Wie schon in meiner Kurzmeinung erwähnt, liebe ich die Story an sich. Ich mag es, wenn Bücher, auch wenn sie als Lovestory oder New-/Young Adult betitelt sind, sich nicht nur um die Beziehung der beiden Protagonisten drehen. Hier bekommt man die süße, cozy Wohlfühlgeschichte, wie eine schüchterne Studentin ihre erste Liebe findet, aber ohne ein klischeehaftes, perfektes Leben. Es gibt Prüfungsstress, Familienprobleme und alles drum und dran, was jeder aus seinem eigenen Leben kennt und dieses Buch daher sehr nahbar macht. Das Cath eine Fan-Fiction Liebhaberin ist und Levi ein kleiner Nerd waren für mich, die ähnliche Interessen hat, noch ein kleines Plus.
Umso mehr finde ich es schade, dass das Ende sehr offen gelassen wurde. Anstatt am Ende jedes Kapitels zusammenhanglose Dialoge o.Ä. der Simon Snow Bücher zu schreiben, hätte die Autorin diese Seiten lieber für 2/3 weitere Kapitel nutzen sollen. Ich finde am Ende des Buches wirkt es so, als solle die Geschichte schnell enden, weil die maximale Seitenzahl erreicht wurde und die Auflösung vieler Storystränge werden in zwei/drei Seiten fix abgehandelt. Auch wenn man sich denken kann, wie es weiter geht, hätte ich dies gerne etwas ausführlicher gehabt und dafür weniger Simon Snow.
Versteht mich nicht falsch, die Teile in denen Cath vorliest oder schreibt, finde ich gut, aber ich habe nicht ganz verstanden, wozu an jedem Kapitelende irgendwelche Ausschnitte der Story gebracht werden. Informative Teile, wie den Wikipedia Eintrag o.Ä. fand ich gut, aber auf einer Seite waren einfach 15 Wörter eines zusammenhanglosen Dialogs und das wars.
Besser hätte ich es gefunden, wenn weniger aber dafür längere Textstellen gekommen wären. Wie etwa, wenn Cath im Buch etwas geschrieben hat und man 3 Sätze davon zu hören bekam, dass am Ende des Kapitels ein längerer Ausschnitt gekommen wäre von dem, was sie geschrieben hat. Oder wenn sich über eine Szene im Buch/Film unterhalten wurde, dass diese ausführlicher am Ende des Kapitels gekommen wäre.
Mein größtes Manko war allerdings der Schreibstil. Ich weiß nicht, ob es beabsichtigt wurde, dass die Story so klingt als schriebe Cath eine Fan Fiction über ihr Leben, denn so wirkt der Stil auf mich. Nichts Besonderes sondern sehr einfach, wie eben der einer Fan Fiction von einer Autorin, die noch nicht viel geschrieben hat. Vielleicht mag das aber auch daran liegen, dass dies ein Jugendbuch ist und ich einfach nicht mehr ganz der Zielgruppe entspreche. Außerdem wirkte es auf mich manchmal so, als wäre die Übersetzung nicht so gut gelungen. Manche Sätze, vor allem am Anfang des Buches, wirkten auf mich fehlerhaft. Sei es von der Satzstellung oder es wurden komische Wörter benutzt, die ich als eher unpassend emfand.
Alles in allem ist Fangirl aber sehr lesenswert, auf Grund des hohen Wohlfühlfaktors, der liebenswerten Charaktere und Levi (ich bin sein absolutes Fangirl (Spoilerwarnung!) so einen ersten Kuss, hätte ich mir auch gewünscht!!)