Der finstere See“ ist für mich absolut kein Thriller, bestenfalls ein Drama, aber keins, das mir wirklich nahe gegangen wäre.
Anhand des Klappentextes habe ich ein spannendes Psychodrama erwartet, aber das war mehr ein zähes Aufarbeiten eines Kindheitstraumas, bei dem ich nicht wirklich mitfiebern und -leiden konnte. Unter anderem lag das an Hauptcharakter Jeremy. Mit diesem Menschen wurde ich nicht warm, ich mochte ihn überhaupt nicht und das bis zum Schluss. Er jammerte und jammerte und hatte nichts an sich, das sympathisch oder interessant oder geheimnisvoll wäre. Da auch alle anderen Charaktere nicht sehr einnehmend waren, verfolgte ich die Geschehnisse mit der Zeit ziemlich emotionslos. Es gab extrem viele Wiederholungen, immer und immer wieder dieselben Gedanken, dieselben Handlungen, dieselben Gespräche. Die Dialoge waren zudem dermaßen hölzern und nichtssagend, wie ich es kaum jemals angetroffen habe. Und, so leid es mir tut: Die gesamte Geschichte war einfach langweilig.
Vor kurzem habe ich das Debüt von Julie Cameron, „Das Landhaus“, gelesen und war ziemlich begeistert davon. Obwohl da der Fokus auch auf der Aufarbeitung eines schlimmem Kindheitstraumas lag und der Roman an sich ähnlich gestrickt war, war „Das Landhaus“ einfach um Längen besser als „Der finstere See“. Plastischere Charaktere, besserer Schreibstil, und eine viel spannendere Story. Schade, dass der Autorin dies beim zweiten Buch nicht mehr gelungen ist.
Fazit: „Der finstere See ist für mich kein Thriller, sondern ein nichtssagendes, langweiliges Drama, das mich kaum berührte.