Rezension zu "Versteckt vor aller Augen" von Pieter van Os
Inhaltsangabe vom Coverrücken übernommen: "Polnische Katholiken hielten sie für eine von ihnen. Eine ergebene Nazifamilie nahm sie auf, als wäre sie ihre eigene Tochter. Sie verliebte sich in einen deutschen Ingenieur, der Flugzeuge für die Luftwaffe baute. Was jedoch niemand wusste, war, dass Mala Rivka Kizel 1926 in Warschau in eine große polnisch-orthodoxe jüdische Familie hineingeboren worden war. Ihrem Wagemut, ihrem Charme, ihrer Intelligenz, ihrem blonden Haar und ihren blauen Augen verdankt sie, dass sie als einziges Mitglied ihrer Familie den Zweiten Weltkrieg überlebte.
Als der niederländische Journalist Pieter van Os in einer Warschauer Pianobar über Malas Geschichte stolperte, machte er sich auf die Suche nach den Spuren dieses Lebens, das sie durch das vom Krieg zerstörte Mitteleuropa in den aufstrebenden Staat Israel geführt hatte, bevor sie sich schließlich in den Niederlanden niederließ. Mit ihren Erinnerungen als Leitfaden zeichnet van Os Malas Schritte physisch nach, macht Halt in lokalen Archiven und abgelegenen Dörfern und sucht nach Menschen, die sie vor 75 Jahren gekannt oder ihr geholfen haben. Damit webt er aus dem roten Faden einer individuellen Geschichte ein erschütterndes Wandgemälde dessen, was sich zwischen ca. 1905 und Kriegsende 1945 in den Gebieten des damaligen Polen abgespielt hat, in einer Zeit, als die Begriffe Nation, Rasse und Identität mit den Abgründen der menschlichen Natur im Gleichschritt liefen."
Die Inhaltsangabe hat mich absolut neugierig auf diese Lektüre gemacht und ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut. Mala`s Geschichte hat mich auch wirklich interessiert und gerade solche Schicksale finde ich immer äußerst ansprechend, denn gerade die damalige Zeit sollte nicht in Vergessenheit geraten. Aber....und nun kommt das große Aber: Leider hat der Autor sich mit seinen vielen Fakten und was er alles recherchiert hat so dermaßen verlaufen, dass ich irgendwann keine Lust mehr hatte weiter zu lesen, für mich war es zu ermüdend, zu gut recherchiert und am Ende jedes Kapitels wurden die Quellen erwähnt, woher er seine Informationen hat. Sicherlich ihn war es wichtig, aber für mich als Leserin zu viel des Guten. Zusätzlich kam noch hinzu, dass zu der Zeit als ich mit der Lektüre begann auch noch der Krieg in der Ukraine ausgebrochen ist, was mich emotional eh schon mehr als runterzog und Angst machte.
Ich bin ehrlich: Leider habe ich das Buch abgebrochen, was mir auch sehr leid tut, aber ich habe irgendwann das Interesse verloren. Mir war allerdings auch nicht bewusst, dass es sich um ein Sachbuch handelt.