Peter Glanninger

 4,6 Sterne bei 59 Bewertungen
Autor*in von Finsterdorf, Blutgrund und weiteren Büchern.
Autorenbild von Peter Glanninger (©privat)

Lebenslauf von Peter Glanninger

Geboren 1962 in Wilhelmsburg/Niederösterreich. Nach Schule und Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann übersiedelte er nach Wien und war dort 15 Jahre als Polizeibeamter tätig. In dieser Zeit Abitur an einem Abendgymnasium und Studium der Geschichte und Politikwissenschaft; danach Wechsel ins Innenministerium. Lebt in der Nähe von Wien.

Neben Kriminalromanen schreibt er auch wissenschaftlichen Artikeln und Fachbücher.

Alle Bücher von Peter Glanninger

Cover des Buches Finsterdorf (ISBN: 9783839228234)

Finsterdorf

 (36)
Erschienen am 10.03.2021
Cover des Buches Blutgrund (ISBN: 9783839201084)

Blutgrund

 (21)
Erschienen am 13.04.2022
Cover des Buches Die rechte Ordnung (ISBN: 9783902693563)

Die rechte Ordnung

 (1)
Erschienen am 01.01.2014
Cover des Buches Blutgrund (ISBN: 9789180438742)

Blutgrund

 (0)
Erschienen am 06.05.2022
Cover des Buches Finsterdorf (ISBN: 9789180437370)

Finsterdorf

 (0)
Erschienen am 08.04.2022

Neue Rezensionen zu Peter Glanninger

Cover des Buches Blutgrund (ISBN: 9783839201084)
Sikals avatar

Rezension zu "Blutgrund" von Peter Glanninger

Gesellschaftsfähige Ausbeutung und Korruption
Sikalvor 3 Monaten


Radu Tirla denkt sich normal nichts dabei, abends alleine unterwegs zu sein. In letzter Zeit aber fühlt er sich dabei nicht mehr wohl. Ob das mit den Interviews zusammenhängt, welche er diesem linken Parteiangehörigen gegeben hat? Heute aber weiß er, dass es ein Fehler war, sich für seine Kollegen einzusetzen. Für Kollegen, die immer zu wenig Geld erhalten. Für Kollegen, die ausgebeutet werden und sich dagegen nicht zur Wehr setzen können. Jetzt kann er sich selbst nicht zur Wehr setzen, denn seine Gegner sind zu dritt…

 

Thomas Radek hat ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache. Radu Tirla scheint das Opfer eines Raubüberfalls geworden zu sein. So ganz glauben will er das aber nicht. Irgendetwas scheint nicht zu passen. Als dann auch noch ein junger Journalist ermordet wird, ergeben sich bald Zusammenhänge und die Aussagen zu Radu Tirla stellen sich als falsch und äußerst verdächtig heraus. Was also ist da los in St. Pölten und welche gewerbsmäßigen Betrügereien stehen hinter all den Bauvorhaben, die derzeit in der Stadt im Gange sind?

 

Der Autor Peter Glanninger hat in seinem Buch ein Thema aufgegriffen, welches kein neues Phänomen darstellt sondern seit Jahrzenten unter der Oberfläche des Baugewerbes schwillt. Wanderarbeiter aus dem Osten, die für einen Hungerlohn und oft unter Lebensgefahr am Bau barabern, sind nicht die Ausnahme sondern die Regel in diesem Gewerbe. Subfirmen und Sub-Subfirmen, deren Konstrukte nicht zu durchschauen sind, da sie ihre Firmensitze in Ländern haben, in denen den heimischen Behörden keine Einsicht möglich ist, beherrschen dieses Gewerbe.

 

Verbrüdert sich mit solchen Konstruktionen noch die österreichische Freunderlwirtschaft – sprich Korruption – gibt es schnell einiges zu vertuschen.

 

Ein Thema, das in unserer Gesellschaft nur am Rande Beachtung findet, oder wie im Fall der „Freunderlwirtschaft“ sogar gesellschaftsfähig scheint, wurde vom Autor in einem spannenden  und kurzweiligen Roman auf den Punkt gebracht. Leider ist die Geschichte an manchen Stellen etwas langatmig und vorhersehbar. Dennoch hat er sich 4 Sterne verdient.

Kommentare: 1
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Cover des Buches Finsterdorf (ISBN: 9783839228234)
NiWas avatar

Rezension zu "Finsterdorf" von Peter Glanninger

Finsteres im Dorf
NiWavor 3 Monaten

In einem kleinen Dorf verschwindet eine junge Frau und taucht unversehens wieder auf. Sie wirkt verwirrt und es scheint, dass ihr, während dieser Zeit, etwas Schlimmes zugestoßen ist. Deshalb wird der unerfahrene Ermittler Thomas Radek nach Schandau geschickt, um dem Geschehen auf den Grund zu gehen. 

"Finsterdorf" ist ein Kriminalroman, der in einem Dorf in Niederösterreich angesiedelt ist und für mich von der Atmosphäre her in die Kerbe der Regionalkrimis schlägt. 

Schon am Anfang wird man mit einer brutalen und eindringlichen Szene in den Roman gezogen. Es geht gewaltig her. Beim Einstieg habe ich mich regelrecht unangenehm berührt gefühlt. Damit zeigt Peter Glanninger, dass er die Emotionen des Lesers aufwühlen kann. Ich fand es ausgezeichnet beschrieben und der Autor hat mir auf den ersten Seiten anständig Angst gemacht.

So packend und intensiv es anfangs war, wird es daraufhin beschaulicher. Der junge Ermittler Thomas Radek wird nach Schandau geschickt, um bezüglich der wiederaufgetauchten Verschwundenen zu ermitteln. Der Fall liegt zwar auf der Hand, weil die Dame wieder da ist, aber so ganz sauber wurde dieser noch nicht ad acta gelegt. Frei nach dem Motto: 

„Mach’ den Akt zum Wanderer, dann bekommt ihn ein anderer …“ (S. 65, eBook)

Radek stößt auf eine eingeschworene Gemeinschaft, der kaum ein Wort zu entlocken ist. Genau hier hat mich Peter Glanninger von der Atmosphäre her gehabt. Wer abgelegene Dörfer kennt, weiß, wie schwierig es ist bei den Einheimischen anzudocken. Ein Fremder wird jederzeit als Eindringling und Bedrohung wahrgenommen, misstrauisch beäugt und keinesfalls ins Vertrauen gezogen. 

Dementsprechend schwierig ist es für Radek, die Ermittlungen anzugehen und herauszufinden, was der jungen Frau geschehen ist. Diese wirkt völlig verstört, hat sich zurückgezogen und ist zu keiner klaren Aussage bereit.

Nach und nach erkennt Radek, dass in Schandau nicht nur das übliche dörfliche Gebaren, sondern eine Grundangst unter den Einheimischen vorhanden ist. Wovor fürchten sie sich?

Peter Glanninger schafft meiner Meinung nach eine eindringliche Stimmung. Diese Schweigemauer der Menschen war fast körperlich spürbar und Ermittler Radek hat mir teilweise leidgetan. 

Der Schreibstil hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich bin es gewohnt, deutsches Deutsch in Büchern zu lesen, aber ich freue mich, wenn ich auf meine Umgangssprache stoße. Deshalb war es umso erfrischender, dass der österreichischen Ausdrucksweise in diesem Krimi Raum gegeben wurde:

„ (…) und als er sein Gewand im Kasten verstaut hatte, ging er wieder nach unten.“ (S. 157, eBook)

Die Handlung war gut, aber mühelos zu durchschauen. Gewünscht hätte ich mir, dass es die eine oder andere Wende gibt, welche die Spannung hebt. 

Insgesamt geht es etwas in eine Austrian-Gothic-Richtung, was dem Roman sogar einen leichten Gruselflair verleiht. Eine unheimliche Note hat der Krimi auf jeden Fall. Dennoch war mir der Hintergrund zu dick aufgetragen. Einige Winkel mehr in der Handlung und ein kleinerer Rahmen, was die Motive und das Geschehen angehen, haben dem Buch zur Bestwertung gefehlt. 

So ist es ein atmosphärischer Krimi mit geradlinigem Geschehen, der aufgrund es dunklen Flairs und österreichischem Lokalkolorit bestens zu lesen ist.  

Kommentare: 1
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Cover des Buches Blutgrund (ISBN: 9783839201084)
_dines avatar

Rezension zu "Blutgrund" von Peter Glanninger

Finstere Machenschaften
_dinevor 9 Monaten

Blutgrund ist der zweite Kriminalroman mit dem sympathischen Ermittler Thomas Radeck. Ich habe den ersten Teil nicht gelesen, aber dies war kein Problem. Das Buch ist ein in sich abgeschlossener Fall. 

In St. Pölten wird ein Wanderarbeiter niedergeschlagen und schwer verletzt. Als auch noch ein junger Reporter überfallen und getötet wird vermuten die Kriminalbeamten einen Zusammenhang zwischen den Fällen. 

Peter Glanninger ist auf 437 Seiten ein bis zur letzten Seite spannender Wirtschaftskrimi gelungen Aktuelle Themen wie Ausbeutung europäischer Wanderarbeiter, Korruption und Gier im Baugewerbe wurden aufgegriffen und haben mich immer wieder zum Nachdenken angeregt. 

Der Schreibstil ist flüssig, interessant und spannend. Die Charaktere sind gut gezeichnet. Die Story wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und so kommt man der Auflösung Schritt für Schritt näher. 

Eine absolute Leseempfehlung für alle die gerne politische Krimis lesen. 

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Gespräche aus der Community

Der 2. Fall des LKA-Ermittlers Thomas Radek.

Ein Überfall auf einen rumänischen Wanderarbeiter und der Mord an einem jungen Reporter. Hängen die beiden Fälle zusammen? Gemeinsam mit der Schwester des Toten begibt sich Radek auf die Suche nach dem Täter. Dabei stoßen sie auf skrupellose Geschäftsleute und einen Sumpf aus Korruption, Gier und Ausbeutung – und werden selbst zur Zielscheibe.

Liebe Leute,

für alle, die sich bereits bei der Buchverlosung beworben haben zur Erklärung für den zweiten Anlauf: war mein Fehler (sorry); aber mit geht es um eine Leserunde mit Beteiligung, Diskussion und Rezensionen, also das ganze Programm. Weil das ist für mich eine der wenigen Möglichkeiten, mich mit Lesern über meine Bücher auszutauschen. Deshalb ist mir die Leserunde wichtig.

Für alle anderen: würde mich auf eine rege Beteiligung und einen entsprechenden Austausch zu meinem Krimi freuen.

Und natürlich sind alle Mitleser_innen gerne gesehen, auch wenn sie kein Rezensionsexemplar gewinnen.

LG, Peter


228 BeiträgeVerlosung beendet
Peter_Glanningers avatar
Letzter Beitrag von  Peter_Glanningervor 9 Monaten

Dann - viel Spaß beim Lesen!

Idyllisches Dorf oder Ort der Verdammnis?

Peter Glanninger schickt seinen Ermittler, Thomas Radek, in den hintersten Winkel Niederösterreichs, wo er das Verschwindet einer jungen Frau aufklären soll. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf zwielichtige Gestalten und eine Mauer des Schweigens. Bald gerät Radek selbst in Gefahr, und als ein Zeuge ermordet wird, überschlagen sich die Ereignisse …

Hallo liebe Leute,

ich freue mich auf die Leserunde zu meinem neuen Roman rund um den LKA-Ermittler Thomas Radek, den es in seinem ersten Fall in die tiefste Provinz verschlägt. Zunächst stößt er dort auf zwielichtige Figuren und eine Mauer des Schweigens, doch das ist noch lange nicht alles …

Gemeinsam mit dem Gmeiner Verlag werden 20 Exemplare von "Finsterdorf" für unsere Leserunde verlost. Bewerbt euch bis einschließlich 06.03.2021 und beantwortet die oben angegebene Bewerbungsfrage.

573 BeiträgeVerlosung beendet
Peter_Glanningers avatar
Letzter Beitrag von  Peter_Glanningervor einem Jahr

Hallo Leute! Lovelybooks veranstaltet wieder den Lesepreis und "Finsterdorf" kann in der Kategorie Krimi & Thriller nominiert werden. Wer abstimmen will, klickt bitte hier (weitersagen ist auch erlaubt) :

https://www.lovelybooks.de/leserpreis/nominierungen/3231572690/3321345045/?fbclid=IwAR0LcBvWMt7DKxg-bgnJPVR8RFDZoS4E4J9VXgNbrGjKelG2jvVaPbhL9JM

Zusätzliche Informationen

Peter Glanninger im Netz:

Community-Statistik

in 69 Bibliotheken

auf 12 Merkzettel

von 2 Leser*innen gefolgt

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