an sich schon gespannt und ich wusste, dass er wirklich sehr fantastische Stories schreiben kann. Ich bin dem entsprechend mit recht hohen Erwartungen an das Buch heran gegangen.
Schon von Anfang an habe ich für dieProtagonistin eine Symphatie empfunden. Ich konnte sie verstehen und ihre Gedankengänge gut nachvollziehen. Ich glaube fast, ich hätte ganz ähnlich reagiert.
Was aber als normal Jugend-Story begann, hat sich dann erst in ein Rätsel und später in ein riesiges Abenteuer entwickelt. Sophia landet in Mekanis, eine Welt, die der Autor wirklich sehr gut durchdacht und aufgebaut hat. Ich hatte wirklich sehr interessante Bilder in meinem Kopfkino, als ich das alles gelesen habe.
Die Story, die Theo erzählt, hat dann noch einmal so eine Geschichte in der Geschichte gegeben. Eine gewaltige Göttergeschichte über die Entstehung und die Geheimnisse des kleinen Uhrwerkes, welches an dieser Stelle schon die Ursache allen Übels war.
Ich hatte bei der Lektüre ein richtig farbenfrohes, bzw. technisches Kino vor meinem geistigen Auge. Ich habe diesen komischen Mann vor mir gesehen, mit seinen leuchtenden Augen. – Die hätten mir persönlich auch Angst gemacht. Auch ohne dieses ganze Hintergrundwissen.
Alles hat sich gut und flüssig lesen lassen. Wobei ich sagen muss, dass ich bei dieser Geschichte in der Geschichte eine Weile gebraucht habe, bis ich begriffen habe, warum der Autor das eingebaut hat. Aber das hat nicht wirklich lang gedauert und es hat sich mir ein wirklich fantasiereiches Gesamtbild ergeben.
Vom Verständnis her hatte ich stellenweise gut zu tun, dass ich hinterher gekommen bin. Besonders dann, als ich beim Lesen abspannt oder müde war. Die Lektüre hat schon ein gewisses Maß an Konzentration erfordert. Zumal auch viel aus der Götterwelt eingeflossen ist, mit der ich nun so gar nicht vertraut bin. – Aber wenn man sich auf alles eingelassen hat, war die Lektüre wirklich die pure Fantasy und eine sehr gelungene Mischung aus fast realer Geschichte und Fantasie.
Ralf Isau hat es drauf, den könnt ihr euch ruhig mal antun und macht damit absolut keinen Fehler. – Ich war, einmal mehr, richtig gefesselt und bin einfach nur erstaunt und frage mich, wo der Autor diese fantastischen Storys nur her holt.