Rezension zu "Die stille Sehnsucht des Earl (Scandalous Love-Reihe 3)" von Patricia Cabot
Emma hat es sich in den Kopf gesetzt, Stuart zu heiraten, einen introvertierten Geistlichen, der sich »Gutmensch« auf die Stirn geschrieben hat. James, der ältere Cousin und Earl, ist ebenso dagegen, wie Emmas Tante und Onkel, bei denen sie aufwächst. Kurzerhand brennen die beiden durch, in ein einsames Dorf nach Schottland, wo Stuart eine schlechtbezahlte Stelle als Kaplan ausfüllt. Bereits wenige Monate später ist Emma Witwe, hat kaum Geld und wird von Verehrern belagert. Denn im Fall einer Hochzeit fällt ihr ein kleines Vermögen zu. Doch Emma schlägt sich lieber als Dorfschullehrerin durch, so findet James sie vor, der die sterblichen Überreste seines Cousins nach England überführen möchte ...
Der Plot ist abwechslungsreich angelegt und die Autorin besticht durch einen wundervoll bildhaften Schreibstil. So konnte ich mir Land und Leute sehr gut vorstellen und auch die historischen Eckpfeiler passten. Mit einigen Figuren und Begebenheiten gab es amüsante Szenen in der Story, die durchaus unterhaltsam waren.
Leider schleppt sich die Geschichte zeitweise dahin. Viele Nebenfiguren kommen vor, die die Handlung nicht vorantreiben. Ich hätte gern mehr über die Ehe mit Stuart erfahren, dies wird nur gestreift, dass Emma wohl nicht so glücklich war und sie ihren Entschluss, ihm zu folgen bereut hat. Die Umstände rund um Stuarts Tod waren geheimnisvoll und die Aufklärung, auch weshalb Emma Geld bei einer Hochzeit erhält, dann wirklich originell und neu. Weshalb der Pfarrer seinem eigenen Kaplan ein Begräbnis verweigert hat – Typhusepidemie hin oder her - erschloss sich mir nicht.
James reagiert manchmal für einen Earl ziemlich unbesonnen und Emma braucht lange, bis sie kapiert, dass er sie mag. Zum Schluss glätten sich die Wogen sehr rasch und unkompliziert.
Eine historische Geschichte die mir nicht im Gedächtnis bleiben wird, kann man lesen, muss man aber nicht.