Petra Aicher

 4,2 Sterne bei 95 Bewertungen

Lebenslauf von Petra Aicher

Petra Aicher, geboren 1972, ist Münchnerin mit ganzem Herzen und recherchiert die Geschichte und Geschichten ihrer Stadt, wenn ihre Zeit es zulässt. 

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1) (ISBN: 9783548064000)

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)

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Neu erschienen am 29.12.2022 als Taschenbuch bei Ullstein Taschenbuch Verlag. Es ist der 1. Band der Reihe "Die Gerichtsärztin".
Cover des Buches Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1) (ISBN: 9783844930931)

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)

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Neu erschienen am 29.12.2022 als Hörbuch bei Hörbuch Hamburg.
Cover des Buches Fräulein Anna, Gerichtsmedizin - Die Prinzregentenmorde: Die Gerichtsärztin 1 (ISBN: B0BP2MXNFH)

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin - Die Prinzregentenmorde: Die Gerichtsärztin 1

Neu erschienen am 29.12.2022 als Hörbuch bei Hörbuch Hamburg.

Neue Rezensionen zu Petra Aicher

Cover des Buches Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1) (ISBN: 9783548064000)
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Rezension zu "Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)" von Petra Aicher

Der erste Fall von Anna und Fritz
Test-LRvor einem Tag

Inhalt:

München 1912: Die 19-jährige Anna Zech hat als Jahrgangsbeste ihre Ausbildung als Krankenschwester absolviert. Auf der Suche nach einer besser bezahlten Arbeit beginnt sie als Assistentin in der Gerichtsmedizin. Gleich am ersten Tag wird die Schauspielerin Adele Röckl auf den Seziertisch gelegt. Sie wurde aus der Isar gezogen und alles deutet zunächst auf Selbstmord hin. Nach der Obduktion begegnet ihr der Journalist Fritz Nachtwey, der sich für ihre Arbeit interessiert und ihr als Dank für ihre Information eine Wohnung in der teuren Stadt verschafft. Schon bald erkennt Anna, dass es sich in Wirklichkeit um den Adeligen Friedrich von Weynand handelt, der unglücklich verheiratet ist und zu seinem Vergnügen eine Skandalzeitung betreibt. Obwohl sie anfangs eine gewisse Abneigung gegen ihn und seinen Lebensstil empfindet, so entdecken sie doch einige Gemeinsamkeiten und ihr Interesse an der Todesursache der Schauspielerin führt zu einer Freundschaft der beiden und bringt Anna schließlich leider auch in Gefahr.

Mein Eindruck:

"Als Friedrich anschließend in einem anderen Wagen nach Hause in die Villa Senftl fuhr, grübelte er unwillkürlich nach über die verschiedenen Welten, die in dieser Stadt nebeneinander existierten, scheinbar, ohne sich zu berühren: die alte Welt des Adels mit ihrer Etikette, ihren Hofämtern und den Lakaien in Seidenstrümpfen und Schnallenschuhen. Und die Welt, die sich in Schwabing ein Stelldichein gab, mit ihren regellosen Festen, den Homosexuellen, die ihre Neigung kaum verbargen, den Anhängern von Freikörperkultur und fleischloser Ernährung, ihren Romantikern, Sozialisten und Anarchisten … Wie konnten diese widersprüchlichen Lebensweisen alle unter den Dächern derselben Stadt Platz finden, und wie lange würde es gut gehen?"

Dieser historische Kriminalroman hat mich von Anfang an in seinen Sog gezogen. Der Fall fängt zwar recht beschaulich an mit der Obduktion, die einen Suizid nahelegt. Doch allmählich nehmen die Ermittlungen Fahrt auf und die Lebensumstände des Opfers werden immer mehr beleuchtet. Wer hier jedoch einen klassischen Krimi erwartet, der wird sicherlich enttäuscht sein, da der Fall zwischendurch etwas in den Hintergrund gerät. Das hat die Sogwirkung auf mich jedoch keinesfalls beeinträchtigt. Denn der Roman lebt von der tollen Atmosphäre, man spürt die Stimmung im Volk, die kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs in München herrschte. Zudem habe ich mich von Beginn an in die beiden Protagonisten Anna und Fritz verliebt.
Beide sind so unterschiedlich auf der einen Seite und ergänzen sich auf der anderen so gut. Anna ist eine starke Persönlichkeit. Sie ist klug, lässt sich von ihren männlichen Vorgesetzten und überhaupt von Männern nicht einschüchtern und möchte auch beruflich auf eigenen Beinen stehen, was für eine Frau zur damaligen Zeit sehr ungewöhnlich ist. Sie hält sich an die Anstandsregeln, aber genießt auch ihre Freiheiten. So macht sie von vorneherein klar, dass sie Fritz als verheirateten Mann nur als Freund, nicht aber als Liebhaber dulden wird. Dies führt zu einigen amüsanten Dialogen zwischen den beiden, die ich sehr genossen habe. Ich mochte auch Fritz.Obwohl seine Frau ihn nur wegen des Adelstitels geheiratet hat und er zu Hause nichts zu sagen hat, bemüht er sich dennoch immer wieder, zumindest zu seinen Kindern ein besseres Verhältnis zu bekommen. Seine Frau stellt sich leider permanent dazwischen, sodass ich oft Mitleid mit ihm hatte. Auch mochte ich seine Art, die Gesellschaft der damaligen Zeit zu hinterfragen und zu kritisieren. Häufig verwendet er dabei einen ziemlich sarkastischen Tonfall, den ich genossen habe beim Lesen. Am Ende erfuhr der Kriminalfall noch mal eine rasante Wende, mit der ich zuvor nicht gerechnet hatte.

Der Titel ist etwas irreführend, denn der Fall selbst dreht sich nicht um die Aufklärung der Prinzregentenmorde. Er spielt eher auf die Historie an, da der Roman zu der Zeit spielt, in dem diese geschahen und die den Auftakt zum Beginn des Ersten Weltkriegs bildeten. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und fiebere nun der Fortsetzung entgegen!

Fazit:

Atmosphärischer historischer Krimi mit starken Protagonisten und amüsanten Dialogen - fesselnd geschrieben

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Cover des Buches Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1) (ISBN: 9783548064000)
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Rezension zu "Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)" von Petra Aicher

Eine junge Frau entdeckt die Gerichtsmedizin für sich...
Eva_Gvor 2 Tagen

München, 1912: Die junge Krankenschwester Anna Zech beginnt nach ihrer Ausbildung in der Gerichtsmedizin zu arbeiten. Doch der erste Tag ist reichlich seltsam, denn erst holt keiner der Gerichtsmediziner ab und dann muss sie sofort bei einer Obduktion assistieren. Das ist zwar ihre neue Aufgabe, dennoch hat sie bisher keine Erfahrung in diesem Berufsfeld. Die Tote ist die Schauspielerin Adele Röckl und erweckt Annas Mitleid, da ihr einige schreckliche Dinge vor ihrem Tod zugestoßen sein müssen. Als sie danach aufgewühlt zur Straßenbahn geht, wird sie von einem Fremden angerempelt, zur Entschuldigung lädt dieser Anna in ein Café ein und stellt sich als der Drucker Fritz Nachtwey vor. Anna ist froh, sich ihre Erlebnisse von der Seele reden zu können, ahnt aber nicht, was sie damit auslöst...

Petra Aicher hat einen sehr flüssigen Schreibstil, der die Seiten nur so dahinfliegen lässt. Die Arbeit in der Gerichtsmedizin schildert sie ausführlich und zeigt, welche Faszination sie auch auf Anna ausübt. Der Mordfall der Adele Röckl wird die ganze Handlung hindurch behandelt und klärt sich immer weiter auf, aber ohne dass Anna in Gefahr gerät oder selbst als Ermittlerin tätig wird. Fritz Nachtwey, der eigentlich der Adelige Friedrich von Weynand ist, wird zum Freund von Anna und geht ganz in den Nachforschungen auf, sodass er und Anna zu einem befreundeten Ermittlerduo werden. 

Mir war schon schnell klar, dass ich diesen Roman verschlingen werde, denn der Schreibstil der Autorin und auch die Protagonisten haben mich sofort angesprochen. Ich fand die Handlung sehr gelungen, denn sie ist immerzu interessant, aber nicht durchgehend spannend, sondern fesselt durch die beiden liebenswürdigen Protagonisten und deren Ausflüge in das historische München und die medizinischen Gegebenheiten. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil der Reihe, der aber noch einige Monate auf sich warten lässt.

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Cover des Buches Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1) (ISBN: 9783548064000)
Sannysbuchweltens avatar

Rezension zu "Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)" von Petra Aicher

Luft nach oben
Sannysbuchweltenvor 3 Tagen

Der Anfang ist gut erzählt.  Anna, aus einfachen Verhältnissen  erhält die Möglichkeit in der Gerichtsmedizin zu arbeiten. Die erste Leiche ist eine alternde Schauspielerin, die während der Obduktion ein Geheimnis aufdeckt.

Ein verarmten Adliger, der eine reiche Bürgerliche geheiratet hat, führt ein Doppelleben, das jeder in der Welt der Adligen angeblich nicht kennt.

Doch es ist wie Heute, keiner kennt eine bekannte Boulevardzeitung und doch weiß jeder was drinnen steht. Auch Fritz Weynard wittert einen Skandal. Der charmante Mann versteht es Frauen für sich zu gewinnen.

Der Mittelteil des Buches ist sehr langatmig verfasst. Der weitere Teil ist wieder besser geworden.

Deshalb auch einen Stern weniger. Die Geschichte hat mich nicht packen können. Ich hoffe das es im zweiten Teil mehr um den Kriminalfall als die politische und gesellschaftliche Situation der Zeit geht.




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