Rezension zu "Sex, Drugs & Castingshows" von Patrick S. Berger
aus reiner neugier hab ich in der bibliothek mal ein bisschen geblättert und schließlich innerhalb von zwei tagen gelesen. jeder kennt die diversen castingformate, welche in deutschland in den vergangenen jahren mal mehr, mal weniger erfolgreich aus dem boden gestampft worden sind. martin kesici (star search) und markus grimm (popstars/nu pagadi) beschreiben hier ihren weg vom castingshow teilnehmer zum gewinner, von der plastikfigur und publikumsliebling zum abstieg des nobody zum no-nobody.
jeder kann ungefähr ahnen, was einem castingshowteilnehmer blüht, sollte er gewinnen. kesici und grimm beschreiben ihren weg von unten nach oben und wieder nach unten ehrlich, manchmal doch recht zynisch. nichts wird ausgelassen, ausschweifende partys, bandkeilereien, drogenbeichten, die abzocke der immer bösen manager- und plattenfirmamächte. dass beide nach ihren erlebnissen immer noch auf dem boden stehen ist schon ein wunder, gemäß, dass alles auch so stimmt wie es niedergeschrieben wurde. dieses buch war für mich eine bestätigung, dass in dieser schönen glitzerwelt rein gar nichts dem zufall überlassen wird und die leute, die dort mitspielen, die das alles mit sich machen lassen, manchmal auch nicht alle tassen im schrank zu haben scheinen. diese leute, die alles tun, um ihrem großen traum "popstar" zu werden, ein stückchen näher zu kommen.
lesen sollte dieses buch derjenige, den diesen bereich fernsehen und die dahinter steckende maschinerie interessiert, auch wenn sich auf den letzten hundert seiten das eine oder andere doch ständig wiederholt. es gab mit sicherheit schon schlimmeres, mit was man seine zeit vergeudet hat.