Oscar Wilde

 4,3 Sterne bei 3.848 Bewertungen
Autor von Das Bildnis des Dorian Gray, Picture of Dorian Gray und weiteren Büchern.
Autorenbild von Oscar Wilde (©Gemeinfrei, Napoleon Sarony)

Lebenslauf

Oscar Fingal O' Flahertie Wills Wilde (* 16. Oktober 1854 in Dublin; † 30. November 1900 in Paris) war ein irischer Schriftsteller. Das Leben und der Ruf von Oscar Wilde war zu Lebzeiten kontrovers. Er wurde als Schriftsteller bewundert, zugleich hatte er einen schlechten Ruf als Dandy und Skandalautor. Schon in seiner Kindheit kam Oscar Wilde mit der Schriftstellerei in Kontakt. Sein Vater, Augen- und Ohrenarzt, schrieb Bücher über Archäologie, Folklore und Jonathan Swift. Auch seine Mutter war literarisch tätig als Übersetzerin und Lyrikerin. Während seines Studiums in Oxford, 1878, fand Oscar Wilde seine erste literarische Anerkennung, als sein Gedicht Ravenna, mit dem Newdigate-Preis ausgezeichnet wurde. Nach Abschluss des Studiums übersiedelte er 1879 nach London 1884 heiratete er Constance Lloyd, mit der er zwei Söhne hatte, Cyril (* 1885) und Vyvyan (* 1886). In den Jahren 1887 bis 1889 veröffentlichte er die Märchensammlung „Der glückliche Prinz und andere Märchen“ und „Das Bildnis des Dorian Gray“. Daneben arbeitete er für die Pall Mall Gazette und danach als Herausgeber der Zeitschrift Woman’s World. In den folgenden Jahren schrieb Oscar Wilde etwa jährlich ein neues Werk, vor allem Gesellschaftskomödien. Am bekanntesten sind Lady Windermere’s Fan (1892), A Woman of No Importance (1893), An Ideal Husband (1895) und The Importance of Being Earnest (1895), das die Oberklasse satirisch darstellt und als eines seiner besten Werke gilt. Oscar Wilde, der wie in seiner Zeit üblich, verheiratet war, ging relativ offen mit seiner Homosexualität um. Seine homosexuellen Partnerschaften waren bekannt. Wilde hatte ein langjähriges Verhältnis mit Lord Alfred Douglas. Durch die Provokation von dessen Vater kam es zu einer Reihe von Gerichtsverfahren. Am 25. Mai 1895 wurde er zu zwei Jahren Zuchthaus mit schwerer körperlicher Zwangsarbeit verurteilt. Ausschlaggebend für das Urteil war nicht das Verhältnis zu Lord Douglas, sondern Wildes Kontakte zu männlichen Prostituierten, von denen einige als Zeugen einberufen worden waren. Die folgenden zwei Jahre harter Arbeit ruinierten jedoch Wildes Gesundheit. Zudem starb auch seine Frau Constance kurz vor seiner Haftentlassung. Sie hatte mit den Kindern das Land verlassen, unter anderem in der Gegend von Heidelberg gelebt und ihren Namen in Constance Holland geändert. Trotz der offensichtlichen Affären ihres Mannes hatte sie jedoch nie die Scheidung eingereicht. Gesundheitlich schwer angeschlagen wurde Wilde 1897 aus der Haft entlassen und floh vor der gesellschaftlichen Ächtung nach Paris. Die letzten drei Lebensjahre verbrachte er unter dem Namen Sebastian Melmoth (nach dem Roman Melmoth the Wanderer seines Großonkels Charles Robert Maturin) auf dem europäischen Festland in Armut und Isolation. Am 30. November 1900 starb Oscar Wilde. Viele Dank an muncy.

Neue Bücher

Cover des Buches Das Sternenkind und andere Märchen (ISBN: 9783150144220)

Das Sternenkind und andere Märchen

Erscheint am 13.10.2023 als Taschenbuch bei Reclam, Philipp.
Cover des Buches Aus der Tiefe (ISBN: 9783446276321)

Aus der Tiefe

Erscheint am 23.10.2023 als Gebundenes Buch bei Hanser, Carl.
Cover des Buches Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray (ISBN: 9783845854403)

Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray

Erscheint am 23.10.2023 als Gebundenes Buch bei arsEdition.
Cover des Buches Das Bildnis des Dorian Gray: mit Illustrationen von Aubrey Beardsley (ISBN: 9783868208689)

Das Bildnis des Dorian Gray: mit Illustrationen von Aubrey Beardsley

 (6)
Neu erschienen am 14.08.2023 als eBook bei Nikol.

Alle Bücher von Oscar Wilde

Cover des Buches Das Bildnis des Dorian Gray (ISBN: 9783942788045)

Das Bildnis des Dorian Gray

 (1.930)
Erschienen am 01.05.2023
Cover des Buches Das Gespenst von Canterville (ISBN: 9783311270034)

Das Gespenst von Canterville

 (203)
Erschienen am 01.10.2019
Cover des Buches Sämtliche Märchen und Erzählungen (ISBN: B003K074FG)

Sämtliche Märchen und Erzählungen

 (45)
Erschienen am 01.01.2007
Cover des Buches Märchen und Erzählungen (ISBN: 9783868201321)

Märchen und Erzählungen

 (38)
Erschienen am 31.07.2017
Cover des Buches Salome (ISBN: 9783458318071)

Salome

 (37)
Erschienen am 01.06.1975

Videos zum Autor

Neue Rezensionen zu Oscar Wilde

Cover des Buches De profundis (ISBN: 9783257246506)
stefan182s avatar

Rezension zu "De profundis" von Oscar Wilde

Eine eindrückliche Offenbarung einer Künstlerpersönlichkeit
stefan182vor 22 Tagen

Historischer Hintergrund zu „De profundis“: Seit 1891 hatte Oscar Wilde eine Beziehung mit dem britischen Aristokraten Lord Alfred Douglas. Douglas‘ Vater, John Douglas, war mit dieser Beziehung nicht einverstanden, weshalb er Wilde auf perfide Weise mit Beleidigungen provozierte, die 1895 in einen Gerichtsprozess mündeten. In diesem wurden Wilde wegen „Unzucht“ zu einer zweijährigen Haft mit Zwangsarbeit verurteilt. Kurz vor seiner Entlassung, von Januar bis März 1897, schrieb Wilde einen Brief, den er an Alfred Douglas adressierte. Denn: Obwohl Douglas mehrfach in der Öffentlichkeit über Wildes Inhaftierung redete, besuchte er Wilde nie im Gefängnis. Dieser Brief wurde 1905 – etwas mehr als vier Jahre nach Wildes Tod – unter dem Titel „De profundis“ veröffentlicht.

Persönliche Meinung: „De profundis“ setzt sich thematisch mit zwei Schwerpunkten auseinander. Der erste Schwerpunkt ist die Beziehung, die Wilde und Douglas geführt haben. Wilde charakterisiert diese als hochgradig toxisch: Douglas habe Wilde permanent vom künstlerischen Schaffen abgehalten und ihn in parasitärer Weise finanziell sowie mental ausgebeutet. Mehrfach habe Wilde sich trennen wollen, doch es aus verschiedenen Gründen nicht geschafft. Dieser Part liest sich über weite Strecken wie eine Abrechnung, geht aber darüber hinaus: Wilde gibt nicht Douglas allein die Schuld an dem Defizitären der gemeinsamen Beziehung, sondern reflektiert im Laufe des Briefes auch seine eigenen Fehler. Der Ton des Briefes ist – trotz aller Schonungslosigkeit – tendenziell von Freundlichkeit geprägt. Der zweite Part des Briefes setzt sich mit dem künstlerischen Selbstverständnis Wildes auseinander, das sich durch die zweijährige Haft verändert hat. Wilde wolle sich der Demut zuwenden und den hedonistischen Lebensstil ablegen (auch Ideen für zukünftige schriftstellerische Projekte diskutiert Wilde hier). Zudem vergleicht er in einem Analogieverfahren das Leben Jesu mit dem eines Künstlers: Jesus wird in der Vorstellung Wildes zu einem romantischen, individualistischen Dichter. Durchzogen ist der Brief von Anspielungen auf und Zitation aus Werke(n) der Weltliteratur, deren Herkunft in der Diogenes-Ausgabe in einem Stellenkommentar geklärt wird. Der Erzählstil von „De profundis“ gleicht einem Monolog: Wilde schreibt seine Gedanken nieder, denkt aber immer eine (potenzielle) Erwiderung Douglas‘ mit. Abgerundet wird die Diogenes-Ausgabe durch ein Vorwort der Lyrikerin/Musikerin Patti Smith, in dem sie sich Oscar Wilde auf einer persönlichen Ebene annähert. Insgesamt ist „De profundis“ eine eindrückliche Offenbarung einer Künstlerpersönlichkeit – eine Offenbarung, die nicht nur aus der Tiefe des Gefängnisses, sondern auch aus derjenigen der Gefühlswelt stammt.

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Cover des Buches Das Bildnis des Dorian Gray: mit Illustrationen von Aubrey Beardsley (ISBN: 9783868206302)
annas_bibliomanies avatar

Rezension zu "Das Bildnis des Dorian Gray: mit Illustrationen von Aubrey Beardsley" von Oscar Wilde

Die Bücher sehen alle so schön aus nebeneinander vom Nikolverlag
annas_bibliomanievor 3 Monaten

Inhalt: Wer kennt die Geschichte nicht, wie sich ein Jüngling malen ließ und das Bild fortan alterte und nicht mehr er selbst...

Im Buch hat Dorian übrigens blonde Haare im Gegensatz zum Film.

.

Meine Meinung: Ich bin total überrascht. Viele Frauen schrieben mir, dass es eine ihrer Lieblingsgeschichten sei, dabei kommen Frauen in der Geschichte überhaupt nicht gut weg und werden regelrecht ausgelacht und runtergemacht.

Der Schreibstil hat etwas philosophisches und ist ok zu lesen.

Die Geschichte ist vom Grunde her sehr interessant, aber meiner Meinung nach etwas lang gezogen.

.

Fazit: Nicht mein Lieblingsklassiker, weil er Frauen gegenüber so abwertend ist.

.

PS. Die Ausgabe macht zum Glück trotzdem was her im Bücherregal.☺️ Werbung 

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Cover des Buches Das Bildnis des Dorian Gray (ISBN: 9783150114445)
VanaVanilles avatar

Rezension zu "Das Bildnis des Dorian Gray" von Oscar Wilde

Der Untergang der Unschuld
VanaVanillevor 3 Monaten

Das Bildnis des Dorian Gray handelt nicht vom ewigen Leben; es handelt von ewiger Jugend. Von der Unberührtheit, der Schönheit eines heranwachsenden Menschen, welcher noch keine Sünde begangen hat. Gleichermaßen werden wir Zeug*innen puren Hedonismus‘ und mangelnder Selbstreflektion. Gray ist dabei Opfer und Täter zugleich, verliert sich in Manipulationen und einem wachsenden Narzissmus, bei dem ich mir bis zuletzt nicht sicher war, ob er fremd- oder selbstgesteuert wurde. 

Besonders gefallen haben mir dabei die ersten Kapitel, die zwar Grays Untergang bedeuten sollten, aber mit so viel (zugegeben fragwürdiger) Weisheit gefüllt waren, dass auch ich mich einlullen ließ. Die Seiten trieften nur so vor homoerotischen Andeutungen, dass ich gar nicht glauben konnte, ein Buch des späten 19. Jahrhunderts zu lesen. Hinzu kam, dass mich auch die weitere Handlung und die zunehmende Unmenschlichkeit des Protagonisten überraschten; eine Abwärtsspirale mit schonungslosem Ende. 

Ein bisschen Kritik muss ich dennoch üben. Einige der späteren Kapitel waren leider nicht mehr ganz so einnehmend, manche sogar zäh, fast langweilig. Außerdem musste ich mir oftmals in Erinnerung rufen, dass wir nicht Wildes eigene Überzeugungen, sondern die einer fiktiven Person (hier spreche ich nicht von Gray, sondern seinem „Mentor“) zu lesen bekamen. Sonst hätte ich das Buch, aufgrund seiner frauenfeindlichen Äußerungen, nämlich schnell wieder zuklappen müssen. 

Zur Ausgabe:

Zuerst konnte ich nicht ganz sagen, ob mir die kühlen, steif wirkenden Bilder von Anna und Elena Balbusso gefielen. Je weiter ich jedoch in der Geschichte voranschritt, desto öfter bemerkte ich den weiten Interpretationsspielraum ihrer Illustrationen und den klaren Einsatz bestimmter Farben und Formen. Insbesondere das Cover hat es mir angetan. Übersetzerin ist übrigens Ingrid Rein, die, neben Oscar Wilde, sehr wahrscheinlich die Hauptverantwortliche dafür ist, warum mir das Buch so gefiel.

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Gespräche aus der Community

Hey,

Wenn ihr die Chance hättet bei einem Vortrag, bei einem Referat ein Thema zu wählen, welches würdet ihr nehmen? Okay, schon wissenswerte und interessante Dinge. Im Grund ist es egal was. Es kann euer Idol, ein Promi, ein alter Schrifftsteller, ein Gebäude/ Gebilde oder Slenderman sein. Ihr könnt ein Thema auswählen, das euch am Herzen liegt oder einfach spannend/ geheimnisvoll ist. Ich bin gespannt auf eure Antworten.

Lg, A_l

Zum Thema
0 Beiträge

Der Start wäre am 07.09.22 geplant. 

Gelesen wird mit eigenen Exemplaren. Jeder der Lust hat ist Herzlich Willkommen!

273 Beiträge
Favoles avatar
Letzter Beitrag von  Favolevor einem Jahr

Ich glaube, er ist zu Beginn noch nicht volljährig wird gesagt. Also unter 21.

Ich lese gern historische Romane, weil ich das Eintauchen in eine andere Zeit spannend finde. Besonders gefallen mir Intrigen und der Kampf um Macht. Dabei lern man nebenbei viel, was die damaligen Gesetze betrifft, besonders die Bücher von Ken Follett mag ich in dieser Hinsicht.

In Sachen Intrigen hat bisher nichts Gefährliche Liebschaften übertroffen. Ich würde gern über Verführung und Manipulation lesen, anstatt nur dieselbe Liebesgeschichte zu bekommen. In die Richtung ging auch der Film Der Preis der Versuchung.

Bei Outlander gefällt mir die Zeitreise. Schottland ist zumindest auch etwas anderes als die anderen Mittelalterromane. Die Buchreihe konnte mich in späteren Bänden nicht mehr so fesseln (als es in Amerika spielte).

Das Mädchen, das den Himmel berührte ist ganz spannend geschrieben und hat mir sehr gut gefallen. Mir würden ein Dieb als Hauptperson gut gefallen (obwohl ich Assassinen faszinierender finde).

Von Iny Lorentz habe ich einiges gelesen, aber leider wurde die Geschichte immer absurder. Wanderhure als Beispiel - immer wurde die Heldin entführt, Opfer böser Menschen, kehrt dann wundersamenweise aber immer nach Hause zu ihrer großen Liebe zurück. Ich war schon raus als einer einen Traum vom anderen hatte, dass dieser noch lebt.

Die Romane von Sabine Ebert und  Rebecca Gable konnten mich nicht begeistern. Die Nachtigall von Kristin Hannah und Die sieben Schwestern waren mir zu langatmig.

Die Liebesgeschichte ist eine andere Punkt, der mir oft nicht ganz gefällt. Ich würde gern etwas weniger kitschiges geboten bekommen. Besonders historische Romane bieten einen guten Hintergrund für Erpressung, Verrat und Täuschung und vielschichtige Charaktere. Leider bekommt man oft nur den einen lieben, guten, aufrichtigen jungen Mann und die anderen sind als schlecht=grob=unmenschlich abgestempelt.

Eines meiner Lieblingsbücher ist Das Bildnis des Dorian Gray. Dort werden allein auf den ersten Seiten so viele interessante Ansichten dargeboten, dass man eine Zitatsammlung daraus machen könnte. Der Name der Rose und Der Graf von Monte Christo sind ebenfalls grandios. Rache als Motiv würde mir sehr gefallen.

Zum Thema
3 Beiträge
EliasWittekinds avatar
Letzter Beitrag von  EliasWittekindvor 3 Jahren

Würde mich freuen zu hören, wie Dir der Roman gefallen hat, falls du dich dafür entscheidest.

Liebe Grüße

Elias

Zusätzliche Informationen

Oscar Wilde wurde am 15. Oktober 1854 in Dublin (Irland) geboren.

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von 138 Leser*innen aktuell gelesen

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