Ich „alte“ Frau liebe Klausmüller!
Den 1. Und 2. Teil habe ich meinem Sohn schon im Kindergarten-und Grundschulalter vorgelesen und wir konnten zusammen über diesen kleinen lebendig gewordenen Stoffesel herzlich lachen.
Klausmüller ist einfach alles zusammen:
Lustig, frech – mal mit großer Klappe, mal auch kleinlaut, abenteuerlustig, mutig und auch mal ängstlich, mal lustig wild, mal maulig eingeschnappt und noch vieles mehr, aber immer einfach zum Knuddeln.
Da mein Sohn mittlerweile 22 Jahre ist, hab ich diesen Teil ganz für mich alleine gelesen, aber nicht weniger Spaß dabei gehabt, wie früher mit Sohnemann zusammen.
Ja, er findet Klausmüller immer noch gut und erinnert sich noch gerne daran, aber: „Ne, da bin ich ja wohl etwas zu alt für.“…..
Ich aber nicht! 😁
Auch in diesem Teil erlebt Klausmüller zusammen mit seiner Besitzerin Klara und Joey, der die Pferde auf dem Hof versorgt, ein spannendes Abenteuer.
Alles beginnt ganz harmlos als ein kleiner Gespenster-Waldspaziergang. Klausmüller ist schon ganz aufgeregt und freut sich über das Kostüm, welches Klara extra für ihn genäht hat.
Er will alle erschrecken, doch am Ende erschreckt er sich und findet dabei mitten im Wald einen Welpen – auf den er natürlich sofort Anspruch erhebt und ihm auch gleich einen Namen verpasst.
Doch erstmal nimmt Joey ihn mit, nicht ohne Protest seitens Klausmüller. Aber dann wird der Welpe entführt und das Abenteuer nimmt seinen Lauf.
Natürlich nicht ohne die gute, wenn auch schon etwas tüddelige, Frau Greismann und ihr Bobdings (Bobtail) Tessa, die Klausmüller heiß und innig jedes Mal vor lauter Begeisterung abschlabbert.
Auch die zwei Dorfpolizisten Neumann und der immer hungrige Wamsmann dürfen nicht fehlen und geraten wieder mal in Stress wegen der Truppe, die auch dieses Mal ihre eigenen Ermittlungen nicht sein lassen können. Aber nichtsdestotrotz sind sie immer zur Stelle, wenn es brenzlich wird.
Aber was hat Joey mit der ganzen Sache zutun und wie kommt Frau Greismann nebenbei auch noch zu einer syrischen Flüchtlingsfamilie?
Spannende Fragen, deren Lösungen ihr im Buch finden werdet!
Diese 154 Seiten einer lustigen, spannenden und berührenden Geschichte hab ich in einem Rutsch weggelesen und hatte Kopfkino von der ersten bis zur letzten Seite. Gleich mit dem ersten Satz,
Zitat:
„Du darfst auch Vampir sein!“ Große, hoffnungsvolle Klausmüller-Augen blickten zu Joey auf.
Hatte ich den kleinen Stoffesel wieder vor Augen, wie ich ihn damals laut, mit allen Betonungen, meinem Sohn vorgelesen habe.
Ich hatte wieder genau so viel Spaß an den frechen Sprüchen von Klausmüller, hab in den spannenden Momenten mitgefiebert und war an gewissen Stellen sogar mit ein wenig „Pipi inne Augen“ gerührt, wie damals bei den ersten beiden Teilen.
Eigentlich lese ich keine Bücher mehr unter 300 Seiten, weil mir da immer was fehlt, nicht genug Platz für die Geschichte ist, aber Klausmüller ist da für mich echt eine Ausnahme.
Die Autorin schafft es in ihren Büchern mit dem kleinen Esel (andere habe ich von ihr noch nicht gelesen) alles so kompakt reinzupacken, dass am Ende keine Fragen mehr offen sind, die Geschichte einen spannenden Verlauf hat und trotzdem lustig ist.
Die Figuren sind immer ihrem Alter entsprechend, aber alle sind auf Augenhöhe und sie schafft es auch immer noch so ganz nebenbei eine Botschaft zu vermitteln, wie man hier wieder mit der syrischen Familie sieht, OHNE dabei einen Zeigefinger zu heben oder aufdringlich darauf hinzuweisen.
Ganz im Gegenteil. Sie lässt es einfach als was ganz Normales und Selbstverständliches mitlaufen.
Auch fand ich die Entwicklungen von Klara und Joey hier wieder schön. Sie bleiben in keinem Teil „stocken“, sondern werden älter und somit geht auch ihre Geschichte weiter – in eine Richtung, die ich schmunzelnd zur Kenntnis nahm … - auch wenn Klausmüller hier eigentlich die Hauptperson ist.
Ja selbst Frau Greismann ist immer in der aktuellen Zeit drin, trotz ihres Alters und dieses Mal erfährt man auch ein klein wenig von ihrer Vergangenheit.
Obwohl der dritte Teil von Klausmüller eine Leseempfehlung von 12 Jahren hat, würde ich ihn auch einem Kindergartenkind ohne Bedenken vorlesen.
Aber auch ich hatte wieder großen Spaß mit dem kleinen Stoffesel und allen alten Bekannten.
Ein wenig Kind steckt wohl doch noch irgendwo in mir, welches Klausmüller wieder geschafft hat hervorzuholen.
Mein Fazit:
Eine lustige, spannend erzählte Geschichte die auch ihre berührende Momente hat.
Eine Geschichte, die mir trotz meines Alters 154 Seiten lebendiges Kopfkino bescherte und keine Altersempfehlung braucht!