Peter Weiss

 4,1 Sterne bei 140 Bewertungen

Lebenslauf von Peter Weiss

† 10. Mai 1982 in Stockholm

Alle Bücher von Peter Weiss

Cover des Buches Die Ermittlung (ISBN: 9783518188651)

Die Ermittlung

 (43)
Erschienen am 08.02.2012
Cover des Buches Fräulein Julie (ISBN: 9783458360971)

Fräulein Julie

 (37)
Erschienen am 10.01.2015
Cover des Buches Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats (ISBN: 9783518188491)

Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats

 (22)
Erschienen am 08.02.2012
Cover des Buches Abschied von den Eltern (ISBN: 9783518188774)

Abschied von den Eltern

 (16)
Erschienen am 26.08.2009
Cover des Buches Die Ästhetik des Widerstands (ISBN: 9783518425510)

Die Ästhetik des Widerstands

 (14)
Erschienen am 29.10.2016
Cover des Buches Kindheit des Zauberers (ISBN: 9783458317678)

Kindheit des Zauberers

 (9)
Erschienen am 02.06.1974
Cover des Buches Fluchtpunkt (ISBN: 9783518017975)

Fluchtpunkt

 (4)
Erschienen am 15.02.1999
Cover des Buches Das Gespräch der drei Gehenden (ISBN: 9783518240755)

Das Gespräch der drei Gehenden

 (4)
Erschienen am 04.09.2016

Neue Rezensionen zu Peter Weiss

Cover des Buches Gruselkabinett - Folge 134 (ISBN: 9783785756256)
PoldisHoerspielseites avatar

Rezension zu "Gruselkabinett - Folge 134" von Willy Seidel

Gruselkabinett – 134. Das älteste Ding der Welt
PoldisHoerspielseitevor 5 Jahren

Gruselkabinett – 134. Das älteste Ding der Welt



Erster Eindruck: Wenn die Zeit ihren Lauf verliert...

Harald von Calmus entflieht der ermüdenden Vorbereitung auf seine Matura und streift lieber durch die nahe gelegenen Wälder. Auf einer Lichtung voller Pilze schläft der Sohn des Reichsfreiherren ein und erwacht erst Stunden später. Doch fortan scheint die Zeit für ihn Sprünge zu machen, ihm fehlen einige Stunden Erinnerung. Bald sind auch seine Eltern sehr besorgt um den jungen Mann...

Für die 134. Folge des Gruselkabinetts haben Stephan Bosenius und Marc Gruppe von Titania Medien mal wieder eine Geschichte ausgegraben, die von einem deutschen Schriftsteller verfasst wurde. Bereits 1923 von Willy Seidel veröffentlicht hat „Das älteste Ding der Welt“ 95 Jahre später seinen Einstand als Hörspiel, welches über weite Teile von einem Erzähler begleitet wird. So kommen die unterschiedlichen Szenerien und die lebendigen Landschaftsbeschreibungen sehr gut zur Geltung und werden detailliert beschrieben, allerdings hat die Erzählung dadurch auch szenenweise einen leicht statischen Ausdruck. Die Geschichte startet schnell mit den ersten übernatürlichen Elementen und weckt damit das Interesse des Zuhörers, schwenkt später aber noch einmal komplett um. So werden ganz unterschiedliche Stimmungen präsentiert, nach dem mystischen Anfang entfaltet sich später ein wahres Horrorszenario. Dabei steht die Beziehung von Harald zu einem weiteren Charakter im Vordergrund, welche sehr prägnant geschildert wird. So vergehen die immerhin 88 Minuten sehr kurzweilig, zumal das Finale ziemlich furios geschildert ist und noch einmal mit einer kleinen Wendung punkten kann. Dem „ältesten Ding der Welt“ bleibt dabei immer noch ein letzter Hauch des Geheimnisvollen anhaften.

Der wunderbare Peter Weis trägt mit seiner getragenen Stimme die Erzähltexte vor und geht dabei sehr intensiv auf die unterschiedlichen Stimmungen ein, kann leisen Grusel ebenso präsent klingen lassen wie bedrohliche und dramatische Szenen. Louis Friedemann Thiele ist in der Rolle des Harald von Calmus zu hören, seine anfängliche jugendliche Schlitzohrigkeit weicht einer immer ernsteren Sprechweise, er zeichnet dabei sehr gekonnt den Spannungsbogen der Handlung nach. Matthias Lühn hat mich in seiner Rolle ebenfalls sehr überzeugt, seine sehr prägnante Art und der immer ausdrucksstarke Klang seiner Stimme sorgen für eine sehr intensive Atmosphäre. Weitere Sprecher sind Horst Naumann, Dagmar von Kurmin und Bodo Primus.

Wie immer bei Titania Medien kann man sich auch hier auf eine sehr eingängige szenische Gestaltung freuen, bei der insbesondere die stimmungsvolle Musik hervorsticht. Auch Geräusche sind natürlich reichlich vorhanden und passgenau eingefügt. Jedoch wäre hier an einigen Stellen weniger mehr gewesen, beispielsweise wenn in der Handlung von einer Phase des Schweigens berichtet wird, Musik und Erzähler aber durchgängig weiter zu hören sind – hier wäre eine wirkliche Pause wohl noch stimmungsvoller gewesen.

Das Cover zeigt direkt eine der ersten Szenen, in der Harald von Calmus schlafend auf der Lichtung voller Pilze liegt und über dem Boden schwebt. Der schauerromantische Ausdruck dieses Bildes und die violette Einfärbung setzen dieses Motiv sehr gekonnt in Szene und verleihen ihm einen unheimlichen Ausdruck. Dazu passt das tolle Säulendesign der Serie wieder sehr gut.

Fazit: Die Geschichte ist sehr erzählerlastig aufgebaut, schafft aber schnell unheimliche Stimmungen und spielt dabei verschiedene Stimmungen durch, bis der eigentliche Kern der Handlung offenbart wird. Hier wird dann wieder ein wahres Schreckensszenario aufgebaut, in der sich die Titelfigur als kleiner Spielball wiederfindet. Das ist treffend und wie immer atmosphärisch umgesetzt.

VÖ: 29. März 2018
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 978-3-7857-5625-6

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Cover des Buches Die Ästhetik des Widerstands (ISBN: 9783518425510)
Simon_liests avatar

Rezension zu "Die Ästhetik des Widerstands" von Peter Weiss

Ein Denkmal?
Simon_liestvor 6 Jahren

Inhaltitis kann bei diesem Roman kaum betrieben werden, denn er erzählt die Geschichte von den Jahren des Peter Weiss kurz vor und während des zweiten Weltkriegs: Berlin und Emigration, der Kampf in Spanien auf seiten der internationalen Brigaden, Exil in Paris und Schweden. So what?
Groß konzipiert als ein Denkmal der kommunistischen Widerstandskämpfer, der Märtyrer im Kampf gegen Imperialismus und Faschismus bei gleichzeitiger Beleuchtung des künstlerischen und literarischen Hintergrunds: Begegnung mit und Arbeitsweise von Berthold Brecht gepaart mit einem Ausflug ins Mittelalter Schwedens als episches Theater, der Pergamonaltar interpretiert als Klassenkampf, ebenso das Floß der Medusa, Einblicke in den Untergrund, beklemmender Realismus in Hinrichtungsszenen. Eine rote Weltsicht, ein gelungenes Denkmal? Das muss jede(r) für sich selbst beantworten, ein erstklassiger Geschichtsunterricht des zu unrecht vergessenen allemal. Die Liste längst Vergessener, das Schicksal von Ossietzkys Tochter, der ein oder andere Selbstmord, es bleibt müßig: Vollständigkeit ist kein literarisches Prinzip.
Ich muss vorwarnen: Lange Sätze, keine Absätze, keine direkte Rede, nur Subjektivität, die aber sehr objektiv. Es ist nicht einfach den eigenen Gedanken auf der Spur zu bleiben, den Reaktionismus im Alltag zu erfassen, den Kampf um innere Freiheit, um Pressefreiheit, trotzdem: Heutzutage müssen wir uns fragen lassen, inwieweit die Bemühungen der zersplitterten linken Kräfte das Entstehen des Faschismus begünstigt hat und was wir heute daraus folgern können.

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Cover des Buches Die Ermittlung (ISBN: 9783518106167)
Grossstadtheldins avatar

Rezension zu "Die Ermittlung" von Peter Weiss

Dokumentarisches Theater
Grossstadtheldinvor 6 Jahren

Handlungsüberblick:

"Die Ermittlung" ist ein dokumentarisches Theaterstück, welchem die Frankfurter Ausschwitz-Prozesse als Vorlage dienten.
Die realen, ungeheuerlichen Geschehnisse aus dem Konzentrationslager finden hier ungeschönt ihren Weg in die Literatur. 

entdeckt
...durch das Seminar "Einführung in die Literaturwissenschaft der Nachkriegszeit"

überzeugte
...mich durch die Filmausschnitte, die wir im Seminar gezeigt bekamen


Meine Leseeindrücke:

Manchmal schnürte mir die Lektüre richtiggehend den Hals zu oder brachte mein Herz zum Rasen.
Angst, Abscheu und Scham mischten sich in meiner Gefühlswelt. Trotzdem denke ich, ist es wichtig sich mit diesem Teil unserer Vergangenheit zu beschäftigen und die Erinnerungen daran wach zu halten, damit sowas nicht nochmal geschieht!

Das Theaterstück ist sehr wortgewaltig. Es ist in einzelne "Gesänge" unterteilt. Jeder Gesang endet mit einer ironischen Pointe, die den Leser oder Zuschauer zum Nachdenken anregt. 

Viele der Schilderungen aus dem Konzentrationslager waren mir trotz einem vorhergehenden Besuch der Ausschwitz-Gedenkstätte unbekannt. Z.B. das Mützen-Schießen, die Phenol-Injektionen oder die Tatsache, dass die Häftlinge nur morgens auf die Toilette gehen durften. 

Textauszug:


Zeuge 3:  
In der Latrine standen lange Betonbecken
darauf lagen Bretter mit runden Öffnungen
200 Personen konnten auf einmal Platz nehmen
das Latrinenkommando paßte auf
daß niemand zu lange saß
Die Leute des Kommandos schlugen
mit Stöcken zwischen die Häftlinge
um sie wegzujagen
Bei manchen ging es aber nicht so schnell
und vor Anstrengung trat ihnen der Mastdarm
ein Stück hervor

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Zusätzliche Informationen

Peter Weiss wurde am 08. November 1916 in Nowawes bei Potsdam (Deutschland) geboren.

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auf 6 Merkzettel

von 8 Leser*innen aktuell gelesen

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