Debiler Adel, bigotter Klerus und tumb-folgsame Dörfler – hier watet jeder in Unrat. Ab ungefähr der Hälfte verliert sich der zunächst heftige Horroreindruck und der sehr spannende Plot fällt merklich ab. Fazit: Gut, aber leider nicht sehr gut.
Ottessa Moshfegh
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Neue Rezensionen zu Ottessa Moshfegh
Rezension zu "Lapvona" von Ottessa Moshfegh
Villiam ist Fürst und Landvogt des kleinen Dörfchens Lapvona, dem düsteren Ort der Romangeschichte.
Marek und sein Vater Jude wohnen etwas außerhalb des Dorfes auf dem Weideland ihrer Schafe. Natürlich gehört dieses Land ebenfalls dem Landvogt Villiam.
Es ist ein sehr karges und sehr grausames Leben in Lapvona. Der Tod ist allgegenwärtig. Frauen sterben oft im Kindbett und die Dörfer werden regelmäßig von Räubern überfallen, die stehlend und marodierend durchs Land ziehen.
Jude ist ein harter Mann, denn das Leben hat ihn hart gemacht. Er hat früh seine Eltern verloren und musste sich allein durchschlagen und auch seine Frau Agata starb als sie Marek zur Welt brachte. Marek ist stark mißgestaltet und auch geistig eher nicht so ganz auf der Höhe, aber er ist ein liebenswerter und gottesfürchtiger guter Junge. Jude liebt ihn zwar nicht wirklich, fühlt sich aber dem Jungen trotzdem verpflichtet und zieht ihn auf, so gut er es eben vermag. Er muß ihn ebenfalls zu einem harten Mann erziehen, damit er nach Judes Ableben das harte Leben in Lapvona meistern kann.
Jude und der Landvogt sind zwar Cousins aber das interessiert im Dorf niemanden, weil die Kluft zwischen den Beiden so groß ist, dass sie unüberwindbar geworden ist.
Eines Tages passiert in Lapvona etwas Fürchterliches in das Marek und Jacob, der Sohn des Landvogts, involviert sind. Dadurch kommt Marek an den Hof von Villiam und dann beginnt die eigendliche Geschichte des Buches. Ich werde euch zum Inhalt nun auch nicht mehr verraten, denn ihr wollt ja die Geschichte selbst entdecken.
Nicht nur im Dorf Lapvona herrschen Zustände wie Sodom und Gomorrha sondern auch am Hof des Landvogtes und das schlägt sich im gesamten Buch wieder. Es herrscht eine ganz traurige und düstere Stimmung, Kinder entpuppen sich als nicht leibliche Kinder, tot sein ist in der Warnehmung nicht immer wirklich tot, geistige Gesundheit ist Mangelware und es herrscht überall Lug und Intrige.
Beim Lesen muss man sehr genau aufpassen, denn es gibt zeitliche Rückblicke, die mitten im Leseabschnitt passieren und nicht immer sofort als solche erkennbar sind.Auch sind relativ viele Protagonisten in die Geschichte involviert, die plötzlich da sind und dann plötzlich auch wieder verschwinden.
Ansonsten aber ist das Buch flüssig geschrieben und trotz dass es in einer längst vergangenen Zeit spielt (die Zeit wird nicht näher definiert), ist es vom Ausdruck her leicht verständlich und man kann der Handlung gut folgen.
Ein wenig zwiegespalten bin ich, wie ich das Buch einschätzen soll. Irgendwie erscheint es mir wie eine Aneinanderreihung von schlimmen Dingen bis hin zu Grausamkeiten und ich habe auch nicht so richtig verstanden was mir das Buch sagen will. Auf der anderen Seite aber fand ich es so unheimlich spannend, dass ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschehnisse zwischen den Protagonisten ausgehen. Das Buch hat mich so richtig eingesogen und ich konnte es kaum aus der Hand legen. So lasse ich mich einfach von meinem Bauchgefühl leiten wie es abschließend auf mich gewirkt hat. Es hat mir doch sehr gefallen und ich kann es durchaus empfehlen. Allerdings weise ich darauf hin, dass man doch recht starke Nerven braucht für die Lektüre, denn Lapvona ist wirklich ein sehr düsterer Ort.
4*/5*
Rezension zu "Mein Jahr der Ruhe und Entspannung" von Ottessa Moshfegh
Immer wieder bin ich über dieses Buch gestolpert und habe wunderbare Empfehlungen darüber gelesen - auf jeden Fall offenbar keine inhaltliche Angaben, denn ich habe etwas ganz anderes erwartet.
Die Protagonistin blieb distanziert und ich konnte keine Sympathie für sie entwickeln, im Gegenteil : sie scheint mir ein furchtbarer Mensch zu sein und das was mir auch gefällt, ist, dass die Autorin auch nicht hilft, diesen Eindruck zu ändern. Sowieso finde ich die Idee an und für sich toll und mutig, nur konnte ich nicht andocken an der Geschichte. Die Protagonistin wird egoistisch und uneinsichtig gezeichnet; ist eine sehr schlechte Freundin und geht mit Scheuerklappen durch das Leben oder widersetzt sich mehr diesem. Für mich war auch erstaunlich die Erkenntnis, dass dieses Buch ziemlich weit zurück angesiedelt ist, nämlich um 2000. Mir persönlich hat dieser Roman keine Erkenntnis gegeben und ich werde es wohl schnell vergessen.
Es gibt durchaus witzige Abschnitte, doch wer sich mit dem Thema Depression und Trauer intensiver auseinandersetzen möchte, sei meiner Meinung nach von diesem Buch eher abzuraten, da es mich ziemlich ratlos gemacht hat.
Gespräche aus der Community
Zusätzliche Informationen
Ottessa Moshfegh wurde am 01. Mai 1981 in Boston (Vereinigte Staaten von Amerika) geboren.
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