Rezension zu "Die kleine Buchhandlung im alten Postamt" von Rachael Lucas
Wer es leid ist, ständig von schlechten Nachrichten überrascht zu werden, dem kann ich diesen Feel-Good-Roman durchaus empfehlen:
Hannah ist die fünfunddreißigjährige Mutter eines Teenagers, die ihr Leben bisher ganz der Familie gewidmet hat. Ihr Mann Phil, mit dem sie seit ihrem neunzehnten Lebensjahr verheiratet ist, arbeitet viel und ist kaum zu Hause. Sohn Ben wird mehrfach von der Polizei aufgegriffen, sodass Hannah die Idee, aus Manchester fort und aufs Land zu ziehen, äußerst verlockend erscheint. Bei einer Beerdigung bietet sich ihr die Gelegenheit, den Dorfladen ihrer Cousine zu übernehmen, und begeistert setzt sie sich dafür ein.
Was soll ich sagen, es läuft alles wie am Schnürchen. Nicht nur erwärmen sich die misstrauischen Dorfbewohner nach und nach für die Neue, sie eröffnet auch noch eine Art kleines Antiquariat im Alten Postamt, gründet einen Buchclub und ihr Sohn kommt wieder ins rechte Gleis.
Von vornherein ist die Handlung wirklich sowas von vorhersehbar, dass man bisweilen das
Gefühl bekommen könnte, das Buch bereits gelesen zu haben. Aber die englische Atmosphäre, die Wiederbegegnung mit Figuren der „Kleinen Bibliothek in der Church Lane“ und die wirklich harmlose Handlung lassen die Lektüre zu einer Übung in Tiefenentspannung werden.
Wer die Bücher von Jenny Colgan mag, ist hier richtig, allerdings ist die Erzählweise weniger humorvoll.Für eine stressfreie Auszeit zwischendurch aber durchaus zu empfehlen.
aus dem Englischen von Sabine Schulte.