Rezension zu "Corregidora" von Gayl Jones
Ursa ist eine starke afroamerikanische Frau, die geprägt ist von ihrer Vergangenheit und der Vergangenheit ihrer Vorfahren. Auf der Suche nach dem richtigen Platz im Leben und dem Versuch, das Erbe ihrer Familie fortzuführen, hat sie leider nicht immer Glück.
Sie singt abends in einem Lokal den Blues und aufgrund ihrer Erfahrungen kann nicht nur sie, sondern auch die Zuhörer diesen Blues fühlen.
Leider hat sie auch kein Glück mit Männern: So gibt es da ihren ersten Mann, der sie die Treppe herunterstößt, weshalb sie ihr Kind verliert und nie wieder schwanger werden kann. Es gibt den zweiten Mann, der ihr untreu ist und ebenfalls aggressives Verhalten an den Tag legt.
Und es gibt Corregidora – einen Sklavenhändler, der schon seit Urzeiten in ihrer Familie fest verankert ist und alle Generationen sehr stark geprägt hat.
Diese Geschichte erzählt von viel Leid und Schmerz, was Ursa wiederfahren ist und spiegelt gleichzeitig das Leid weiterer Frauen aus der Zeit wieder. Frauen, die auf der Suche nach einem Selbstwertgefühl sind und deren Vergangenheit noch stark auf den Schultern lastet.
Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig. Sehr vulgär, mit vielen Wiederholungen und Gesprächen und Wortwechseln, die nicht besonders anspruchsvoll sind.
Doch es kommt darauf an, was zwischen den Zeilen geschrieben steht und genau das ist es, was das Buch ausmacht.